Basketball, Bayernliga Südwest
Erlösung für die Green Devils mit der Schlusssirene

Schrobenhausener krönen Aufholjagd mit 86:84-Auswärtssieg in Landsberg – Auch in der Tabelle geht es vorwärts

13.02.2023 | Stand 17.09.2023, 3:08 Uhr

Bester Schrobenhausener Punktesammler in Landsberg: Claus-Jürgen Ludwig. Foto: M. Schalk

Knappe Spiele hatten die Schrobenhausener Basketballer in dieser Saison ja schon mehrere verloren. Da wurde es aus ihrer Sicht Zeit, dass es auch mal andersherum läuft. Und enger als jetzt in Landsberg geht es kaum: Mit der Schlusssirene traf Peter Falk zum 86:84-Sieg.
Der Auswärtssieg bei einem der Green-Devils-Lieblingsgegner bringt die Schrobenhausener nicht nur punktemäßig und in der Tabelle der Bayernliga Südwest nach vorne, sondern sorgt – aufgrund der spektakulären Art und Weise – auch für einen emotionalen Push. Coach Florian Breitkreutz bleibt zwar gewohnt sachlich, sagt aber auch: „Wir sind jetzt ein bisschen im Aufwind.“ Den müsse man weiter nutzen. Durch den Erfolg in Landsberg ging es im Klassement schon mal am VSC Donauwörth vorbei auf Rang acht. Mit einem Heimsieg mit mindestens sechs Punkten Differenz gegen den TSV München Ost ist am kommenden Samstagabend der nächste Sprung nach oben möglich.
Aber der Reihe nach. Denn der Grund für Breitkreutz‘ relativ nüchterne Analyse ist ja auch, dass die ersten drei Viertel bei HSB Landsberg nicht so liefen, wie es sich die Schrobenhausener vorgestellt hatten. „Da haben wir uns leider nicht mit Ruhm bekleckert“, sagt der Coach, – was zum einen daran lag, dass die Landsberger nicht so aufgestellt waren und nicht so auftraten wie ein abgeschlagener Tabellenletzter. Zum anderen waren die Green Devils selbst – vor allem beim Thema Rebounds – nicht besonders präsent. Die Konsequenz: Die Gäste liefen mal mehr, mal weniger deutlich, aber eben permanent hinterher. Ins letzte Viertel starteten sie mit einem Elf-Punkte-Rückstand (59:70). Der nächste Rückschlag für die Schrobenhausener war zwar noch nicht Gewissheit, deutete sich aber zumindest an.
„Es war ja eine Menge Druck im Spiel“, sagt Breitkreutz. Umso beeindruckender sei dann aber die Reaktion des Teams im letzten Abschnitt gewesen. In der Phase, in der es darauf ankam, hätte seine Mannschaft nämlich gezeigt, „dass wir es ja grundsätzlich können“, freut sich der Coach. Alleine sieben Dreier im letzten Abschnitt (vier von Kapitän Johannes Keil) seien schon mal eine „gute Basis für eine Aufholjagd“ gewesen, schmunzelt der 37-Jährige. Und die nahm jetzt in Landsberg immer mehr Gestalt an. Mit Keils Dreier zum 83:82 gingen die Green Devils nach langer Zeit wieder in Führung. Dann begann die dramatische Schlussphase.
Die ging in Kurzform so: zwei Landsberger Freiwürfe zum 84:83, ein Freiwurf von Claus-Jürgen Ludwig zum 84:84, ein HSB-Angriff ohne Punkte – und am Ende der „Buzzerbeater“ von Falk zum Sieg. „Der Sieg war dementsprechend etwas glücklich“, sagt Breitkreutz: „Aber wir hatten das in dieser Saison ja auch schon umgekehrt, und so nehmen wir das jetzt natürlich gerne an.“
Zumal die Vorfreude auf das nächste Heimspiel dadurch weiter wächst. So kommt am Samstag mit dem TSV München Ost der nächste Tabellennachbar, der mit einer 5:8-Bilanz noch knapp vor den Schrobenhausenern (4:9) steht. Das Hinspiel gewannen die Münchner mit 73:67. Bei einem Sieg in mindestens dergleichen Höhe wären die Green Devils also schon Tabellensiebter. „Wir haben zwar noch nichts erreicht“, sagt Breitkreutz: „Aber man sieht, dass es grundsätzlich noch einige Möglichkeiten gibt, um weiter nach vorne zu kommen.“ Das sei nun das Ziel für die nächsten Wochen. „Wenn nötig, dann auch nach einem engen Spiel mit einem glücklichen Ende“, so der Coach.
Das in Landsberg erfolgreiche Schrobenhausener Team: Ralf Bernitt, Josef Eiglmeier, Peter Falk (20), Sebastian Huber, Johannes Keil (16), Sebastian Kramer (16), Ferdinand Lange, Claus-Jürgen Ludwig (23), Moritz Schäfer (2), Martin Steiner (8), Felix Trübswetter und Thomas Wenger (1).

SZ