Kreisliga 1 Donau/Isar
Porfyriadis rettet Gerolfing in der Nachspielzeit – Fatih Ingolstadt bleibt vorne – Kasinger Aufschwung hält an

06.11.2023 | Stand 06.11.2023, 15:58 Uhr
Julian Schweizer

Jubel nach dem 1:0: Kasings Torschütze Martin Oblinger (Zweiter von rechts) wird von seinen Teamkollegen beglückwünscht, während der Münchsmünsterer Maximilian Anthofer (links) frustriert abdreht. Foto: Meyer

Das Spitzenduo in der Kreisliga 1 Donau/Isar marschiert weiter und hält die Verfolger auf Distanz. Beide Klubs hatten aber deutlich mehr Mühe als erwartet. Während Spitzenreiter FC Fatih Ingolstadt gegen Aufsteiger SV Lippertshofen eine lange Anlaufzeit benötigte, um den 2:0-Arbeitssieg einzufahren, gelang dem Zweiten FC Gerolfing beim FC Mindelstetten ein klassischer „Last-Minute“-Sieg.

Der TSV Oberhaunstadt ist nach dem Erfolg in Denkendorf neuer Tabellendritter. Im Tabellenkeller konnte sich der SV Kasing durch den zweiten Sieg in Folge weiter etwas Luft verschaffen.

