Kreisklassisten aus dem Altlandkreis Schrobenhausen
SC Mühlried wie ein Absteiger – Auch BSV Berg im Gau enttäuscht – TSV Hohenwart geschockt über schwere Verletzung

05.11.2023 | Stand 05.11.2023, 21:21 Uhr

Hier der zweifache Torschütze, dort der tragische Held des TSV Hohenwart: Oscar Appelmann (r.) führte die Paartaler mit seinem Doppelpack zu einem wichtigen Heimsieg gegen den FSV Pfaffenhofen II. Dieser musste jedoch teuer bezahlt werden, denn Leon Sedlmair (l.) zog sich im Laufe der Partie eine schwere Sprunggelenksverletzung zu. Foto: M. Schalk

Negative Wochenendbilanz für die Kreisklassisten aus dem Altlandkreis Schrobenhausen: Zwei Niederlagen und einem Unentscheiden steht lediglich ein Sieg gegenüber. Der SV Steingriff war spielfrei.

Kreisklasse Donau/Isar II

TSV Hohenwart - FSV Pfaffenhofen II 3:1: „So schön das Ergebnis auch ist – ich kann mich nicht mal ansatzweise darüber freuen“, erklärt Hohenwarts Cheftrainer Patrick Spieler mit trauriger Stimme. Der Grund hierfür: TSV-Goalgetter Leon Sedlmair zog sich im Laufe der Partie eine schwere Sprunggelenksverletzung zu, musste deshalb sogar mit dem Sanka ins Krankenhaus gebracht werden. „Das überschattet natürlich alles“, so Spieler betroffen: „Mir tut der Junge extrem leid.“ Am 1:0 der Paartaler war Sedlmair sogar noch direkt beteiligt, hatte zentimetergenau auf Oscar Appelmann geflankt – und jener schloss dann gekonnt per Kopf ab (11.). Aber darauf hatten die Gäste aus Pfaffenhofen noch eine gute Antwort, glichen durch einen von Paul Starzer direkt verwandelten Freistoß zum 1:1-Halbzeitstand aus (42.). „Und das ging zu diesem Zeitpunkt auch vollauf in Ordnung“, berichtet Spieler. Der zweite Durchgang ging komplett an die heimischen Paartaler. Der verdiente Lohn hierfür war zunächst das 2:1, das Michael Kriegl mit einer resoluten Balleroberung einleitete: Benjamin Eckert trieb die Kugel dann über die rechte Außenbahn energisch nach vorne, und seine scharfe Hereingabe wurde von Appelmann eiskalt verwertet (62.). Der letzte Treffer des Tages fiel schließlich auf höchst kuriose Weise – denn ein weiter Abschlag von TSV-Keeper Alexander Bäuerle wurde plötzlich, bedingt durch den heftigen Wind, zu einem für den Pfaffenhofener Schlussmann unhaltbaren Torschuss (82.). Ja, auch darüber hätten sie sich in Hohenwart richtig toll freuen können – ebenso wie über das erfolgreiche Verteidigen des zweiten Tabellenranges in der Kreisklasse Donau/Isar II. Wenn nur nicht diese bitterböse Verletzung von Sedlmair gewesen wäre...

Kreisklasse Neuburg

TSV Burgheim - DJK Langenmosen 3:0: „Jeder, der die Tabelle lesen kann, der sieht, dass wir unsere Blicke nach hinten richten müssen“, weiß DJK-Spielertrainer Alexander Langen. Den jüngsten Auftritt beim Tabellendritten mit eingerecht, blieben die Langenmosener zuletzt sechsmal in Folge sieglos. Ihr Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsrang beträgt dadurch nur noch vier Zähler. Die Niederlage in Burgheim sei laut Langen „vielleicht um ein Tor zu hoch“ ausgefallen, aber „letztlich in Ordnung“ gegangen. Wobei der 25-Jährige mit der Leistung der Seinen gerade in der ersten Halbzeit nicht unzufrieden war. „Wir brauchten zwar rund eine Viertelstunde, um ins Spiel zu kommen – aber dann machten wir das richtig gut“, berichtet der einstige Regional- beziehungsweise Bayernliga-Akteur des FC Pipinsried. Umso bitterer war’s für die Langenmosener, dass sie durch einen umstrittenen Foulelfmeter in Rückstand gerieten, der vom Ex-Mühlrieder Marco Rechenauer eiskalt verwandelt wurde (23.). Trotzdem nahmen sich die DJK-Elf auch für die zweite Halbzeit eine Menge vor – um bereits 120 Sekunden nach dem Seitenwechsel das 0:2 durch Lukas Biber zu kassieren. Nach dem dritten Burgheimer Treffer an diesem Tag, erzielt von Luca Manhart (59.), war das Match komplett zu Ungunsten der Gäste gelaufen.

