DFEL – ERC-Frauen
Wichtiges Fünf-Punkte-Wochenende

ERC-Frauen gewinnen 2:1 n. P. und 3:1 – und halten Verfolger Mannheim so auf Distanz

20.11.2022 | Stand 19.09.2023, 4:40 Uhr

Aktuell die Topscorerin des ERC: Ann-Kathrin Voog hat in dieser Saison bereits fünfmal für die Panther getroffen – und im Samstagspiel gegen Mannheim das 1:0 erzielt. Foto: Traub

Von Martin Wimösterer

Ingolstadt – Der ERC Ingolstadt hat die Verfolgerduelle in der Eishockey-Frauenbundesliga DFEL für sich entschieden. Die Panther bezwangen die Mad Dogs Mannheim am Wochenende mit 2:1 nach Penaltyschießen und 3:1. Der zweitplatzierte ERC baute damit seinen Vorsprung auf den Tabellendritten Mannheim aus und hat im Rennen um den Heimvorteil in den Playoffs – dann voraussichtlich wieder gegen die Mad Dogs – die klar besseren Karten.

Die Spiele waren in ihrem Verlauf eine Blaupause der ERC-Saison: Im Auftreten hatten die Panther meist sichtbare Vorteile, aber wegen der Abschlussschwäche und kurzen Phase mit mangelnder Konzentration blieb der Gegner jeweils bis zum Ende dran. „Wir gewinnen viel, aber schießen, wenn es hochkommt, derzeit nur zwei oder drei Tore pro Spiel“, meinte Ann-Kathrin Voog nach der Partie. Warum der ERC die Spiele am Ende dann dennoch an sich reißt, erklärt die Verteidigerin so: „Wenn wir nicht treffen, müssen wir es über den Kampf lösen.“

So war das zum Beispiel am Samstag. Im ersten Abschnitt hatte der ERC mehr vom Spiel und kam zu ersten (wenn auch nicht hundertprozentigen) Chancen – etwa durch Jule Schiefer, die in der 10. Minute aufs Tor zog, aber scheiterte. Erst ein Powerplay führte zum Ertrag gegen die dichte, gute organisierte Mannheimer Defensive vor Torfrau Michelle Teucke. Celina Haider zog zentral aus der Ferne ab, der Puck ging – zweimal abgefälscht – ins Netz. Voog war wieder mal die Schützin (15.). Die Offensivverteidigerin ist mit fünf Treffern beste Torjägerin der Panther.

Im zweiten Drittel drehte Mannheim auf. Ingolstadt spielte etwas schludrig im eigenen Aufbau, lief weniger und der Gegner ging zudem stärker auf die Scheibe. „Mannheim ist eine gute Mannschaft, die sowas merkt“, resümierte Voog. Nach einer Drangphase mit guten Einschussmöglichkeiten, die allesamt Lisa Hemmerle im ERC-Gehäuse abwehrte, fiel schließlich in doppelter Überzahl der Ausgleich. Brittany Kucera setzte sich an der Bande durch, zog im freien Raum Richtung Gehäuse und legte auf die freie Megan Forrest – die Kanadiern hatte keine Probleme, auf 1:1 zu stellen (37.).

Im Schlussabschnitt war der ERC, der sich in der Pause sortiert hatte, dem Sieg dann näher. Er hatte durch Haiders Rückhandschuss aus dem Raum vor dem Tor (Slot) und Elisa Matschkes Gegenstoß (nach Zuspiel von Franziska Brendel, 56.), seine besten Gelegenheiten. Ohne Ergebnis – und so ging es in die Verlängerung.

Hier vergaben Haider für Ingolstadt und Mannheims Hanna Amort Großchancen, ERC-Kapitänin Theresa Wagner schoss an den Pfosten. Im Penaltyschießen trafen Voog und Schiefer für den ERC, an Hemmerle fand keine Mannheimer Schützin den Weg vorbei.

Auch am Sonntag bestimmten die Panther im ersten Drittel das Geschehen und führten durch Matschke mit 1:0 (18.). Im Mittelabschnitt fanden die Gäste wieder besser ins Spiel, der ERC hielt sich aber diesmal schadlos – und traf selbst. Einen Fernschuss Jule Klements verwandelte Matschke per Rebound zum 2:0 (30.).

Der ERC hatte im Schlussdrittel die Partie im Grunde im Griff – doch dann schlug Mannheims Nationalspielerin Amort zu (56.). Für die heiße Schlussphase war somit gesorgt. Die Mad Dogs kamen zu einem Powerplay, Dominique Quint im ERC-Tor bereinigte die Lage unter gutem Penaltykilling ihrer Vorderleute aber. „Jeder ist für den anderen gelaufen, das war eine starke Mannschaftsleistung“, meinte Voog. Auf die Defensive kann sich der ERC (nicht mal zwei Gegentore pro Partie) also weiterhin verlassen. Die kämpferische Einstellung zahlte sich aus. Ein Schuss Klements aus der eigenen Zone ins leere Mannheimer Tor sorgte rund eineinhalb Minuten vor Ende für die Vorentscheidung.

Ingolstadts Trainer Christian Sohlmann zog ein zufriedenes Fazit: „Fünf Punkte können sich sehen lassen. Wir haben nun, bei von den Gegnern her gleichem Schlussprogramm, sechs Punkte Vorsprung auf Mannheim. Das sieht schon ganz gut aus.“ Bis zu den Playoffs ist noch Zeit, dann soll es auch noch mit der Effizienz im Torabschluss klappen.

DK