„Es reicht halt einfach nicht“
Nach 1:3 am Freitagabend gegen den TSV Buchbach: Beim FC Pipinsried gehen die Lichter aus

21.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:15 Uhr

Raus aus der Gefahrenzone: Fabian Willibald (l.) und Alexander Langen (hinten) behielten in dieser Szene zwar die Oberhand, aber am Ende hatte doch der TSV Buchbach die Nase vorne. Foto: M. Schalk

16 Zähler Rückstand auf den ersten Relegationsrang, noch dazu die um 32 Treffer schlechtere Tordifferenz als die dort stehende DJK Vilzing: Das sind aus Sicht des FC Pipinsried die harten Fakten. Oder, ein bisschen anders ausgedrückt: Der Abstieg der Gelbblauen aus der Fußball-Regionalliga Bayern steht nun, fünf Spieltage vor Saisonschluss, endgültig fest.

Ein Heimerfolg am Freitagabend gegen den TSV Buchbach hätte das Ganze zumindest noch ein bisschen hinausschieben können. Aber nichts da: Am Ende stand es 1:3 (1:2) aus Sicht der Pipinsrieder, das Warten auf ihren ersten Punktspielsieg im neuen Kalenderjahr geht somit weiter.

„Es gibt nichts mehr schönzureden, es reicht halt einfach nicht“, so Coach Enver Maltas: „Als Fußballromantiker hoffst du zwar bis zum allerletzten Moment, dass vielleicht doch noch ein Wunder geschieht – aber jetzt fühlt sich alles nur extrem bitter an, es tut unendlich weh.“ Dass dann, nur wenige Minuten später, im FCP-Sportheim komplett die Lichter ausgingen – es passte irgendwie zum Anlass. Wobei dieser Kurzschluss schnell behoben war. Ob das bei den sportlichen Problemen, die die Gelbblauen aktuell besitzen, auch so leicht geht? Die außerordentliche Mitgliederversammlung, die der Dorfverein bereits an diesem Sonntag abhält, könnte erste Antworten darauf geben.

Wieder zurück zum Freitagabend, zum Match gegen den TSV Buchbach: Ja, dieser wäre an einem guten Tag locker zu schlagen gewesen. Aber einen solchen erwischte die Pipinsrieder Mannschaft wieder einmal nicht. „Gerade die erste Halbzeit von uns war bodenlos“, schimpfte Maltas. So mussten die Gäste aus dem Landkreis Mühldorf am Inn gar nicht lange auf eklatante FCP-Fehler warten, um dann gnadenlos zuschlagen zu können. Schnitzer Nummer eins der Hausherren gab’s in 13. Minute, als bei einem gegnerischen Eckstoß die Zuordnung überhaupt nicht stimmte. Daniel Muteba konnte dadurch die Kugel in aller Selenruhe an der Strafraumgrenze annehmen, noch einen Schritt gehen – und dann eiskalt zum 1:0 des TSV abschließen. Auch der zweite Buchbacher Treffer war das Resultat der eklatante Pipinsrieder Standardschwäche, die schon seit einigen Wochen um sich greift: Nun kam Philipp Walter im Anschluss an einen Eckstoß ungestört zum Kopfball, Fabian Willibald wehrte diesen mit der Hand ab – und den fälligen Elfmeter verwandelte Tobias Steer eiskalt unter die Querlatte (20.).

Dass der FCP anschließend ein bisschen besser in die Partie kam – es lag weniger an ihm selbst. Vielmehr hatte es vor den offiziell 165 Zuschauern den Anschein, als ob die Buchbacher Elf ihre Auswärtsaufgabe ein Stück weit bereits als erledigt ansah. „Unsere Einstellung in dieser Phase hat mir tatsächlich überhaupt nicht gefallen“, gab TSV-Cheftrainer Uwe Wolf hinterher zu: „Wir haben da regelrecht um ein Gegentor gebettelt.“

In der 41. Minute gab’s dieses dann auch – nämlich durch Halit Yilmaz, der einen von Mutaba an Willibald verursachen Foulelfmeter gekonnt in die Maschen setzte. Und ja: Hätte Marvin Jike nur kurz nach dem Seitenwechsel aus kürzester Distanz das 2:2 erzielt (Maltas: „Das war eigentlich ein 150-prozentiges Ding“) – wer weiß, welche Richtung das Match dann genommen hätte (49.). So jedoch machte Sammy Ammari komplett den Sack zu (77.) – 3:1 für die Mannschaft aus Buchbach.

„Der TSV war abgezockter, cleverer und in den Zweikämpfen präsenter als wir“, so das Fazit von Maltas: „Für uns geht es jetzt darum, die Regionalliga zumindest anständig, erhobenen Hauptes zu verlassen. So weh der Abstieg tut: Wir müssen nach vorne blicken.“

SZ