SG Feldheim/Genderkingen - BSV Berg im Gau 1:1: „Wir zeigten unsere schlechteste Saisonleistung und mussten am Ende sogar froh sein, dass wir wenigstens einen Punkt mitnehmen durften“, berichtet BSV-Fußballchef Wolfgang Seel. Das er das reichlich angefressen sagt, war mag’s ihm verübeln – schließlich kickten die Seinen an diesem Sonntag bei einem Team, das vor dem Anpfiff noch Tabellenvorletzter gewesen war. „Wenn du den Anspruch hast, vorne im Klassement mitzumischen, dann musst du so einen Gegner ohne Wenn und Aber besiegen“, so Seel: „Wir taten es nun nicht, und das ist ausgesprochen schade – auch wen n wir in dieser Saison weiterhin ungeschlagen sind.“ Dank Christian Fröhlich, der eine schöne Hereingabe von Nico Schlingmann gekonnt verwertete, waren die Berg im Gauer sogar früh in Führung gegangen (7.). Aber es kam nichts mehr nach – außer unzähligen Unkonzentriertheiten beziehungsweise Ballverlusten. „Wir beschäftigten uns mit allerlei Dingen, nur nicht mit dem Fußballspielen an sich – und versäumten es dadurch, das wohl vorentscheidende 2:0 zu schießen“, ärgert sich Seel. Die Quittung hierfür gab’s in der 67. Minute, als ein Freistoß aus dem Halbfeld in den BSV-Strafraum flog, wo Emanuel Edel stand und die Kugel dann zum 1:1-Ausgleich in die Maschen köpfte. Kleiner Trost für die Berg im Gauer: Trotz ihres schwachen Auftritts im Landkreis Donau-Ries durften sie zumindest den zweiten Tabellenrang behalten. Allerdings liegen sie nun schon zwei Punkte hinter der SG Münster/Holzheim (5:0 gegen dne SC Rohrenfels).

Kreisklasse Aichach

SC Mühlried - DJK Gebenhofen 0:6: Sebastian Slupik gehört normalerweise zu jener Spezies von Spielertrainern, die sich immer bedingungslos vor ihr Team stellen – egal, was dieses in den 90 Minuten zuvor verbockt hatte. Aber diesmal war’s selbst für den 35-Jährigen zu viel: „Wenn ich jetzt das sagen würde, was ich mir gerade denke, wäre das überhaupt nicht gut. Nur so viel: Das war schlichtweg Arbeitsverweigerung von meiner Mannschaft, das hatte nicht das Geringste mit Fußballspielen zu tun.“ Beim ersten Gebenhofener Treffer, durch einen Eckstoß von Niklas Settele, half der heftige Wind noch kräftig mit (12.). Ansonsten bekam die DJK meist tatkräftige Unterstützung durch den SCM, der sich immer wieder haarsträubende Aussetzer leistete. Marco Mladenovic (13./18..) und Dominik Menzinger (28./32.) nutzten das jeweils zu einem Doppelpack aus, ehe Marcus Klein in der 66. Minute den Schlusspunkt setzte. Das Erschreckende aus Mühlrieder Sicht: Die 0:6-Abfuhr kam nicht gegen ein absolutes Spitzenteam zustande – sondern gegen eine Mannschaft, die zuvor noch keinen einzigen Auswärtssieg auf dem Konto hatte. Keine Frage: In der Form von diesem Sonntag bildet der SCM völlig zu Recht das Tabellenschlusslicht.

SZ