Mit dem TSV Gaimersheim, ihrem direkten Tabellennachbarn in der Handball-Bezirksliga Altbayern West, hatten die Schrobenhausener Handballherren noch eine Rechnung aus dem Hinspiel offen.
Damals, am 19. November, waren sie nämlich nach nur durchwachsener Leistung mit 31:34 unterlegen gewesen. Also sollte jetzt, im heimischen „Dreifach-Tempel“ , die Wiedergutmachung dafür her. Und mit einem 39:35 klappte das am Ende auch.
Vom SSV-Trainerduo René Sperrer/Michael Häusler wurde der Matchplan bereits in der Kabine klar umrissen: Während man im Angriff die einstudierten Auftakthandlungen mit kühlem Kopf in Tore verwandeln wollte, lag der Fokus auch auf der Abwehr. Hier sollten die besten Werfer des TSV auf der halblinken und der rechten Außenposition bestmöglichst aus dem Spiel genommen werden, indem man ihnen gar keine Anspielmöglichkeiten bietet und ansonsten beherzt den ballführenden Gegenspieler beim Angriff stört.
Also rein in die Partie: Die Hausherren begannen im Angriff konzentriert und lagen bereits nach knapp 90 Sekunden mit 2:0 vorne. Allerdings wurde im Anschluss deutlich, dass die Vorhaben für die Abwehrreihe nicht wirklich auf dem Parkett umgesetzt wurden. Die Gäste aus Gaimersheim drehten den Spielstand deshalb schnell zu ihren Gunsten und gaben die Führung bis zur Halbzeitpause (nur mit einer kurzen Ausnahme) nicht mehr aus der Hand.
Ärgerlich für den SSV war zudem, dass von ihm im Angriff nicht alle Chancen, die er zum Großteil sehenswert herausgespielt hatte, verwertet wurden. Stattdessen kam’s im letzten Moment immer wieder zu technischen Fehlern – oder der an diesem Tag stark aufgelegten Torhüter der Gäste rettete.
Auf der anderen Seite steigerte sich die Schrobenhausener Abwehrreihe aber zunehmend. Sie ließ sich von einem parierten Siebenmeter des eigenen Schlussmanns in der 13. Minute inspirieren und kam durch besseren Zugriff zu immer mehr Ballgewinnen – beziehungsweise ermöglichte dadurch weitere Torwartparaden. Letztendlich stand beim Seitenwechsel eine knappe 18:17-Führung für die Gaimersheimer Vertretung auf der Anzeigetafel.
Für den zweiten Durchgang nahm sich der SSV vor, die Vorgaben für die Abwehrreihe noch konsequenter umzusetzen und im Angriff stetig den Torerfolg zu suchen. Zunächst entwickelte sich zwar ein Kopf-an-Kopf-Rennen, in dem meist der TSV vorlegte und die Hausherren postwendend den Ausgleich erzielten – doch letztlich bewiesen die SSV-Herren den längeren Atem.
So legten sie nach dem Ausgleich zum 26:26 in der 45. Minute einen Drei-Tore-Lauf hin und zwangen die Gäste zu einer Auszeit. Aber selbst diese brachte keinen Umschwung mehr. Sogar im Gegenteil: Nach Wiederanpfiff bauten die Hausherren die Führung weiter aus und erarbeiteten sich einen komfortablen Sechs-Tore-Vorsprung. Die Führung verwalteten sie dann souverän bis zur Schlusssirene – wobei es letztlich eben, wie anfangs bereits erwähnt, 39:35 aus ihrer Sicht stand.
Dank des erneut spektakulären Schrobenhausener Publikums bebte der heimische „Dreifach-Tempel“ am Ende des letzten regulären Saisonmatches erneut. Zum Abschluss 2022/23 folgen für die Schrobenhausener noch Platzierungsspiele, voraussichtlich mit de dritt- und Viertplatzierten der Bezirksligastaffel Ost. Der SSV beendete die Spielzeit in der Staffel West auf dem vierten Rang und könnte im altbayerischen Bezirksliga-Gesamtklassement noch die fünfte Position unter insgesamt 14 Mannschaften erreichen.
Für den SSV siegten gegen den TSV Gaimersheim: Simon Reindl und Josef Last (beide im Tor), Sebastian Scherer (3 Treffer), Fabian Tominac (2), Jaan Miketta (1), Philipp Pahlke (1), Michael Bachfischer, Viktor Schlingmann (6), Ferdinand Huber (8), Andreas Häusler (4), Fabian Abstreiter (6), Simon Schmeer, Abdulhakim Rihabi (6) und Hazim Rihabi (2).
baa