SV Karlskron - FC Sandersdorf 2:3 (0:2): Im fünften Spiel in Serie blieb Sandersdorf ungeschlagen. „Wir konnten erneut unsere gute Form zeigen und waren heute die willigere Mannschaft“, freute sich Spielertrainer Mack, der sich trotz des verdienten Sieges über die Schlussphase ärgerte: „Wir haben nicht mehr konzentriert verteidigt und die Konter schlampig zu Ende gespielt. Dadurch kam nochmal eine völlig unnötige Hektik auf.“ Christopher Haas (86.) und ein Eigentor von Christian Eichhammer (88.) brachten die Hausherren nämlich quasi aus dem Nichts nochmal spät in die Partie zurück. Zuvor hatten die Sandersdorfer das Geschehen kontrolliert und durch einen Doppelschlag von Christian Geß (26.) und Spielertrainer Mack (32.) früh die Weichen auf Sieg gestellt. Mack sorgte Mitte der zweiten Halbzeit für den dritten Treffer (68.), der schließlich zum Sieg reichte. „Durch unsere individuellen Fehler haben wir uns leider mal wieder selbst um den Lohn gebracht“, haderte SVK-Spielertrainer Christopher Haas.
SV Denkendorf - TSV Oberhaunstadt 0:1 (0:0): Es sprach alles für ein torloses Remis, bis die Gäste in allerletzter Minute nochmal einen Freistoß zugesprochen bekamen. Florian Diegel nahm sich der Aufgabe an und traf in der vierten Minute der Nachspielzeit doch noch zum Sieg für den neuen Tabellendritten. „Wir haben es immer weiter versucht und wurden mit der letzten Aktion belohnt“, freute sich TSV-Kapitän Simon Bellinghausen, der zuvor eine „umkämpfte und ausgeglichene Partie“ gesehen hatte, die beide Teams früher hätten entscheiden können. „Oberhaunstadt hatte mehr Torabschlüsse, aber vor allem hinten raus bekamen auch wir gute Chancen auf den Führungstreffer“, berichtete Denkendorf-Coach Denis Dinulovic und macht auf ein großes Manko der letzten Wochen aufmerksam: „Wir lassen aktuell einfach zu viele Chancen liegen.“ Trotz der „sehr ärgerlichen Niederlage“ sah Dinulovic aber einen verbesserten Auftritt seiner Elf. „Die Einstellung hat gepasst und wir sehen, dass wir gegen Teams von oben mithalten können. Die Jungs lassen sich nicht unterkriegen.“
SV Menning - Türkisch SV Ingolstadt 2:0 (2:0): Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge ist Menning durch den verdienten Heimerfolg zurück in der Erfolgsspur. „Wir haben von Beginn an gut gespielt und absolut verdient gewonnen“, resümierte Mennings Trainer Dejan Micic. Nach einer verpassten Großchance zu Beginn der Partie machte es Philip Wolfsfellner kurz darauf besser und bugsierte die Kugel zur verdienten SV-Führung in die Maschen (13.). Kurz darauf war es erneut Wolfsfellner, der nach einer Flanke goldrichtig stand und zum 2:0 einköpfte (21.). Die Messe schien früh gelesen, lediglich das dritte Tor konnten die dominanten Menninger nicht nachlegen. Türkisch kam zwar etwas verbessert aus der Kabine, versuchte Druck aufzubauen, doch die meisten Angriffe erstickten die Hausherren im Keim. Bei einem gefährlichen 25-Meter-Schuss von Hugo Da Silva Lopes war Schlussmann Eric Jung zur Stelle. Durch eine Gelb-Rote Karte für Kresimir Puzic schwächten sich die Gäste in der Folge selbst (67.). „Wir haben uns in der zweiten Hälfte nicht beeindrucken lassen und die Null gehalten“, freute sich Micic. Auf Seiten der Gäste, die weiter am Tabellenende bleiben, fordert Abteilungsleiter Ertugrul Topcu für das nächste Spiel wieder „mehr Kampfgeist“.
FC Hitzhofen - SV Hundszell 1:1 (1:1): Beide Trainer waren sich nach den 90 Minuten einig, dass die Punkteteilung dem Spielverlauf entsprach. „Das Unentschieden war gerechtfertigt“, erklärte FCH-Coach Michael Olah, der deutliche Worte hinzufügte: „Natürlich ist der Punkt wieder einmal zu wenig, aber aufgrund der personellen Situation und der fehlenden Cleverness vor dem Tor ist momentan nicht mehr möglich.“ Auch sein Gegenüber sah „in einem wilden Spiel“ ein leistungsgerechtes Unentschieden. „Für uns fühlt es sich aber eher nach zwei verlorenen Punkten an“, gab Florian Kunz zu. Beide Mannschaften erspielten sich in einer abwechslungsreichen Partie gute Möglichkeiten. Jeweils eine wurde auf beiden Seiten in der ersten Hälfte genutzt. Erst brachte Noah Schatzmann (30.) die Hundszeller in Führung, dann glich Fardin Gholami kurz vor der Pause aus (45.). Eine Szene kurz vor dem Schlusspfiff sorgte dann noch für Aufsehen, als den Gästen „ein klarer Elfer“ verwehrt blieb, wie Trainer Kunz meinte. FCH-Coach Olah war der gleichen Meinung: „Hinten raus hatten wir noch Glück, einen klaren Elfmeter gegen uns nicht gepfiffen zu bekommen.“
FC Fatih Ingolstadt - SV Lippertshofen 2:0 (0:0): „Man darf auch mal schlecht spielen und trotzdem gewinnen“, sagte FC Trainer Fatih Topcu, der die Spielpause herbeisehnt: „Wir tun uns aktuell sehr schwer, unser System zu spielen. Die Beine sind nach den vielen Spielen leer, die Winterpause kommt uns gelegen“, gibt Topcu offen zu. Gerade im ersten Durchgang machte es der Aufsteiger aus Lippertshofen dem Tabellenführer unheimlich schwer und hatte Möglichkeiten, in Führung zu gehen. „Marco Ernhofer hat uns in dieser Phase im Spiel gehalten“, lobte Topcu seinen Schlussmann. Drei Umstellungen zur Pause sorgten für etwas mehr Schwung im Spiel der Gastgeber und zahlten sich nach etwas mehr als einer Stunde aus. Muhammed Karaca traf zur Führung (63.). Kurz darauf sorgte Torjäger Akif Abasikeles für die Entscheidung (72.). „Großes Lob an Lippertshofen, die versucht haben, gegen uns Fußball zu spielen“, erkannte Topcu den Auftritt des Aufsteigers an. „Wir waren gut drin im Spiel, stark in den Zweikämpfen und hatten nach vorne immer wieder unsere Momente“, war SVL-Coach Bernd Geiß mit dem Auftritt seiner Elf zufrieden und fügte an: „Phasenweise waren wir sogar die bessere Mannschaft, da war heute mehr drin.“
FC Mindelstetten - FC Gerolfing 1:2 (1:0): Der ambitionierte FC Gerolfing mühte sich beim abstiegsgefährdeten FCM zum Auswärtssieg. Es lief bereits die Nachspielzeit, als Anastasios Porfyriadis den Gerolfingern noch die durchaus glücklichen drei Punkte rettete (90.+2). „Eine sehr bittere und unverdiente Niederlage“, berichtete Mindelstettens Sportlicher Leiter Christian Wambach merklich frustriert. „Wir haben uns für eine gute Leistung nicht belohnt. Wir hatten in der Schlussphase zwei Alu-Treffer und eine absolute Topchance und bekommen dann ein dreckiges Standardgegentor.“ Der couragierte Auftakt der Hausherren trug kurz vor der Halbzeit Früchte, als Stefan Liebler per Elfmeter zur Führung traf (37.). Im zweiten Durchgang kamen die Gäste durch den Treffer von Christian Träsch zurück in die Partie (66.) und kamen in letzter Minute noch zum wichtigen Arbeitssieg. „Heute war Fortuna auf unserer Seite“, meinte FCG-Spielertrainer Stefan Hoffmann, der aber aufgrund des hohen Ballbesitzanteiles und des Engagements einen „nicht unverdienten Sieg“ seiner Mannschaft gesehen hatte. Aber: „Mindelstetten hatte zwei hundertprozentige Chancen, sodass auch eine Punkteteilung gerecht gewesen wäre“, wie Hoffmann anmerkte.

SV Kasing - TV Münchsmünster 2:1 (1:1): Der Kasinger Aufwärtstrend unter dem neuen Cheftrainer Fabian Reichenberger hält an. „Es war ein Kampfspiel, in dem uns Münchsmünster das Leben schwer gemacht hat“, sagte Reichenberger. Sein Gegenüber, TVM-Spielertrainer Andreas Müller, ärgerte sich über eine „verdammt unnötige Niederlage“, denn: „Die Chancen zum 2:1 für uns waren da. Dann bekommen wir wieder Gegentore durch Standards“, wie er meinte. Den besseren Start mit den ersten Chancen erwischten die Kasinger, die nach einer halben Stunde durch Martin Oblinger (30.) auch in Führung gingen. Die Gäste fanden von nun an deutlich besser in die Partie und belohnten sich noch vor der Pause mit dem Ausgleich von Tobias Schmid (43.). Im zweiten Durchgang blieb der Aufsteiger die dominantere Mannschaft, ließ seine Chancen aber ungenutzt. So waren es doch die Gastgeber, die sich nach dem Treffer von Tobias Wolfsfellner im Anschluss an einen erneuten Standard über drei Punkte freuen konnten (84.).

DK