Einmal Rot und zehn Mal Gelb
FC Ingolstadt unterliegt dank überforderten Schiedsrichters Angstgegner Viktoria Köln erneut

03.03.2024 | Stand 04.03.2024, 6:26 Uhr

Da war die Welt für die Ingolstädter noch in Ordnung: Maximilian Dittgen (rechts) erzielt per Strafstoß die 1:0-Führung. Foto: Imago Images

Viktoria Köln bleibt der Angstgegner des FC Ingolstadt. Mit dem 1:3 (1:0) gegen die Rheinländer kassierten die Schanzer im achten Spiel gegen die Viktoria bereits die siebte Niederlage.



Das Spiel zum Nachlesen finden Sie in unserem Liveblog.

Dabei erhitzten sich die Gemüter der Gastgeber, die vor 3806 Zuschcauern im Audi-Sportpark sogar in Führung gegangen waren, besonders an Schiedsrichter Leonidas Exuzidis. Nach dem 1:0 durch Maximilian Dittgens verwandelten Elfmeter, sah FCI-Kapitän Lukas Fröde nach einem Zweikampf die Rote Karte, was letztlich zur Wende in der Partie führte. Die Schanzer sind in der 3. Liga nun bereits seit vier Spielen ohne Sieg und fielen auf Platz elf zurück.

FCI-Trainer Michael Köllner setzte gegen den Ingolstädter Angstgegner (bisher sechs Niederlagen in sieben Spielen) auf eine flexible 4-3-3-Formation mit Yannick Deichmann und David Kopacz im Mittelfeld vor Abräumer Lukas Fröde. Davor bildeten die beiden Außen Benjamin Kanuric und Maximilian Dittgen zusammen mit Torjäger Jannik Mause das Offensivtrio. Allerdings änderte sich das im Verlauf der Partie noch mehrfach – aus verschiedenen Gründen.

Elfmeter für Geburtstagskind Dittgen



Zunächst jedoch ging Köllners Idee voll auf. Mit Glück – Kopacz befand sich bereits auf dem Weg aus dem Strafraum hinaus – erhielten die Schanzer nämlich einen Elfmeter zugesprochen, als Viktorias Stefano Russo den Ingolstädter ungeschickt attackierte, und der leichte Kontakt genügte zum berechtigten Pfiff. Eine Sache für Geburtstagskind Dittgen, der sich anstelle von Mause den Ball schnappte und zur 1:0-Führung einschoss (13. Minute). Der 29-Jährige machte sich damit selbst das schönste Geschenk, über ein Jahr lang hatte der lange verletzte Offensivakteur auf einen Treffer warten müssen.

Danach stellte Köllner auf eine Raute um, doch die Formation hatte nicht lange Bestand. Einen Zweikampf zwischen Fröde und Luca Marseiller im Mittelfeld, bei dem der Ingolstädter Kapitän mit gestrecktem Bein den Ball spielte, wertete Schiedsrichter Leonidas Exuzidis als Foul und zückte sogar die Rote Karte (36.) – der fünfte Platzverweis im erst siebten Drittliga-Spiel des 28-jährigen Unparteiischen. Die heftigen Proteste der Schanzer nutzten nichts, der FCI-Kapitän musste zum zweiten Mal in dieser Saison vorzeitig vom Platz.

Danach wurde die Partie hitziger. Kopacz und Kanuric kassierten kurz hintereinander weitere Verwarnungen. Dennoch blieben die Schanzer auch mit zehn Mann das gefährlichere Team. Erst in der Nachspielzeit der ersten Hälfte kam André Becker per Kopf zu einer Chance für die Gäste.

Eine Stunde lang alles im Griff



Die gut organisierten Ingolstädter blieben auch nach dem Seitenwechsel trotz Unterzahl zunächst Herr der Lage. Zunächst zwang Dittgen Gäste-Keeper Ben Voll zu einer Parade (46.), kurz danach Kanuric nach einem Solo durch drei Gegner hindurch – Voll lenkte den Gewaltschuss gerade noch über die Latte (47.).

Bis zur 60. Minute hatten die Schanzer alles im Griff. Doch dann sorgte erneut der Unparteiische für Aufregung und Unmut bei den Hausherren. Exuzudis ließ nach einem Foul im Mittelfeld von Michael Schultz an Mause im weiterspielen, und Patrick Koronkiewicz, den kurz zuvor Ryan Malone in letzter Sekunde im Strafraum gestoppt hatte, erzielte per Flachschuss den 1:1-Ausgleich (60.). Erneut halfen die wütenden Proteste der Ingolstädter nichts, im Gegenteil: Trainer Köllner sah dazu noch Gelb.

Einmal Rot und zehn Mal Gelb



Aber es kam noch schlimmer für die Ingolstädter. In der 67. Minute flankte Linksverteidiger Sidney Lopes Cabral präzise auf Becker, und dieser köpfte zum 1:2 ein. Wieder einmal lief eine Partie gegen die Viktoria komplett gegen die Schanzer.

Köllner brachte mit Bryang Kayo, Sebastian Grönning und Arian Llugiqi frische Kräfte. Noch ehe die Wechsel Wirkung zeigen konnten, hieß es 1:3. Malone hatte die Situation gegen Marseiller im Strafraum fast schon geklärt, traf ihn aber im Nachsetzen und der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt. Becker verwandelte mit seinem achten Saisontor. Die FCI-Bank sah eine weitere Gelbe Karte. Insgesamt waren es am Ende eine Rote und zehn Gelbe Karten. Bis zum Donauderby am kommenden Samstag bei Jahn Regensburg müssen sich die Schanzer nun erst einmal herunterfahren, um mit kühlem Kopf die nächste Aufgabe angehen zu können.

DK