Bayernliga-Nord
Reife Leistung der U21: FC Ingolstadt II zeigt dem Tabellendritten SpVgg Hankofen-Hailing die Grenzen auf

25.02.2024 | Stand 25.02.2024, 9:31 Uhr
Julian Meier

Erzielte das zwischenzeitliche 2:0 für den FC Ingolstadt II: Moritz Wiezorrek (oben) beim 3:1-Sieg der Jungschanzer gegen den Tabellendritten SpVgg Hankofen-Hailing. Foto: Meyer

Ziemlich frustriert wirkten die „Dorfbuam“ gegen Ende des Spiels. Kein Wunder, hatten sie sich doch gerade in der zweiten Halbzeit ordentlich den Schneid abkaufen lassen. Der Spitzname „Dorfbuam“ darf dabei nicht darüber hinwegtäuschen, dass die SpVgg Hankofen-Hailing zu den erfahrensten Mannschaften in der Bayernliga Nord zählt; in der Vorsaison waren sie noch in der Regionalliga unterwegs. Den reiferen Eindruck machte am Samstagnachmittag aber nicht der Regionalliga-Absteiger, sondern die U21-Nachwuchsmannschaft des FC Ingolstadt.

So war es letztlich auch nicht verwunderlich, dass die Jungschanzer einen verdienten 3:1(2:1)-Sieg einfuhren und ihre beachtliche Frühform einmal mehr bestätigten. Schon in der Vorwoche hatte der FCI souverän mit 2:0 gegen Jahn Regensburg II gewonnen. Trainer Thomas Karg war dementsprechend zufrieden mit seinen Jungs: „Was ich top finde ist, dass wir zurzeit konstant gute Leistungen zeigen. Es war heute mit Ausnahme der zehn, 15 Minuten am Ende der ersten Halbzeit wieder ein sehr stabiler Auftritt“, lobte er.

Stabil war vor allem die Abwehrarbeit. Über die gesamte Spielzeit hinweg brachte es die zweitbeste Offensive der Liga nicht fertig, die Schanzer Defensive ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Was noch obendrauf kam, war die gnadenlose Effektivität, welche die Ingolstädter an den Tag legten. Gleich der erste Torschuss saß: Aurel Kuqanaj flankte aus dem Halbfeld, Innenverteidiger Johannes Birkl lief ein und köpfte die Kugel unhaltbar ins lange Eck zum 1:0 (9.).

Hankofen war zwar die spielbestimmende Mannschaft, hatte viel Ballbesitz und zeigte sich kombinationsfreudig, etwas Gefährliches entstand daraus aber nicht. Gegen das Abwehrbollwerk der Schanzer fanden die „Dorfbuam“ kaum Lösungen. Auf der Gegenseite setzten die Ingolstädter auf Konter und wären damit fast zum nächsten Treffer gekommen, doch SpVgg-Keeper Sebastian Maier konnte einen Abschluss von Michael Udebuluzor gerade noch aus dem kurzen Eck fischen (23.). Die nächste Chance verwandelten die Schanzer dann wieder: Kapitän Fabian Cavadias stieß durch bis zur Grundlinie, legte in den Rücken der Abwehr, wo Moritz Wiezorrek eiskalt zum 2:0 versenkte (25.).

Die angesprochenen zehn Minuten vor der Pause hätten die Schanzer dann beinahe um den Lohn für ihre gute Leistung gebracht. Zunächst noch forderte Hankofen vergeblich einen Handelfmeter (38.), bevor FCI-Verteidiger Herbert Paul ein Gastgeschenk verteilte und mit seinem Ballverlust den Anschlusstreffer ermöglichte, den Andreas Wagner nach Vorlage von Daniel Hofer erzielte (41.). Und nur Sekunden später hatte Brian Wagner das 2:2 auf dem Fuß, doch er verzog aus gut 20 Metern (42.).

Wer weiß, wie diese Partie verlaufen wäre, hätte der Schiedsrichter nicht wenig später zur Halbzeit gepfiffen. Doch die Auszeit tat den Schanzern mehr als gut. Denn im zweiten Durchgang hatten sie wieder alles im Griff – und zwar von vorne bis hinten. „Wenn du 2:0 führst und dann das 2:1 bekommst, spielt immer auch der Kopf mit. Irgendwann riskiert der Gegner mehr und es beginnen die Druckwellen. Das war heute ein Stück weit außergewöhnlich, dass wir es hinbekommen, eine total stabile zweite Halbzeit zu spielen“, lobte Karg. Spätestens als sein Team einen Gegenangriff nahezu perfekt ausspielte und der eingewechselte Leon Nuhanovic zum 3:1 einschob, war die Partie gelaufen (77.). Was danach folgte, war vor allem cleveres Zeit-von-der-Uhr-nehmen der Gastgeber – und Frustfouls der Gäste.

Mit der Leistung seiner Elf war Karg jedenfalls „absolut einverstanden“: „Alle haben sich reingehauen, es war ein absolut überzeugender Sieg. So können wir weitermachen.“ Etwa am kommenden Samstag (15 Uhr) auswärts beim Würzburger FV. Wenn es so weitergeht, dann ist nach oben hin alles möglich. Auf Rang fünf sprangen die Schanzer durch ihren abgezockten Sieg schon mal vor.

DK


FC Ingolstadt II: Bösl – Birkl, Paul, Schwarzensteiner – Cavadias, Götzendörfer, Hoti (89. Casale), Kuqanaj (70. Alajbegovic) – Riedl (82. Sekulovic), Udebuluzor (70. Konjuhi), Wiezorrek (59. Nuhanovic).
Tore: 1:0 Birkl (9.), 2:0 Wiezorrek (25.), 2:1 Wagner (41.), 3:1 Nuhanovic (77.). – Schiedsrichter: Dotzel (Heidenfeld). – Zuschauer: 100.