FCI sieht gegen Viktoria Köln Rot
Trainer Köllner und Sportdirektor Grlic toben nach Platzverweis gegen Fröde

04.03.2024 | Stand 04.03.2024, 17:21 Uhr

Kaum zu halten: Der erboste FCI-Trainer Michael Köllner nach einer der vielen Schiedsrichterentscheidungen gegen sein Team. Foto: Bösl

Acht Spiele – sieben Niederlagen: Die Bilanz des FC Ingolstadt gegen Viktoria Köln bleibt in der 3. Liga desaströs. Am Sonntag unterlagen die Schanzer ihrem Angstgegner im Audi-Sportpark vor 3806 Zuschauern mit 1:3 (1:0). Der Sündenbock für die Pleite war schnell gefunden: Schiedsrichter Leonidas Exuzidis.



Der 28-Jährige zückte in seinem siebten Drittliga-Spiel einmal Rot und zehnmal Gelb – meist zum Nachteil der Ingolstädter.

Grlic: Kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen

„Durch die Entscheidungen, die gefällt worden sind, ist das Spiel zugunsten von Viktoria Köln entschieden worden. Das tut natürlich weh“, sagte FCI-Sportdirektor Ivica Grlic und nahm die Spieler in Schutz: „Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie hat alles gegeben. Heute hatten wir keine Möglichkeit, dieses Spiel positiv zu gestalten.“ Selbst der siegreiche Viktoria-Trainer Olaf Janßen stellte fest: „Der Schiedsrichter war sicherlich der Hauptdarsteller. Das sollte eigentlich nicht so sein, aber heute war es so.“

Dabei begann die Partie ganz nach dem Geschmack der Gastgeber. Als sich David Kopacz bereits wieder aus dem Strafraum rausbewegte, traf ihn noch der Fuß von Viktorias Stefano Russo, und Exuzidis zeigte erstmals auf den Punkt. Geburtstagskind Maximilian Dittgen schnappte sich anstelle von Torjäger Jannik Mause den Ball und schoss zur 1:0-Führung ein (13. Minute). Der 29-Jährige, der zum zweiten Mal hintereinander in einer 4-3-3-Formation in der Startelf stand, machte sich damit selbst das schönste Geschenk, mehr als ein Jahr hatte der lange verletzte Offensivakteur auf einen Treffer warten müssen.

Freude währte nur kurz



Die Freude der bis dahin ungefährdeten Ingolstädter währte aber nur bis zur 35. Minute. Dann entschied der Schiedsrichter nach einem Zweikampf zwischen FCI-Kapitän Lukas Fröde und Luca Marseiller im Mittelfeld auf Platzverweis – Entsetzen und heftige Proteste bei den Schanzern, aber ohne Erfolg.

Trotz des Rückschlags beherrschte das FCI-Team auch mit zehn Mann zunächst das Geschehen. Nach dem Seitenwechsel zwang Dittgen Gäste-Keeper Ben Voll zu einer Parade (46.), kurz danach Benjamin Kanuric nach einem Solo durch drei Gegner hindurch – Voll lenkte den Gewaltschuss gerade noch über die Latte (47.). Und schließlich monierten die Ingolstädter noch ein Handspiel von Kölns Verteidiger Michael Schultz (57.).

Das Spiel zum Kippen und FCI-Trainer Michael Köllner in Rage brachte dann endgültig die 60. Minute. Exuzidis ließ nach einem Foul im Mittelfeld von Schultz an Mause weiterspielen, und Patrick Koronkiewicz, den kurz zuvor Ryan Malone in letzter Sekunde im Strafraum noch gestoppt hatte, erzielte per Flachschuss den 1:1-Ausgleich (60.). Seine wütenden Proteste brachten Köllner zudem Gelb ein.

Köllner: Da fehlen einem die Worte

„Wir haben das Spiel kontrolliert und waren drauf und dran, den zweiten Treffer zu erzielen“, meinte Köllner und haderte mit dem Unparteiischen. „Da fehlen einem die Worte, wenn man die Szenen noch einmal ansieht“, meinte der FCI-Coach und sagte in Bezug auf die Szene vor dem Ausgleich entzürnt: „Der sieht den Spieler nicht und räumt ihn voll ab. Dafür hat es auch schon Rot gegeben.“

So aber folgten noch zwei Treffer der Gäste, die dadurch die Schanzer zum vierten Mal in Folge ohne Sieg dastehen ließen. Mittlerweile ist Köllners Team sogar auf Rang elf abgerutscht – seit der Winterpause stehen in den acht Spielen erst zwei Siege zu Buche. Auch Grlic besorgt dieser Trend. „Ergebnistechnisch ist es nicht gut, das entspricht nicht unseren Ansprüchen“, meinte der Sportdirektor: „Wir haben nach der Winterpause zu viele individuelle Fehler gemacht und Spiele verloren, die wir nicht hätten verlieren müssen. Da nehme ich das gegen Viktoria Köln aus, aber in Halle, gegen 1860 München oder zu Hause gegen den SC Freiburg, diese verlorenen Punkte haben sehr wehgetan.“

Und jetzt kommt das gerade für die Fans so wichtige Donauderby bei Jahn Regensburg (Samstag, 14.03 Uhr). „Es wird sicher zwei, drei Tage dauern, um das Spiel zu verarbeiten. Aber wir müssen den Blick nach vorne richten. Wir haben eine gute Mentalität und gute Charaktere in der Truppe. Wir wollen in Regensburg gewinnen“, setzte Grlic das nächste Etappenziel.

DK