0:3-Heimpleite gegen den 1. FC Nürnberg II
FC Pipinsried offensiv zu harmlos, defensiv zu fehlerhaft

28.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:19 Uhr

Zugepackt: Der Keeper des 1. FC Nürnberg II, Jan Reichert (graue Kleidung), hatte am Dienstagabend nahezu alles fest im Griff. Foto: M. Schalk

Mit 0:3 (0:1) hat der Tabellenvorletzte der Fußball-Regionalliga Bayern, der FC Pipinsried, am Dienstagabend zu Hause gegen den Tabellendritten, den 1. FC Nürnberg, verloren. Zugegeben, ein Stück weit wie erwartet.

Wobei es letztlich nur Nuancen waren, die eine Überraschung durch die heimischen Gelbblauen verhinderten. „Wir haben das Spiel über die gesamten 90 Minuten dominiert – und uns am Ende selbst geschlagen“, so das bittere Fazit von FCP-Coach Enver Maltas. Tatsächlich legten die Seinen einen höchst engagierten Auftritt hin. Der Wille, sich mit aller Macht gegen den drohenden Abstieg zu stemmen: diesmal hundertprozentig erkennbar. „Es scheinen nahezu alle bei uns endlich verstanden zu haben, um was es geht“, bestätigt Maltas: „Andererseits können wir uns dafür jetzt nichts kaufen, das Spiel ging trotzdem wieder verloren.“

Einerseits passierte das, weil die Gelbblauen in der Offensive erschreckend harmlos agierten. Wieder einmal. Nur zwei eigene Tore in mittlerweile sechs Partien nach der Winterpause: Das spricht Bände. Zumindest zwei herausragende Gelegenheiten, an diesem Dienstagabend gegen den 1. FCN II einzunetzen, gab es sehr wohl – aber Nickoy Ricter rutschte vor dem leeren Kasten um wenige Zentimeter an einer scharfen Hereingabe vorbei (17.), und Belmin Idrizovic jagte die Kugel nach einem bösen Nürnberger Abwehrschnitzer freistehend aus kurzer Distanz über den Querbalken (49.).

Wie es geht, effizient Fußball zu spielen, das zeigten auf der Gegenseite die Clubberer: Freistoßhereingabe von Pascal Fuchs, Kopfball von Kapitän Fabian Menig – und schon lagen sie wie aus heiterem Himmel mit 1:0 vorne (25.). Dass dem Ganzen ein komplett unnötiges Foulspiel von Faton Dzemailji an der Seitenauslinie vorausging, dass der Torschütze dann in aller Seelenruhe vollstrecken durfte – es machte diesen Treffer noch schmerzhafter für die Pipinsrieder.

Aber auch bei ihrem zweiten Gegentor, das Jermain Nischalke nach Querpass von Simon Joachims erzielte (73.), ließen sie jegliche Regionalligatauglichkeit vermissen. Oder, wie es Spielertrainer Herbert Paul drastisch ausdrückt: „Wir haben vor diesem 0:2 verteidigt wie eine F-Jugend, da war keinerlei Zweikampfverhalten bei uns erkennbar.“

Dass Leonardo Vonic im Anschluss an einen Konter noch das 3:0 für die Nürnberger draufsetzte (78.), war dann irgendwie auch schon egal. „Der Club war gefühltermaßen nur dreimal vor unserer Kiste – und dreimal war der Ball drin“, so Paul kopfschüttelnd. Für den FCP geht’s am Samstag weiter mit einem Auswärtsspiel beim SV Viktoria Aschaffenburg. Sein Rückstand auf einen Relegationsrang beträgt mittlerweile acht Punkte.

SZ