Eishockey – DFEL
Sechs Punkte und zwei Shutouts

Frauen des ERC Ingolstadt festigen durch zwei Heimsiege gegen die Eisbären Berlin Platz zwei

05.02.2023 | Stand 17.09.2023, 3:47 Uhr

Trug sich beim ERC am Sonntag ebenfalls in die Torschützenliste ein: Youngster Lucy Klein (rechts), 17 Jahre alt, erzielte für die Ingolstädterinnen im zweiten Spiel des Wochenendes gegen Berlin (hier mit Kristin Blase) den Treffer zum 1:0. Foto: Traub

Von Martin Wimösterer

Ingolstadt – Der ERC Ingolstadt liegt in der Eishockey-Bundesliga der Frauen (DFEL) weiter auf Kurs. Am vorletzten Wochenende des Hauptrunde gelangen der Mannschaft um Kapitänin Theresa Wagner zwei Siege gegen die hartnäckigen Eisbären Juniors Berlin – sie bleiben beim 4:0 (2:0, 2:0, 0:0) und 2:0 (0:0, 1:0, 1:0) sogar ohne Gegentor. Damit benötigen die Panther am 18./19. Februar gegen die Bären des EC Bergkamen aus zwei Spielen noch zwei Punkte, um sicher mit dem Heimvorteil ins Playoff-Halbfinale zu gehen.

Sicher mit 4:0 siegte Ingolstadt am Samstag in der heimischen Saturn-Arena – und das auch leistungsgerecht. Wie es sich Trainer Christian Sohlmann erhofft hatte, gelang den Panthern ein frühes Tor. Ein großer Vorteil, denn die Eisbären Juniors haben ein junges, einsatzfreudiges und begeisterungsfähiges Team, das mit Punkten vor der Nase ein denkbar undankbarer Gegner ist.

Doch diesmal schoss Celina Haider – die drangvolle Mittelstürmerin ist ein Aktivposten der Ingolstädter Offensive – bereits in der 5. Minute zur 1:0-Führung ein. Im ersten Drittel mischten die Berliner in der Saturn-Arena auch offensiv mit und hatten bei einer Triple-Chance in der 16. Minute die Möglichkeit zum Ausgleich. Ansonsten – und mit zunehmendem Spielverlauf immer deutlicher – waren die Panther am Drücker.

36 Sekunden vor der ersten Pause gelang Jule Schiefer per Abstauber nach Haiders Tempolauf das 2:0. Davon angeschoben spielten im zweiten Drittel fast nur noch die Panther. Nach schöner Kombination unter Beteiligung Wagners und Haiders schloss Sophie Vandale zum 3:0 ab (24.). Nach einem Pfostenschuss der Eisbären (30.) gelang Kenzie Robinson, etwas alleingelassen, der letztlich verdiente 4:0-Endstand.

2:0 hieß es dann am Sonntag nach 60 Minuten. Es wurde die befürchtet enge Kiste für die Gastgeberinnen – trotz klarem Chancenplus. 15 Schüsse im ersten Drittel, 14 im zweiten, 16 im dritten – klar mehr als die Gäste, die insgesamt auf 13 kamen. Erst in der 34. Minute gelang ERC-Youngster Lucy Klein das 1:0. Danach spitzte sich die Dramatik aber zu.

„Die Berliner machen das defensiv definitiv gut: Sie spielen hinten eng und bekommen meist einen Schläger oder Fuß dazwischen. Es ist schwierig, in die Box zu kommen. Dementsprechend oft haben wir von außen geschossen, nicht immer in guten Winkeln – aber wir haben ja trotzdem gewonnen“, meinte Trainer Sohlmann anschließend etwas erleichtert.

Wobei seine Panther rund acht Minuten vor dem Ende dann sogar das Glück auf ihrer Seite hatten: „Ein Lattentreffer“, erzählt Sohlmann, „da hätte das Ding nochmal kippen können, auch wenn es ansonsten fast ein Spiel auf ein Tor war.“ Dominique Quint, die sich am Wochenende im Tor wieder mit Lisa Hemmerle abwechselte, blieb aber wie Hemmerle tags zuvor ohne Gegentreffer. In einem Überzahlspiel – mit einer Effektivitätsquote von lediglich 6,5 Prozent bis dato nicht die große Stärke der Panther – markierte Vandale dann aber mit dem 2:0 die Vorentscheidung (56.).

Nachdem die sechs Punkte des Wochenendes eingefahren waren, zog Sohlmann ein zufriedenes Fazit. „Am Samstag waren wir nur zu zwölft“, sagte er in Anspielung auf die Verletzung Elisa Matschkes. Die energievolle Stürmerin hatte sich während eines Zweikampfes verletzt und blieb nach einer Behandlung schon recht früh in der Kabine (12.). Die beste Torschützin des ERC (sieben Saisontore) fiel auch am Sonntag aus. „Da waren wir nur noch zu elft, weil Antonia Hübsch bei ihrem Verein ESC Dorfen in der Bezirksliga ran musste. Insofern spricht es stark für die Mannschaft, wie sie trotz knapper Besetzung das Tempo über zweimal 60 Minuten gegangen ist.“

Am abschließenden Hauptrunden-Wochenende am 18./19. Februar kommt es zum Aufeinandertreffen mit dem EC Bergkamen. Das Kellerkind ist eine hart zu knackende Nuss, wie ERC-Rivale Mannheim am Wochenende zu spüren bekam. Am Samstag entschieden die Mad Dogs die Partie erst in den Schlussminuten. Und während die Panther bereits bei einem Sponsor zum Essen weilten, hätte Bergkamen im Mittelabschnitt des Sonntagsspiels die Partie beinahe an sich gerissen. Dann wären die Panther jetzt schon sicher Zweiter gewesen. Entsprechend brauchen die Ingolstädterinnen noch zwei Zähler, um sich vor den Playoffs definitiv Platz zwei zu sichern.

DK