Stabwechsel
Der Obmann der Schiedsrichter-Gruppe Neuburg Jürgen Roth stellt seinen Nachfolger vor

08.01.2024 | Stand 08.01.2024, 19:56 Uhr

Der langjährige Schiedsrichter-Obmann Jürgen Roth (links) wird sein Amt zum 30. Juni in jüngere Hände legen. Sein Nachfolger auf zunächst kommissarischer Basis ist der 26-jährige Volljurist Fabian Hegener (rechts). Foto: Bartenschlager

Nach dem offiziellen Ende des Schiedsrichter-Turniers in Neuburg ergriff Hauptorganisator Jürgen Roth nochmals das Wort und teilte mit, dass er am Ende der laufenden Saison, konkret am 30. Juni, sein Amt als Schiedsrichter-Obmann niederlegen werde. „Das ist heute ein denkwürdiger Tag für mich“, sagte Roth am Sonntagabend. „Ich gehe mit Wehmut“, erklärte er weiter. Mehr Höhen als Tiefen habe er erlebt und deshalb bedanke er sich bei den Vereinen, die ihn stets unterstützt hätten. Roth führte alters-, aber auch gesundheitsbedingte Gründe für seine Entscheidung an. Heuer wird er seinen 75. Geburtstag feiern.

Seinen Nachfolger hatte Roth gleich mitgebracht, den 26-jährigen Fabian Hegener, der das Amt zunächst kommissarisch bis zur regulären Neuwahl im Januar 2026 übernehmen wird.

Jürgen Roth übt das Amt des Obmanns seit 25 Jahren aus; als Unparteiischer ist er seit 44 Jahren im Einsatz, zuletzt noch als Schiedsrichter-Beobachter. Außerdem ist der 74-jährige frühere Berufssoldat als Fahrdienstleiter und als Chauffeur für ein Unternehmen tätig, das behinderte Kinder fährt. „Ich bin für 38 Leute verantwortlich und koordiniere 25 Touren“, berichtet Roth im Gespräch mit unserer Zeitung. Der Umgang mit Kindern und Jugendlichen bereite ihm Freude, sagt er. Hier will Roth weiterhin tätig sein: „Wenn ich abrupt aufhöre, falle ich in ein Loch.“

Fabian Hegener, ein gebürtiger Neuburger, ist zwar erst 26 Jahre alt, kann aber bereits einiges an Erfahrung mitbringen. „Er war ein Spätstarter“, erinnert sich der Obmann. „Man musste ihm auf die Sprünge helfen.“ Doch das änderte sich rasch. Der Rechtsanwalt zeigte sich engagiert. „Man musste auf ihn aufmerksam werden“, berichtet Roth. Die Schiedsrichtergruppe Neuburg nahm Hegener in die Förderung auf; derzeit darf der 26-Jährige Spiele bis zur Landesliga leiten. Im Ausschuss der Schiedsrichter-Gruppe sitzt er in der zweiten Periode. Roth baute ihn gezielt auf. „Ich habe bei der vorigen Wahl gesagt, dass ich nur antrete, wenn jemand neben mir herläuft und bereit ist, zu übernehmen“, so der Obmann. Hegener habe viel von der Arbeit mitbekommen, wisse vieles und habe neue Ideen. Die Herausforderung bestehe allerdings darin, diese Ideen auch in der Praxis umzusetzen. Roth weiß, wovon er spricht: „Was bei mir einmal in den Brunnen gefallen ist, wird kein zweites Mal gemacht.“

Und er weiß auch, dass seine Stelle keine einfache ist: „Da wird man auch mal auf die Schnauze fallen.“ Aber so entwickle man sich weiter, tröstet der erfahrene Schiedsrichter. Fabian Hegener werde sich insgesamt daran messen lassen müssen, ob es gelingt, junge Kräfte für die Schiedsrichter-Gruppe Neuburg zu begeistern, sie zu integrieren und sie aufzubauen.

baj