Ärger darüber nicht nur bei den „Löwen“
Totopokalhit des FC Pipinsried gegen den TSV 1860 München ausverkauft ohne Vorverkauf

13.10.2023 | Stand 13.10.2023, 16:47 Uhr

Wie einst am 5. Mai 2018, so auch am 18. November 2023: Der FC Pipinsried und der TSV 1860 München werden sich erneut vor ausverkauftem Haus messen. Foto: R. Lüger (Archiv)

Nichts wird’s an diesem Samstag mit einem freien Kartenvorverkauf für den Totopokalkracher des FC Pipinsried gegen den TSV 1860 München (18. November, 13.30 Uhr). Unter der Woche war genau ein solcher von den Gelbblauen offiziell angekündigt worden. Jetzt, am Freitag um exakt 4:34 Uhr, ruderte der Dorfklub aus dem Dachauer Hinterland per Pressemitteilung zurück: „Das Totopokalspiel FC Pipinsried - TSV 1860 München ist ausverkauft!!! Der Kartenvorverkauf ist damit beendet!“ steht darin zu lesen.

Die große Frage, die sich nun unwillkürlich stellt: Wie kann etwas beendet werden, was noch gar nicht begonnen hat? Die offizielle Antwort des FCP: „Es haben sich weit über 20 ,Löwen’-Fanclubs für Spiel angemeldet und damit das Kartenkontingent restlos ausgeschöpft. Wir freuen uns auf über 2000 Fans des TSV 1860 in unserer Arena.“

Wohl gemerkt in einer Arena, deren Fassungsvermögen an jenem Tag auf 2500 Zuschauer begrenzt sein wird. Oder, ein bisschen anders ausgedrückt: Neutrale Fußballfreunde, gerade aus der näheren Region, schauen in Sachen Tickets für den 18. November zum Großteil in die Röhre. FCP-Präsident Benny Rauch bittet um Verständnis: „Unser Verein besteht rein aus Ehrenamtlichen. Wir müssen für den Pokalknüller noch so viele andere Arbeiten erledigen, da ist es uns ganz recht, dass wir wenigstens bezüglich des Zuschaueraufkommens schon jetzt hundertprozentige Klarheit haben.“

Aber hätte der Verein dann nicht darauf verzichten sollen, frühzeitig einen freien Ticketvorverkauf anzukündigen, um ihn jetzt wieder abzusagen? „Ich kann verstehen, wenn dadurch hie und da ein bisschen Unmut aufkommen sollte“, so Rauch: „Aber andererseits kann ich versichern, dass jeder, der bei uns regelmäßig die Punktspiele ansieht, auch für das ‚Löwen‘-Match eine Karte bekommt. Ein kleines Restkontingent haben wir ja noch, das wir gezielt an unsere Stammzuschauer verteilen können.“

Für alle anderen jedoch gilt: „Wer an diesem Samstag nur wegen des Ticketvorverkaufs nach Pipinsried gefahren wäre – und nicht wegen unserer Bayernliga-Heimpartie gegen den TSV Landsberg − der soll sich bitte schön nicht auf den Weg machen“, so der dringende Wunsch von Klubchef Rauch.

Was der TSV 1860 München davon hält, das machte der Drittligist auf seiner Internet-Homepage am Freitag überdeutlich: „Entgegen den Absprachen zwischen beiden Vereinen, die wenigen zur Verfügung stehenden Eintrittskarten in einem fairen und transparenten Prozess am Samstagnachmittag in Pipinsried anzubieten und so jedem ,Löwen‘-Fan die Chance zu geben, an eine Eintrittskarte zu gelangen, wurden vom FC Pipinsried alle Tickets bereits im Vorfeld verkauft, so dass der ursprünglich gemeldete Termin nun abgesagt wurde. Der TSV 1860 München entschuldigt sich bei allen Fans, die aufgrund dessen kein Ticket erhalten. Leider können wir nur den schwachen Trost anbieten, dass die Partie auf alle Fälle live im TV zu sehen sein wird. Entweder läuft das Spiel im BR Fernsehen oder auf Löwen-TV.“

Wie also unschwer zu erkennen ist: Die „Sechzger“ sind massiv sauer darüber, wie die Ticketvergabe abgelaufen ist – und auch rund um Pipinsried ist das Kopfschütteln darüber riesengroß. „Aber uns sind aufgrund unseres kleinen Stadions sowie der schwierigen Parkplatzsituation ein Stück weit die Hände gebunden“, erklärt Rauch: „Die Anfragen für den Totopokalkracher beliefen sich auf das Drei- bis Vierfache des zur Verfügung stehenden Kartenkontingents. Wir mussten deshalb einen Cut machen, um ein völliges Chaos zu verhindern. Und das taten wir eben schon jetzt – womit wir eben leider auf einen freien Ticketverkauf komplett verzichten müssen.“

SZ