Regionalliga Bayern
Fatale Schlussphase

VfB Eichstätt kassiert beim 1:3 in Fürth drei Tore in den letzten zehn Minuten und rutscht auf einen Relegationsplatz ab

13.11.2022 | Stand 20.09.2023, 2:16 Uhr

Während beim VfB Eichstätt um Sebastian Graßl (links), Luca Trslic (Mitte) und Torschütze Alexander Moratz (rechts) ab der 70. Minute die Kräfte schwanden, drehten Daniel Adlung und die SpVgg Greuther Fürth II zum Schluss gehörig auf. Foto: Traub

Fürth – Eine äußerst bittere 1:3 (0:0)-Niederlage hat der VfB Eichstätt am 21. Spieltag in der Regionalliga Bayern bei der SpVgg Greuther Fürth II hinnehmen müssen und ist dadurch auf einen Relegationsplatz 15 abgerutscht.

Durch einen Kopfballtreffer von Alexander Moratz (49. Minute) führte der VfB in einer temporeichen Begegnung bis weit in die Schlussphase hinein. Erst in der 84. Minute traf der Fürther Lucien Littbarski mit einem unhaltbaren Schuss in den Winkel zum 1:1-Ausgleich, ehe den nun wie entfesselt aufspielenden Gastgebern noch zwei weitere Treffer zum insgesamt verdienten 3:1-Sieg gelangen.

Der enttäuschte VfB-Trainer Markus Mattes haderte natürlich mit dem Spielverlauf: „Diese Niederlage ist extrem bitter, da wir ein gutes Auswärtsspiel gezeigt haben. Wir hatten zwar in der ersten Halbzeit leichte Vorteile, aber das 0:0 zur Pause ging so in Ordnung. Nach unserer 1:0-Führung konnten wir die sich bietenden Freiräume einfach nicht nutzen, und ab der 70. Minute nahm der Druck der spielerisch sehr guten Fürther Mannschaft immer mehr zu. Schade, dass unsere Kräfte nicht mehr gereicht haben. Fürth hat dies gnadenlos ausgenutzt und letztendlich auch verdient gewonnen.“

Vor nur 222 Zuschauern in Burgfarrnbach kam der VfB von Beginn gut ins Spiel, während sich die Gastgeber zunächst auf Konter beschränkten. Einen Freistoß aus 18 Metern von Fabian Eberle entschärfte der gute Torhüter Dimitrios Gkoumas (2.). Der 19-jährige Littbarski, Sohn von Weltmeister Pierre Littbarski, traf wenig später mit einem gefühlvollen Schuss von der Strafraumkante nur die Querlatte (7.)

Der VfB übernahm in der Folge die Spielkontrolle und kam auch zu guten Möglichkeiten. Nach einer herrlichen Flanke von Florian Lamprecht scheiterte Julian Kügel mit seinem Kopfball aus fünf Metern an Gkoumas, und auch bei einem Fallrückzieher von Eberle war der Torhüter zur Stelle. Der VfB drängte, belohnte sich aber nicht mit der Führung. Nach einer Ecke von Daniel Haubner folgte eine Vierfachchance, am Ende lenkte Gkoumas den Schuss von Emanuel Gstettner mit den Fingerspitzen über den Querbalken.

Aber auch Fürth kam zu Chancen. So scheiterte Littbarski an Felix Junghan, und beim Nachschuss stand Devin Angleberger im Abseits. Kurz vor dem Pausenpfiff musste Johannes Golla nach einem Konter in höchster Not vor dem einschussbereiten Fürther Willi Kamm retten.

Die zweite Halbzeit begann ganz nach dem Geschmack des VfB. Haubner brachte eine Ecke zur Mitte, der aufgerückte Moratz, vergangene Saison noch in Diensten der SpVgg, köpfte den VfB mit 1:0 in Führung (49.). Petr Ruman, Ex-Profi und Trainer der Fürther, wechselte in der Folge gleich dreimal und sorgte somit für frischen Wind im Offensivspiel der Gastgeber. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem die Franken nun die Schlagzahl erhöhten, während beim VfB ab der 70. Minute die Kräfte schwanden.

In den Mittelpunkt spielte sich nun der junge Littbarski, der zunächst Junghan per Distanzschuss zu einer Glanzparade zwang. In der 83. Minute war Junghan dann doch geschlagen: Littbarski nahm einen Abpraller aus 18 Metern direkt, und sein strammer Linksschuss schlug rechts im Torwinkel zum 1:1 ein. Der Profinachwuchs wollte mehr und ging in der 88. Minute mit 2:1 in Führung. Daniel Adlung bereite über Rechtsaußen vor, seine flache Hereingabe landete bei Oliver Fobassam Nawe, der mit einem Flachschuss aus wenigen Metern erfolgreich war.

Fünf Minuten gab der gute Unparteiische noch oben drauf und der VfB warf alles nach vorne. Das letzte Tor erzielten – mit dem letzten Angriff – dann aber die Gastgeber. Enes Zengin legte quer auf Nico Grimbs, der gegen die entblößte Eichstätter Abwehr mühelos den 3:1-Endstand markierte.

Nach zuletzt 13 Punkten aus fünf Partien war dies ein kleiner Rückschlag für den VfB. Am kommenden Samstag (14 Uhr) hat die Mattes-Elf die Gelegenheit, gegen den Tabellensechsten TSV Aubstadt wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren.

sfj


VfB Eichstätt: Junghan – Golla (90.+4 Trslic), Moratz, Gstettner, Lamprecht – Federl, Graßl (81. Halbmeyer), Haubner – Kügel, Eberle, Meixner (72. Stoßberger). SpVgg Greuther Fürth II: Gkoumas, Baumgärtel, Pfeil (72. Grigoriadis), Zebrauskas (72. Kratzer), Anglesberger (60. Littig), Grimbs, Ismail (82. Nawe), Adlung, Kamm, Littbarski (89. Zengin), Dietz. Tore: 0:1 Moratz (49.), 1:1 Littbarski (83.), 2:1 Nawe (88.), 3:1 Grimbs (90.+5). Schiedsrichter: Martin Speckner. Zuschauer: 222.