Basketball, Bayernliga Südwest
Nicht noch einmal absteigen

Thomas Wenger verstärkt die Green Devils in der Rückrunde, die am heutigen Freitagabend beginnt

27.01.2023 | Stand 17.09.2023, 4:34 Uhr

Arbeiten fürs Team – auch da, wo es wehtut: Thomas Wenger (weißes Trikot) möchte in der Rückrunde seinen Beitrag zu einem erfolgreichen Abstiegskampf der Green Devils leisten. Foto: M. Schalk

Von Matthias Vogt

Schrobenhausen – Thomas Wenger weiß, wie sich ein Abstieg mit den Green Devils anfühlt. Das alleine ist zwar noch nichts, was den Schrobenhausener Basketballern in ihrer aktuellen Situation weiterhilft. Doch Körpergröße, Teamgeist und Erfahrung des 27-Jährigen – auch aus Zeiten in der 2. Regionalliga – sollen in der Rückrunde, die mit einem Heimspiel gegen den VSC Donauwörth am heutigen Freitagabend (20 Uhr) beginnt, ein paar der vielleicht entscheidenden Puzzleteile werden.

Denn natürlich ist auch Wenger nicht scharf darauf, dass es nach dieser Saison noch einmal eine Etage weiter nach unten geht. „Die Bayernliga sollte schon das Minimum für Basketball in Schrobenhausen sein“, sagt er. Dass dieses Ziel aktuell gefährdet ist – nicht nur für ihn ein unbefriedigender Zustand. „Wir sollten also alles dafür tun, um die Liga zu halten“, betont der 27-Jährige vor dem Start der Rückrunde. Diese beginnt auch gleich mit einem Heimspiel gegen einen direkten Konkurrenten. Um den nächsten Schritt in Richtung Bayernliga-Verbleib zu machen, sollten die Schrobenhausener das Rückspiel gegen den VSC Donauwörth (73:78-Niederlage in der Hinrunde) unbedingt gewinnen.

Für die Rückrundeein fester Faktor

Wenger selbst hat sogar noch glorreichere Zeiten als die Bayernliga bei den Green Devils miterlebt. Er war in der Schlussphase von Coach Andreas Bernitts Ära und anschließend unter Jörg Weber, also grob seit 2017, noch in der 2. Regionalliga Teil des Kaders. Auch nach dem Abstieg 2019,blieb das unter Florian Breitkreutz so. Zumindest so lange, bis sich der Schrobenhausener – aufgrund des Dualen Studiums zum Diplom-Finanzwirt – entschied, kürzerzutreten und „nur“ noch in der zweiten Vertretung zu spielen. Als die Green Devils zu Beginn des Jahres allerdings ihre Kräfte für den Abstiegskampf bündelten und als die Frage im Raum stand, ob Wenger nicht doch wieder fest in die erste Vertretung wechseln wolle, da habe er zugesagt. „Ich möchte dem Team so gut es geht helfen“, betont er. Beim Heimspiel gegen den TSV Jahn Freising fehlte der 27-Jährige noch krankheitsbedingt, gegen den VSC Donauwörth sollte es heute aber klappen.

Etwas unterm Radar,trotzdem enorm wertvoll

Team ist wohl auch das richtige Stichwort für Wengers Art von Basketball, die − auch früher schon – für Außenstehende womöglich ein bisschen unter dem Radar stattfindet, weil sie eben nicht an den offensichtlichsten Statistiken ablesbar, nach Ansicht seiner Trainer aber trotzdem wertvoll für eine Mannschaft ist. Wenger sei einer „für die Drecksarbeit“, sagt sein Coach Breitkreutz – und meint das ausschließlich positiv. Ein Teamplayer sei Wenger, ein Arbeiter eben – unspektakulär, aber enorm hilfreich. Seinen großen Wert für eine Mannschaft hatte auch Breitkreutz‘ Vorgänger Weber schon besonders hoch geschätzt.

„Die Offensive ist nicht meine größte Stärke“, betont der 27-Jährige selbst mit einem Schmunzeln und erklärt: „Da versuche ich lieber, eher Platz für die anderen zu kreieren, hänge mich dafür in der Verteidigung voll rein.“ Nicht zuletzt aufgrund seiner Größe von 1,93 Metern kann Wenger vor allem unter den Körben ein Faktor werden. „Da haben wir ja aktuell nicht so viele Spieler und damit wohl die größten Probleme“, weiß er.

Kein Nachdenkenbis Freitagabend

Damit es nun nicht so endet wie 2019, als die Green Devils die 2. Regionalliga verlassen mussten, ist ein Heimsieg gegen den VSC Donauwörth heute Abend eben fast schon Pflicht. Wobei Wenger abwinkt: „Es ist ab sofort jedes Spiel wahnsinnig wichtig.“ Das bestätigt sein Coach: „Es wird uns nicht reichen, wenn wir gegen die direkten Konkurrenten wie Donauwörth, Hellenen München und Landsberg gewinnen“, so Breitkreutz. Rang neun, auf dem die Schrobenhausener derzeit stehen, wäre aktuell ein Abstiegsplatz. Der VSC Donauwörth liegt mit zwei Siegen mehr einen Rang vor den Schrobenhausenern.

Und der – wegen der Hallenbelegung am Samstag – ungewöhnliche Termin am Freitagabend? Der könne sogar ein Vorteil sein, meint Breitkreutz. „Vielleicht machen wir uns bis dahin nicht so viele Gedanken, weil viele ja unmittelbar vorher noch in der Arbeit sind“, sagt er. Auch Wenger hofft, dass das zu einem erfolgreichen Start in die Rückrunde führt, damit sich ein Abstieg – wie vor vier Jahren – in dieser Saison keinesfalls wiederholt.

SZ