Basketball, Bayernliga Südwest
„Wir müssen uns da selbst rausbuddeln“

Wieder auf Augenhöhe, wieder kein Sieg: Green Devils unterliegen ESV Staffelsee mit 81:86

07.11.2022 | Stand 22.09.2023, 3:38 Uhr

Stotterstart in die neue Saison: Die Green Devils mit Moritz Schäfer (Mitte) liegen aktuell auf dem drittletzten Tabellenplatz. Foto: M. Schalk

Von Matthias Vogt

Schrobenhausen – Im vierten engen Saisonmatch kassierten die Schrobenhausen Green Devils bereits ihre dritte Niederlage – nämlich ein 81:86 gegen den ESV Staffelsee. Es hängt an Kleinigkeiten, die in Summe schon früh in der Saison zu einer äußerst unkomfortablen Lage in der Basketball-Bayernliga Südwest führen.
Kurz vor dem Ende der Partie war die Halle plötzlich wieder voll da. Zwar nicht ganz so, aber doch ansatzweise wie zu besonders stimmungsvollen Schrobenhausener Basketballzeiten. Als Claus-Jürgen Ludwig dann einen Dreier zum 73:76 verwandelte, wurde es besonders laut. Noch knapp zwei Minuten Spielzeit und nur noch drei Punkte Rückstand: Die enge und für manche schon verloren geglaubte Partie schien doch noch auf die Seite der Green Devils zu kippen. Aber sie tat es nicht – zum dritten Mal im vierten Match.
„Es war das nächste Spiel auf Augenhöhe, ein Sieg wäre erneut machbar gewesen“, muss Coach Florian Breitkreutz also schon zum dritten Mal in dieser Spielzeit festhalten. Und er kommt auch hier zu dem Fazit, dass „viel mehr drin gewesen wäre“. Nach den Auswärtsspielen in Donauwörth und München war die Niederlage gegen den ESV Staffelsee die dritte in dieser Saison mit sechs oder weniger Punkten Rückstand – was im Basketball ja nicht viel ist. „Wir haben uns wieder nicht für den Einsatz belohnt“, so Breitkreutz frustriert.
Dass im Basketball vor allem Kleinigkeiten entscheiden – ganz neu ist diese Erkenntnis nicht. Und doch trifft sie die Schrobenhausener in diesen Tagen besonders erbarmungslos. Zwar führten natürlich nicht nur Zufall oder Pech, sondern auch eigene Fehler und Gegner, die etwas können, zu den Ergebnissen. Trotzdem: Dass auf der einen Seite beispielsweise ein einfacher Korbleger danebengeht, während auf der anderen ein „wilder“ Dreier fällt – so geschehen gegen den ESV Staffelsee – ist zurzeit irgendwie bezeichnend. Führt man die Kleinigkeiten, die falschen Entscheidungen oder unglücklichen Aktionen, die den Green Devils passieren, zusammen, wird es in Summe eben schwierig.

Die Qualität, solche Spiele zu gewinnen, hätte der Kader jedenfalls – davon ist nicht nur der Coach überzeugt. An was es dann also liegt? Am Kopf? An der fehlenden Erfahrung? „Ich glaube, dass uns momentan ein bisschen das Selbstverständnis fehlt“, meint der Trainer. „Also die Überzeugung, nach dem Motto: Klar, diesen Rebound hole ich, diesen Punkt mache ich jetzt!“, erklärt er. Das ziehe sich durch die kompletten Matches, nicht erst durch die engen Schlussphasen. „Aber da fällt es dann am meisten auf“, sagt der Pfaffenhofener. Und auch hier landet er bei einem Kernproblem der vergangenen Monate: Je höher die Herausforderung schon im Training wäre (was zur Zeit nur bedingt der Fall ist), desto mehr würde man dann auch in den Spielen davon profitieren.
Aber es gab in diesem Heimspiel auch gute Momente: Als Breitkreutz im dritten Viertel, als der Gegner bis auf neun Punkte (48:57) davongezogen war, gleich fünfmal wechselte, um mehr Energie ins Spiel zu bringen, funktionierte dieser „zweite Anzug“ gut. Mit einem Dreier von Ralf Bernitt zum 51:57 führte sich diese jüngere Aufstellung ein. „Die Jungs, die da auf dem Feld standen, haben das Ergebnis offengehalten“, lobt der Coach.

Wieder verstärkt mit der Starting Five fand das Team dann im vierten Viertel komplett zurück. Mehrmals kamen die Schrobenhausener auf drei oder dann sogar zwei Punkte (79:81) heran. Fünf verwandelte Freiwürfe (nach Stop-the-Clock-Fouls) führten aber schließlich doch dazu, dass der ESV, der es lange verpasst hatte, das Spiel „zuzumachen“, vorne blieb.
„Das alles ist jetzt extrem ärgerlich und nervig“, sagt Breitkreutz: „Aber wir müssen uns da selbst rausbuddeln und rausarbeiten. Denn einfach abwarten, bis es besser wird, das wird nicht funktionieren.“ Die nächste Gelegenheit dazu gibt es bereits am kommenden Freitag – auswärts beim noch sieglosen Tabellenvorletzten, dem BC Hellenen München II. „Es ist eine ähnliche Ausgangssituation wie gegen den ESV Staffelsee“, sagt der Coach. Er erwartet auch dort ein sehr enges Match...
Das gegen den ESV Staffelsee unterlegene Green-Devils-Team: Ralf Bernitt (5 Punkte), Josef Eiglmeier, Simon Ettenreich (13), Peter Falk (10), Sebastian Huber (5), Johannes Keil (10), Sebastian Kramer (14), Claus-Jürgen Ludwig (18), Moritz Schäfer, Martin Steiner und Felix Trübswetter (2).

SZ