Fußball – Bezirksliga
„Wir wollen endlich den Bock umstoßen“

Fatih-Abteilungsleiter Topcu nennt Kellerduell in Palzing „Abstiegs-Finale“ – SV Manching in Günzlhofen gefordert

10.11.2022 | Stand 22.09.2023, 3:11 Uhr

Wollen und müssen am Wochenende endlich mal wieder jubeln: Die Spieler des FC Fatih Ingolstadt haben dien letzten fünf Bezirksliga-Partien verloren. Beim Tabellenletzten Günzlhofen soll nun die längst überfällige Trendwende gelingen. Foto: Meyer

Von Norbert Dengler

Manching/Ingolstadt – Am vorletzten Spieltag der Bezirksliga Oberbayern Nord im Fußballjahr 2022 kämpft der SV Manching am Sonntag (14.30 Uhr) beim VSST Günzlhofen um den Anschluss an die Spitzengruppe. Der Rückstand auf den Tabellenführer ist inzwischen auf acht Zähler angewachsen. Nur sieben Punkte Rückstand hat der FC Fatih Ingolstadt – allerdings als Tabellenvorletzter auf den zwölften Rang, der den Klassenerhalt bedeuten würde. Die Schützlinge um Trainer Serkan Demir stehen beim Schlusslicht SV Ampertal Palzing (Sonntag, 16 Uhr) enorm unter Zugzwang.

16 Spieltage sind absolviert, 14 stehen noch an. Bis zum Saisonende sind also noch 42 Zähler zu vergeben. Dennoch spricht Fatih Topcu vor dem Duell gegen den SV Ampertal Palzing bereits von einem Endspiel. „Dieses Kellerduell ist für beide Teams wie ein Abstiegs-Finale. So werden wir es jedenfalls angehen, denn es zählt nur ein Sieg. Wir wollen endlich den Bock umstoßen, gewinnen und dann nächste Woche zum letzten Spiel des Jahres zuversichtlich nach Eichstätt fahren“, erklärt der Fußballboss des FC Fatih. In den vergangenen fünf Partien holte die Demir-Elf nur einen Zähler, während die Konkurrenz Punkt um Punkt sammelte. Entsprechend ist der Rückstand der Ingolstädter (Tabellen-15.) auf den Relegationsplatz 13 (Günzlhofen) auf vier Zähler angewachsen, Rang zwölf (Attaching), der den sicheren Ligaverbleib mit sich bringen würde, ist bereits sieben Punkte entfernt. Noch erschreckender ist lediglich die Formkurve von Sonntag-Gegner Palzing, der in den zurückliegenden sieben Spielen punktlos blieb und folglich das Tabellenende ziert. „Wir brauchen mittlerweile schon eine kleine Serie von Siegen, um den Rückstand aufzuholen“, sagt Topcu und betont: „Ein Sieg beim SVA ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Aufholjagd.“ Obwohl die Mannen um den Regionalliga-erfahrenen Verteidiger Ralf Schröder in der bisherigen Spielzeit viele Prügel in Form von Niederlagen einstecken mussten, lobt Topcu die Moral seiner Mannschaft. „Auch wenn wir fast Woche für Woche verlieren, ist die Trainingsbeteiligung nach wie vor sehr hoch. Jeder gibt stets sein Bestes. Aber man merkt noch immer, dass wir ein Aufsteiger sind. In der Bezirksliga ist das Niveau nun einmal höher als in der Kreisliga.“ Diese Erfahrung machten und machen auch die Hausherren aus dem Landkreis Freising, die im Sommer 2019 erstmals in die Bezirksliga aufgestiegen sind – und seitdem immer gegen den Abstieg kämpften. So bedrohlich wie heuer war die Lage aber noch nie.

Mit Kristof Kuchlbauer, Romeo Öxler und Daniel Schweiger wechselte Fabian Reichenberger in der Vorwoche bei der unerwarteten 3:4-Heimniederlage gegen den SV Untermenzing im zweiten Durchgang gleich drei U19-Spieler ein. „Das Trio war mit Herzblut dabei“, blickt der SVM-Coach zurück und erklärt, wieso er auf die Dienste der Youngsters baute: „Uns hat fast ein Dutzend Spieler gefehlt. Aber das lasse ich nicht als Ausrede für die Niederlage gelten. Denn es waren noch immer sehr viele etablierte und erfahrene Akteure dabei. Da kann ich erwarten, dass wir gegen einen Abstiegskandidaten gewinnen. Das ist schon unser Anspruch.“ Ein Abstiegskandidat ist auch der VSST Günzlhofen, der „allerdings immer besser in der Liga ankommt“, findet Reichenberger. So trotzte das Team um Acht-Tore-Mann Kelvin Gomez zuletzt unter anderem dem Spitzenreiter SV Nord Lerchenau ein 2:2-Unentschieden ab und besiegte den Tabellenvierten SV Dornach mit 2:1. Einen Rückschlag gab es wiederum am vergangenen Samstag, als der VSST eine schmerzhafte 0:1-Pleite im Kellerduell gegen den BC Attaching kassierte. So blieb es bei 14 Punkten und dem 13. Tabellenplatz, der den Gang in die Relegation bedeuten würde. Mit 40 Gegentoren kassierte Keeper Nico Theiß schon doppelt so viele Treffer wie SVM-Schlussmann Thomas Obermeier (20). Alleine acht VSST-Gegentore gehen im Übrigen auf das Konto von Manchings David Meier (Reichenberger: „Er hat noch Schmerzen, beißt aber auf die Zähne“), Anastasios Porfyriadis und Kollegen, die beim 8:2-Hinspielsieg trafen. So ein hohes Ergebnis erwartet Reichenberger nach dem durchwachsenen Saisonverlauf gewiss nicht noch einmal, aber zumindest einen Sieg. „Ich gehe davon aus, dass meine Jungs nach dem Untermenzing-Spiel die richtige Reaktion zeigen und bei den zuhause noch sieglosen Günzlhofenern in die Erfolgsspur zurückkehren, zumal wir auswärts noch ohne Niederlage sind.“ Und wer weiß: Vielleicht schmilzt der Rückstand zur Spitzengruppe vor der Winterpause ja doch noch ein bisschen zusammen.

DK