Von Manfred Schalk
Schrobenhausen – Waren das noch Zeiten, als die Boxer vom MTV Schrobenhausen ihre Wett- und Freundschaftskämpfe im Volksfestzelt und in der Dreifachturnhalle bestritten. Volles Haus, tolle Stimmung und sehenswerte Kämpfe− Lange her, die beliebten Fights im Bierzelt sind längst Vergangenheit. Aber die Boxerabteilung des MTV Schrobenhausen gibt es nach wie vor.
Zugegeben: In der vergangenen Jahren war es still um sie geworden. Wie jede andere Sportart, so hatte auch das Boxen wegen der Corona-Pandemie und sowie den Folgen des Ukraine-Krieges starke Einschränken in Kauf zu nehmen. Fast zweieinhalb Jahre lang war kein vernünftiges Training möglich, waren keine idealen Trainingsmöglichkeiten vorhanden. Während der Belegung der Dreifachturnhalle durch Kriegsflüchtlinge konnten die Faustkämpfer wenigstens einmal in der Woche in der Gymnasiumssporthalle ihre Übungseinheiten abhalten – wenn auch mit stark eingeschränkten Trainingsgeräten. „Die Faszination ist trotzdem ungebrochen“ so Abteilungsleiter Günther Fischhaber: Und er ergänzt: „Boxen erfreut sich nicht umsonst immer größerer Beliebtheit, da es eines der besten Fitnessprogramme für den ganzen Körper ist.“
Die Zeiten, als MTV-Athleten noch gegen echte Gegner boxten und sich eine blutige Nase holten, sind jedoch längst vorbei. Gemeinsames intensives Training und vor allem Spaß stehen im Vordergrund. Boxtraining ist eine sehr intensive Möglichkeit, sich fit zu halten, alle Muskelpartien gleichmäßig zu beanspruchen. Die Muskelkraft, Kondition und Reaktionsvermögen werden hierbei gleichermaßen geschult. Unter dem wachsamen Auge der Trainer Mario Gössl, Schorsch Schaupp und natürlich Josef Schmidt, dem Urgestein der MTV-Boxabteilung, den alle nur liebevoll „da Sepp“ nennen, heißt es Aufwärmen, Gymnastik, Zirkeltraining – und eben Üben.
Wer kennt das nicht: Ein stressiger Tag, man würde am liebsten gegen eine Betonmauer hauen. Bloß das ist grundsätzlich eine sehr schlechte Idee, da mit bösen Schmerzen verbunden. Deutlich besser geeignet als eine Mauer: die an der Wand hängenden Box-Sandsäcke in der Trainingshalle beim MTV. Boxen stärkt bekanntermaßen Körper, Herz sowie Psyche – und das nicht nur bei Männern. Neben dem männlichen Geschlecht befinden sich in der Tat auch Frauen, die an diesem Ganz-Körper-Workout in Schrobenhausen Gefallen finden.
Trainingstage sind Dienstag und Donnerstag, jeweils von 19.30 Uhr bis 21 Uhr kann man da der Dreifachsporthalle an der Georg-Leinfelder-Straße zum Beispiel einer Tina Rupprecht nacheifern – jener amtierenden WBC-Weltmeisterin aus Augsburg im Minimumgewicht, die ja bereits seit einigen Jahren als Botschafterin für die Schrobenhausener Aktion „Discofieber“ fungiert. Weitere Informationen beziehungsweise und Ansprechpartner in Sachen Boxen in Schrobenhausen sind auf der Internet-Homepage des MTV (www.mtv-schrobenhausen.de) zu finden.
SZ
Von wegen „nur Männersache“: Auch Frauen sind mit großem Spaß dabei. Foto: M. Schalk
