Kreisklassisten aus Raum Schrobenhausen
Keine Tore in Gerolsbach, BSV Berg im Gau erfüllt Pflichtaufgabe

17.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:31 Uhr

Wo ist denn der Ball? Berhan Caliskan (l.) und Torwart Lukas Koppold (r.) vom TSV Schiltberg verloren hier für einen kurzen Augenblick ebenso den Überblick wie Gerolsbachs Daniel Fischer (schwarze Kleidung). Foto: H. Steurer

Das große Gipfeltreffen in der Kreisklasse Neuburg endete gestern mit einem 1:0-Auswärtssieg des SV Klingsmoos bei der SG Münster/Holzheim, wodurch die Weinroten ihre Führung wieder auf fünf Punkte ausbauten. In der Aichacher Gruppe bleibt der FC Gerolsbach ganz vorne.

Kreisklasse Neuburg

SV Wagenhofen - BSV Berg im Gau 0:2: Die Pflicht wurde erfüllt – nicht weniger, aber auch nicht mehr. „Gemeinhin bezeichnet man so etwas wohl als Arbeitssieg“, so BSV-Fußballchef Wolfgang Seel. Also alles gut? „Natürlich hätten wir beim immer noch punktlosen Tabellenschlusslicht deutlicher gewinnen können, wenn nicht sogar müssen“, räumt der 41-Jährige ein: „Aber wir gingen viel zu fahrlässig mit unseren Chancen um. Teilweise war’s fast schon unglaublich, wie wir es schafften, den Ball nicht im gegnerischen Netz unterzubringen.“ Zweimal klappte es aber doch: Spielertrainer Martin Froncek verwandelte schon in der zweiten Minute einen Foulelfmeter – und ließ nur 120 Sekunden später seinen bereits 18. Saisontreffer folgen. Auf der anderen Seite brachten die Wagenhofener keinen einzigen Top-Torschuss zustande, Berg im Gaus Keeper Johannes Steierl verbrachte einen dementsprechend geruhsamen Nachmittag. Und auch, wenn sein Erfolg nicht glanzvoll war: In der Tabelle ging es für den BSV trotzdem ein Stück nach oben, er ist jetzt neuer Vierter.

SC Ried - SV Steingriff 1:0: „Bedingt durch einige Ausfälle war unsere Anfangsformation mächtig durcheinandergewirbelt worden“, berichtet SVS-Presssesprecher Hans Kramlich. So kam’s nicht komplett überraschend, dass die Steingriffer etwas träge in das Match beim Tabellendrittletzten starteten – mit der Konsequenz, dass sie bereits in der 13. Minute durch Matteo Hafner in Rückstand gerieten. Nach und nach steigerten sich die Lilaweiße zwar, aber klare Ausgleichschancen vor dem Pausenpfiff blieben Mangelware. Einzige Ausnahme: Nach einem Abpraller vom Rieder Keeper hätte Benjamin Russo zwingend das 1:1 erzielen müssen, aber sein Schuss wurde von einem gegnerischen Verteidiger gerade noch auf der Linie geklärt. „Nach dem Seitenwechsel waren wir zwar komplett feldüberlegen – allerdings vermisste ich in vielen Situationen den letzten ,Punch’ bei uns“, gibt Kramlich zu. Zugegeben: Bei einem Lattenknaller von Dominik Hundemer hatten die Steingriffer auch eine Riesenportion Pech (72.) – aber ansonsten konnten sie sich kaum entscheidend durchsetzen. „Folgerichtig war unsere Niederlage am Ende nicht nur unnötig, sondern auch verdient“, so Kramlich. Kleiner Trost für die Lilaweißen: Trotz des 0:1 in Ried durften sie zumindest ihren sechsten Tabellenrang behalten.

Kreisklasse Aichach

FC Gerolsbach - TSV Schiltberg 0:0: „Verlieren war verboten, und dieses Ziel haben wir erreicht“, so Korbinian Reiner. Trotzdem tut sich der FCG-Fußballboss schwer, mit dem torlosen Remis hundertprozentig zufrieden zu sein. „Beide Mannschaften neutralisierten sich über weite Strecken im Mittelfeld, klare Tormöglichkeiten blieben Mangelware“, berichtet er. Genauer ausgedrückt war’s jeweils nur eine Topchance, die beide Teams in den 90 Minuten zustande brachte. Jene des TSV wurde von Stefan Brunner vergeben, der freistehend vor dem Gerolsbacher Gehäuse über den Ball schlug (41.). Auf der anderen Seite tauchte dann Marco Kutscherauer mutterseelenallein vor dem Schiltberger Kasten auf, scheiterte allerdings an Keeper Lukas Koppold (77.). „Die Zuschauer sahen ein sehr kampfbetontes, aber trotzdem stets faires Kreisklassenspiel“, erzählt Reiner: „Und dank des Unentschiedens hat sich unser Vorsprung auf die starken Schiltberger zumindest nicht verkleinert.“ Dass das FCG-Polster auf die zweitplatzierte DJK Stotzard hingegen sehr wohl auf vier Punkte schmolz, der 26-Jährige kommentiert es mit einem Augenzwinkern: „Am kommenden Sonntag muss die DJK nach Schiltberg, und sie wird dann auch nicht gegen den TSV gewinnen.“

DJK Stotzard - BC Aresing 6:2: Sebastian Schreier hat’s nicht leicht in diesen Tagen. Wie gerne würde der BCA-Pressesprecher irgendetwas Positives vermelden, was noch ein bisschen Hoffnung in Sachen Klassenerhalt macht. Aber bei mittlerweile elf Punkten Abstand zum rettenden Ufer, das Ganze nur sechs Spieltage vor Saisonschluss, steht der Aresinger Durchmarsch von der Kreisliga hinunter in die A-Klasse so gut wie fest. Dass man beim Tabellenzweiten, der noch vom Gewinn des Meistertitels träumt, durchaus mal verlieren kann – das war gestern das eine. Allerdings nahm das Debakel der Aresinger schon früh seinen Lauf, bereits nach elf Minuten lagen sie dank Simon Knauer (3.) und Darius Neamtu (4./11.) mit 0:3 im Hintertreffen. Nach einem Elfmeter auf jeder Seite – Philip Bauer verwandelte für die DJK (26.), Dominik Hormann für den BCA (45.) – ging es schließlich mit einer Stotzarder 4:1-Führung in die Halbzeitpause. Nach dem Seitenwechsel netzten nochmals Neamtu (54.) und Bauer (82./Foulelfmeter) für die Platzherren ein, auf der anderen Seite machte Hormann seinen ganz persönlichen Doppelpack an diesem Tag perfekt (66.). „Nein, wir geben uns auch nach dieser Niederlage noch nicht auf“, sagt Schreier abschließend: „Selbst wenn es immer schwerer wird, zuversichtlich zu bleiben.“

SZ