Ist der eine Punkt zu wenig?
Nullnummer in Neon: FCI kann beim SSV Ulm keinen Boden auf den Relegationsrang gutmachen

25.02.2024 | Stand 25.02.2024, 19:03 Uhr

Die größte Chance auf einen Treffer für die in Neon-Orange gekleideten Schanzer hatte Maximilian Dittgen, der erstmals unter Trainer Michael Köllner in einem Pflichtspiel von Beginn an auflief. Der verbesserte FC Ingolstadt bot dem Tabellendritten die Stirn, blieb offensiv aber zu harmlos. Foto: Bösl

Während der Sonderzug mit den Eishockey-Fans am Sonntag aus der Schanz abfuhr, scheint sich auch der Aufstiegszug der 3. Liga aus Ingolstadt zu verabschieden.



Die Schanzer zeigten sich am Samstag beim SSV Ulm nach zuletzt zwei Niederlagen zwar defensiv weitaus stabiler, waren offensiv aber nicht zwingend genug und kamen so nicht über ein 0:0 hinaus. Elf Spieltage vor Schluss beträgt der Rückstand auf Relegationsrang drei (Ulm, 48 Punkte) weiterhin stattliche acht Zähler. FCI-Trainer Michael Köllner zog dennoch ein positives Resümee: „Wir haben ein sehr gutes Auswärtsspiel gemacht und waren die bessere Mannschaft. Das 0:0 hier ist ein gutes Ergebnis.“

FCI macht gegen Ulm ordentliches Spiel, aber...

Betrachtet man die Partie in der Aalener Centus-Arena isoliert, kann man Köllner nach dem torlosen Remis gegen den 2024 weiterhin ungeschlagenen SSV zu großen Teilen zustimmen. Weil die Schanzer nach dem Auswärtstrip gen Baden-Württemberg im Kampf um die vorderen Plätze aber stagnieren, bleibt für die Ingolstädter ein bitterer Beigeschmack. Der Applaus von den knapp 300 mitgereisten FCI-Fans für die Profis fiel nach Abpfiff dementsprechend anerkennend, aber verständlicherweise nicht euphorisch aus.

Köllner trauerte gerade den ersten 45 Minuten hinterher, in denen seine Mannschaft beim Comeback von Yannick Deichmann (nach Oberschenkelzerrung) die Partie dominierte, aber kaum gefährliche Abschlüsse zustande brachte. „Im ersten Durchgang haben wir die Partie extrem kontrolliert und waren sehr gut im Match. Schade, dass wir die Dinge vorne nicht zu Ende gebracht haben“, erklärte der 54-Jährige, der erstmals in einem Pflichtspiel Maximilian Dittgen in der Startelf aufbot und den 17-jährigen Ognjen Drakulic (jetzt zweitjüngster Profi-Debütant des FCI nach Deniz Zeitler) aus der U19 in den Kader berief. Dittgen hatte die erste Chance, doch Ex-Schanzer Christian Ortag im Ulmer Tor parierte den Freistoß vom rechten Strafraumeck (17. Minute) ebenso souverän wie die Abschlüsse von Benjamin Kanuric (20.) und David Kopacz (45.+2).

Latte rettet FC Ingolstadt beim SSV Ulm

Dittgen war es auch, der die mit Abstand beste Gelegenheit des FCI vergab, als er mit seinem freien Abschluss aus elf Metern viel zu lange zögerte und am Ende noch von Tom Gaal geblockt werden konnte (60.). Auch Sebastian Grönning gelang nach seiner Einwechslung bei zwei Kopfbällen der goldene Treffer nicht (79./90.+3).

Ganz nah dran waren die Ulmer in der 78. Minute, als Max Brandt Moritz Seiffert den Ball abluchste, aus knapp 50 Metern abzog und nur die Latte des Tores von Keeper Marius Funk traf. Im ersten Durchgang noch völlig beschäftigungslos, konnte der gebürtige Aalener Funk in der Heimat schließlich sein Können beweisen und seine Mannschaft gegen Felix Higl (50.) und Leo Scienza (70.) vor einem Rückstand bewahren.

Weil es gegen Ulm für den FCI zum dritten Mal in Folge nicht für einen Sieg gereicht hat, will Köllner „die drei Punkte gegen Köln“ umso mehr. Am kommenden Sonntag (13.30 Uhr/Magenta Sport) empfangen die Schanzer die Viktoria – ohne Vizekapitän Simon Lorenz, der seine fünfte Gelbe Karte sah.

FC Ingolstadt: Mause will in den DFB-Pokal

Zunächst steht noch das Viertelfinale des Toto-Pokals an. Am kommenden Mittwoch (18.30 Uhr in Seligenporten) treffen die Schanzer nach terminlichen und örtlichen Verlegungen „in der gefühlt 26. Auflage“ – wie Köllner süffisant anmerkte –, auf Regionalligist Türkgücü München. FCI-Torjäger Jannik Mause, gegen Ulm erstmals seit vier Spielen ohne Treffer, meinte gegenüber unserer Zeitung: „Ich hätte echt mal Lust, im DFB-Pokal zu spielen.“

Dafür muss der FCI den Toto-Pokal gewinnen oder in der Liga mindestens Vierter beziehungsweise Fünfter (falls der im DFB-Pokal nicht teilnahmeberechtigte BVB II Vierter bliebe) werden. Auf Rang fünf liegt nun Preußen Münster – vier Zähler vor den Schanzern. Dennoch scheint das Erreichen des Minimalziels deutlich realistischer als ein FCI-Schlussspurt auf den Relegationsrang. Schwer genug wird’s so oder so.