Landesliga Südwest
Der VfR Neuburg kämpft im Fernduell mit dem SV Bad Heilbrunn um die Relegation

20.05.2022 | Stand 23.09.2023, 0:57 Uhr

Wenn sie sich einen Relegationsplatz sichern will, muss die Egen-Elf am Samstag vollen Einsatz zeigen. Foto: Bartenschlager

Neuburg – Mit Ambitionen nach ganz oben in diese Landesligasaison gestartet, kann es tatsächlich passieren, dass der VfR Neuburg am Samstagnachmittag (Anpfiff 14 Uhr) in die Bezirksliga absteigen muss. Das ist allerdings ein Szenario, mit dem sich beim VfR (noch) niemand beschäftigen möchte. Holt die Mannschaft im Heimspiel gegen den SV Egg an der Günz mindestens so viele Punkte wie der SV Bad Heilbrunn parallel in Gersthofen, ist zumindest der Strohhalm Relegation sicher.

Und wenn man in dieser verkorksten VfR-Saison vor dem letzten regulären Spieltag überhaupt etwas Gutes finden kann, dann eben das: Die Mannschaft von Spielertrainer Alexander Egen ist im Finale nicht auf Schützenhilfe von anderen Teams angewiesen, sondern kann es – mit einem Sieg und einer erfolgreichen Relegation im Anschluss – immer noch selbst regeln. „Wir haben den Klassenerhalt nach wie vor komplett in der eigenen Hand“, sagt Egen. Was allerdings auch gleichzeitig bedeutet, dass der Druck auf ihn und sein Team entsprechend groß ist. „Es steht schon einiges auf dem Spiel“, weiß auch der 33-Jährige. Manchmal konnte seine Mannschaft im Laufe dieser Saison ganz gut damit umgehen, oft aber auch nicht. In jedem Fall wird es ein spannendes Endspiel, dem aus VfR-Sicht in den nächsten Wochen noch mehrere folgen sollen.

Denn dass es nach drei Landesligajahren zurück in die Bezirksliga gehen könnte – so richtig mag sich mit diesem Gedanken kein Neuburger beschäftigen. „Auch dann würde es bei uns weitergehen“, sagt Egen zwar. Doch natürlich müsse man – wie übrigens auch bei einer Rettung – alles aufarbeiten, analysieren und sehen, welche Konsequenzen daraus für die Zukunft folgen. Dass der Klub mit Ambitionen in Richtung Aufstieg gestartet war und jetzt bis zum Schluss um den Ligaverbleib zittern muss, ist – auch wenn es diverse Gründe und Erklärungsversuche gibt – trotzdem nur schwer nachzuvollziehen.

Doch das alles helfe in der aktuellen Phase überhaupt nicht, sagt Egen. „Unser Fokus muss auf dem Spiel gegen Egg an der Günz liegen.“ Und da würde dem VfR ein Sieg sicher für die Relegationsteilnahme reichen; ein Unentschieden, wenn der SV Bad Heilbrunn nicht in Gersthofen gewinnt; und sogar eine Niederlage, wenn der SVB zeitgleich ebenfalls verliert. „Natürlich werden wir das Parallelspiel über den Ticker ein bisschen im Auge behalten“, verrät Egen. Man werde sich im eigenen Verhalten auf dem Platz allerdings keinesfalls daran orientieren. „Wir dürfen uns doch auf nichts verlassen. Wenn wir unser eigenes Spiel gewinnen, kann es uns außerdem egal sein, was in Gersthofen passiert“, so Egen. Diese Aufgabe wird schwer genug, zumal der SV Egg an der Günz selbst noch um die Rettung kämpft (punktgleich mit einem direkten Nichtabstiegsplatz). Gut ins Spiel kommen, kompakt stehen und vor allem „individuelle Fehler vermeiden“, fordert Egen, der sagt: „Vorne werden wir immer unsere Chancen bekommen.“ Klappt all das, geht die Saison in eine – ungewollte, aber in der aktuellen Lage auch begrüßenswerte – Verlängerung. Scheitert der VfR jetzt an dieser Aufgabe, ist er kurz vor 16 Uhr wohl kein Landes-, sondern nur mehr ein Bezirksligist.

DK