Sascha Mölders und sein TSV Landsberg kommen
FC Pipinsried feiert Wiedersehen mit der selbst ernannten „Wampe von Giesing“

12.10.2023 | Stand 13.10.2023, 13:14 Uhr

Hat das Toreschießen auch in der Bayernliga Süd nicht verlernt: Sascha Mölders (r.). Foto: Imago Images

Das Totopokal-Viertelfinale des FC Pipinsried am 18. November gegen die Münchner „Löwen“ wirft seine Schatten voraus. Dabei ist die wichtigere Partie für die Gelbblauen eigentlich das Topspiel in der Fußball-Bayernliga Süd, am Samstagnachmittag (16 Uhr) gegen den TSV 1882 Landsberg. Mehrere gute Bekannte werden dann mal wieder beim Dorfklub zu Gast sein.
Und damit auch einer, der schon mal mit dem TSV 1860 in Pipinsried gespielt – beziehungsweise vor allem gefeiert hat. Im Mai 2018, beim „Spiel des Lebens“ für den kleinen FCP, hatten die „Löwen“ mit einem 3:0-Sieg im Dachauer Hinterland den Gewinn der Meisterschaft in der Regionalliga Bayern klargemacht. 7000 Fans feierten damals auf dem legendären Sechzgerhügel und auf dem Rasen. Die 1860-Mannschaft mit ihrem Kultstürmer Sascha Mölders – der selbst ernannten „Wampe von Giesing“ – tat es danach noch im und rund um das FCP-Sportheim. Jetzt kommt Mölders, der ja einst auch als Trainer in Pipinsried im Gespräch gewesen ist, mit dem TSV 1882 Landsberg dorthin zurück.
„In Ehrfurcht erstarren werde ich deshalb aber nicht“, schmunzelt Pipinsrieds Cheftrainer Martin Weng. Das sei vielleicht bei der Begegnung mit Martin Demichelis, im Vorjahr noch Trainer des FC Bayern II, ein bisschen so gewesen. „Der hatte ja ein paar Jahre vorher noch im WM-Finale gestanden“, sagt Weng. Respekt habe er natürlich auch vor Mölders‘ Karriere. Etwa vor 103 Bundesligaspielen für den FC Augsburg und den MSV Duisburg (18 Tore). Vor 311 Partien (93 Toren) in den ersten drei Profiligen. Doch man kennt sich. Weng arbeitet schließlich in Kissing, wo Mölders lebt: „Da sind wir uns in der Mittagspause schon oft über den Weg gelaufen.“ Abgesehen davon, sagt der Pipinsrieder Coach, „ist es mir während der Partie eigentlich völlig egal, wie mein Gegenüber auf der anderen Seite heißt“. Und vielleicht stehe der Spielertrainer Mölders (neun Einsätze, vier Tore) ja sowieso nicht an der Seitenlinie, sondern auf dem Platz.
Dort könnten sich dann auch ein paar andere Ex-Pipinsrieder tummeln – nämlich Amar Cekic (2018 bis 2020), Steffen Krautschneider (2019 bis 2021) oder Daniel Leugner (2019 bis 2021). Alles Spieler, die vor allem durch ihre individuellen technischen Fähigkeiten in Erinnerung geblieben sind und mit zu den Besten gehörten, die je das Pipnsrieder Trikot getragen haben. Dazu Nico Karger, wie Mölders Ex-Profi des TSV 1860.

„Namen und Geschichten um dieses Spiel gibt es viele“, weiß auch Weng. Die schönste wäre für ihn aber, wenn sich seine Mannschaft in diesem Topspiel bestmöglich präsentieren könnte. „Der TSV Landsberg ist, was die individuelle Qualität betrifft, schon überragend besetzt“, sagt der 38-Jährige. Dazu sei die Truppe vom Lech in Sachen Erfahrung noch ein paar Jahre weiter als die junge Pipinsrieder Mannschaft. „Aber auch wir wollen zeigen, welche Qualität in uns steckt“, fordert der Trainer, der ergänzt: „Wir dürfen nicht nur hinterherlaufen, sondern müssen mutig sein und die Landsberger auch beschäftigen.“ Immerhin liegt der FCP als Vierter der Bayernliga Süd „nur“ sechs Punkte hinter dem Tabellenführer zurück.
„Das wird für die Zuschauer ein sehr attraktives Spiel“, vermutet Weng, der schmunzelnd anfügt: „Ob das aus Trainersicht dann auch gilt, sei einmal dahingestellt.“ Doch das kann der Pipinsrieder Chef coach ja im Anschluss mit dem übrigens gleichaltrigen Mölders vor dem FCP-Sportheim besprechen. Aus Pipinsrieder Sicht natürlich am liebsten, ohne dass der Stürmer und Landsberger Trainer dabei etwas zu feiern hat.

SZ