TSV 1860 München II kommt am Samstag
FC Pipinsried erneut in der Rolle des „Löwenbändigers“?

22.02.2024 | Stand 22.02.2024, 14:20 Uhr

Szene aus dem Hinspiel in Gilching: Am 5. August trennten sich der TSV 1860 München II mit Mason Judge (l.) und der FC Pipinsried mit Kevin Gutia (2. v. l.) torlos unentschieden. Foto: S. Olfen

Was war das für eine überschäumende Freude am 18. November 2023: Mit 1:0 schlug der FC Pipinsried damals den TSV 1860 München – wohlgemerkt die Profimannschaft der „Löwen“ – und zog dadurch sensationell ins Halbfinale des Bayerischen Totopokalwettbewerbs ein. Das Stadion damals, trotz Live-Übertragung im Fernsehen: mit 2500 Zuschauern restlos ausverkauft. Und alle diejenigen, die bei jenem historischen Match nicht leibhaftig vor Ort sein durften, ärgern sich heute noch ein Stück weit darüber.

Freigetränk für jedes Mitglied der Blauen

So mancher „Löwen“-Anhänger wäre stattdessen am 18. November lieber nicht im Dachauer Hinterland gewesen. Einige von ihnen meinten gar an jenem für ihre Blauen so tristen Novembernachmittag, dass sie fortan nie mehr einen Fuß ins Dachauer Hinterland setzen wollen. Aber vielleicht sollten sie diesen Ausspruch von damals doch noch einmal überdenken – denn in Pipinsried wartet nun, am letzten Februarsamstag, ein Freigetränk auf sie. Was die „Löwen“-Fans dafür tun müssen: lediglich eine Eintrittskarte für das Bayernliga-Süd-Match des heimischen FCP gegen den TSV 1860 München II kaufen und außerdem einen Mitgliedsausweis bei den „Löwen“ besitzen.

Warum das Ganze? „Weil zwischen uns und dem TSV 1860 München traditionell gute Beziehungen herrschen“, vermelden die Pipinsrieder in einer offiziellen Pressemitteilung. Ein schlechtes Gewissen gegenüber den „Löwen“ aufgrund des Siegs vom 18. November haben Gelb-Blauen hingegen nicht. Und sie hätten auch keines, wenn sie jetzt, am Samstag, auch die zweite Vertretung der Blauen besiegen würden. Aus ihrer Sicht wäre das sogar bitter nötig, denn ansonsten könnte der Pipinsrieder Kontakt zum oberen Tabellendrittel komplett abreißen. Aktuell ist der FCP auf der achten Position zu finden, zwölf Zähler hinder dem aus dem TSV Schwaben Augsburg und dem TSV Landsberg bestehenden Spitzenduo – sechs hinter dem vierten Rang.

Und auf jenem ist momentan der TSV 1860 München II zu finden. „Wir haben also gleich zu Beginn des neuen Jahres ein richtiges Brett vor uns“, weiß Pipinsrieds Chefcoach Martin Weng: „Die ,Junglöwen’ machten in ihren vier Vorbereitungspartien stolze 16 Tore. Und Mannschaften von Frank Schmöller sind zudem immer fit – sowie eklig zu bespielen.“

Das Hinspiel zwischen dem TSV 1860 II und dem FCP endete am 5. August torlos unentschieden. Jetzt, am 24. Februar (Anpfiff um 14 Uhr), erhoffen sich die Pipinsrieder definitiv einen Dreier – zumal sie bis auf die langzeitverletzten Daniel Witetschek (Schulterverletzung) und Simon Rauscheder (Kreuzbandriss) personell aus dem Vollen schöpfen können.

Martin Weng hat die Qual der Wahl

Prompt könnte es bei der Aufstellung den einen oder anderen Härtefall geben, wie Weng mit einem Kopfnicken bestätigt: „Die Jungs machen es mir nicht leicht bei der Frage, wen ich am Samstag von Anfang an bringen soll und wer zunächst auf die Bank muss. Aber mit diesem Luxusproblem, das wir in der gesamten Vorrunde leider nie hatten, kann ich natürlich gut leben.“

Das Fazit des 39-Jährigen nach der eigenen Vorbereitungsphase: „Mit der Bereitschaft der Jungs auf und neben dem Platz war ich zufrieden. Ich denke, dass es in die richtige Richtung geht.“ Was ihm dagegen überhaupt nicht gefiel, waren die Testspielergebnisse – denn lediglich gegen den Landesligisten TSV Aindling (6:1) reichte es zu einem Sieg. Hinzu kamen zwei Niederlagen bei den Nord-Bayernligisten VfB Eichstätt (1:2) und FC Ingolstadt 04 II (0:3) – sowie ein 0:0-Remis gegen den Regionalligisten Türkgücü München vor eine Woche in Altomünster. „Wenn es jetzt um Punkte geht, müssen wir deutlich zielstrebiger und konsequenter werden“, fordert er.

SZ