Basketball, Bayernliga Südwest
Zwei Trainer, ein wichtiger Heimsieg

Nach dem 75:67-Erfolg gegen die HSB Landsberg herrscht bei den Schrobenhausen Green Devils Erleichterung

17.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:27 Uhr

Gewannen ihre Heimpremiere 2022/23: die Green Devils mit Sebastian Kramer (l.). Foto: M. Schalk

Von Matthias Vogt

Schrobenhausen – Ein Trainerwechsel in der Halbzeitpause? Das hört sich ungewöhnlich an, ging für die Green Devils Schrobenhausen aber bei ihrer Heimpremiere 2022/23 in der Basketball-Bayernliga Südwest gut aus. Das 75:67 gegen die HSB Landsberg sorgt nun für große Erleichterung – bei Fans, Spielern und gleich zwei verantwortlichen Coaches.
Die Stimme war nach dem Match gleichermaßen angeschlagen: Bei Florian Breitkreutz vor allem krankheitsbedingt – sowie bei Peter Trübswetter (kleines Bild), weil nicht nur die Mannschaft, sondern auch er selbst in der zweiten Halbzeit mental und körperlich alles gegeben hatte. „Ich war ganz schön erledigt“, sagt der 47-Jährige, der ja eigentlich Trainer des zweiten Green-Devils-Teams und der U18 ist – der dann aber bei der Heimpremiere des Bayernligateams ziemlich überraschend auch hier die Verantwortung übernehmen musste.
So waren am ersten Green-Devils-Sieg in dieser Saison eben gleich zwei Coaches beteiligt: Natürlich Florian Breitkreutz, der das Team wöchentlich trainiert, auf das Heimspiel vorbereitet hat und die erste Halbzeit coachte. Allerdings fühlte er sich da bereits gesundheitlich so angeschlagen, dass er in der Pause schweren Herzens die „Notbremse“ ziehen musste. „Es war schwierig, gute Entscheidungen zu treffen, wenn man nur mit sich selbst beschäftigt ist“, erzählt der Pfaffenhofener. Eine kluge Entscheidung hatte er allerdings im Vorfeld noch getroffen: nämlich Peter Trübswetter als Assistenzcoach aktiviert, der im Notfall einspringen könnte. Der lag eine halbe Stunde vor Spielbeginn noch zu Hause auf der Couch, wollte sich gerade als Zuschauer auf den Weg in die Sporthalle machen – und fand sich eineinhalb Stunden später in der spannenden Schlussphase an der Seitenlinie wieder. „Es war schon ein Sprung ins kalte Wasser“, grinst der Schrobenhausener, der sich dann aber auf diejenigen verlassen konnte, die für den Heimsieg in erster Linie verantwortlich waren – nämlich die Green-Devils-Spieler.

„Die Jungs haben super mitgezogen, voll dagegengehalten“, ist Trübswetter erleichtert. Er habe vor allem versucht, ihnen den Glauben an den Sieg zu vermitteln. Vor einer tollen Kulisse – es waren wieder ähnlich viele Zuschauer in der Halle wie vor der Corona-Zeit – hätten dann alle gemeinsam große Lust auf diesen Sieg gehabt.
Das war allerdings auch schon in der ersten Halbzeit so gewesen. Denn selbst, wenn die Gastgeber nach zwei Vierteln noch mit 39:41 zurücklagen, war schon da erkennbar, dass sie das Match nicht nur gewinnen können, sondern auf dem Weg zum Klassenerhalt auch unbedingt sollten. Die erste Halbzeit, die Breitkreutz noch mitbekommen hatte, sei „definitiv besser gewesen“ als eine Woche zuvor in Donauwörth, sagt der eigentliche Coach, der dann zu Hause eine Nachricht mit dem Endergebnis bekam. Auch Trübswetter spricht von einem Spiel, das die Schrobenhausener „unbedingt gewinnen mussten, um in der Liga anzukommen“.
Für dieses Ziel setzte der Spontan-Coach dann auf wenig Experimente, dafür auf umso mehr Vertrauen in die Führungsspieler wie Johannes Keil, Claus-Jürgen Ludwig, Peter Falk oder auch Thomas Wenger, der – fast so überraschend wie Trübswetter – den Ausfall von Simon Ettenreich auf den großen Positionen recht kurzfristig mit kompensierte. Nachdem die Green Devils die Begegnung dann schon während des dritten Viertels gedreht hatten (61:57), ließen sie nicht mehr wirklich etwas anbrennen. Nur sieben Landsberger kämpften zwar tapfer, kamen aber nicht mehr entscheidend zurück. „Ich war froh, dass in der Schlussphase nicht noch irgendwelche Dreier gefallen oder verrückte Dinge passiert sind“, lacht Trübswetter.
Der erste, ganz wichtige Sieg ist damit fix. Und am liebsten würden die Green Devils gleich auswärts nachlegen, schon am Freitag (20 Uhr) steht das Match beim TSV Jahn Freising auf dem Spielplan. Auch der frühere Freisinger Trübswetter hofft, dass Breitkreutz dann wieder fit ist. Und wenn nicht? „Ich habe am Freitagabend noch nichts anderes vor, bin wohl eh als Zuschauer in Freising dabei...“, verrät der 47-Jährige schmunzelnd.
Das erfolgreiche Green-Devils-Team: Ralf Bernitt, Josef Eiglmeier, Peter Falk, Johannes Keil, Sebastian Kramer, Claus-Jürgen Ludwig, Moritz Schäfer, Martin Steiner, Felix Trübswetter und Thomas Wenger.

SZ