Er kam, sah und traf
Neuzugang Grönning schürt Hoffnungen des FC Ingolstadt im Aufstiegskampf

05.02.2024 | Stand 06.02.2024, 15:51 Uhr

Perfekter Einstand: FCI-Neuzugang Sebastian Grönning traf für die Schanzer sieben Minuten nach seiner Einwechslung zum 2:0. Foto: Imago Images

Was für ein Spiel, was für ein Einstand! Beim 2:1-Sieg des FC Ingolstadt gegen Dynamo Dresden bekamen die Fans im Audi-Sportpark all das geboten, was ein packendes Fußballmatch ausmacht: einen tollen Kampf auf beiden Seiten, schöne Tore und eine prickelnde Atmosphäre.



Und obendrein gab’s drei Punkte, die die Schanzer im Rennen halten – zwei Zähler trennen den Tabellenvierten noch vom Aufstiegsrelegationsrang. Von mehr sollte der FCI nicht träumen, denn trotz des Sieges bleiben sieben Punkte Rückstand auf die zweitplatzierten Dresdner.

Mause mit perfektem Timing

Dennoch haben die Schanzer allen Grund zur Freude. In der Summe war dies der beste Auftritt der Ingolstädter seit Jahren. Von Beginn an waren die Gastgeber im Audi-Sportpark präsent, kein Zaudern, kein Zögern, und die frühe Führung (6. Minute) durch Jannik Mauses Kopfballtor half dazu. Auch der 15. Saisontreffer des FCI-Torjägers passte ins Bild, der 25-Jährige setzte sich mit perfektem Timing gegen seine beiden Dynamo-Bewacher Jonathan Meier und Tobias Kraulich durch.

„Meine Spieler haben akribisch ihre Aufgaben umgesetzt und viel Stress auf den Gegner ausgeübt. Das war das Wichtigste, den Gegner zu einem unsauberen und fehlerhaften Spiel zu zwingen“, analysierte FCI-Trainer Michael Köllner. Auch der zweite FCI-Treffer fiel auf diese Weise. Abermals beging Meier einen Fehler, Marcel Costly war sofort zur Stelle und bediente den im Strafraum lauernden Neuzugang Sebastian Grönning, der das 2:0 markierte. Ein perfekter Einstand für den 26-jährigen Dänen, der erst am vergangenen Mittwoch zu den Schanzern gestoßen war und sich kurz nach dem Abpfiff bereits wieder auf den Weg nach Spanien machte, um seinen Umzug von seinem bisherigen Verein CD Castellon abzuschließen.

Grönning trifft und vergibt das 3:0

So reichte es nur zu einem kurzen Einblick in sein Gefühlsleben. „Ich habe nicht erwartet, dass ich bereits in der ersten Halbzeit zum Einsatz komme“, meinte Grönning zu seiner Einwechslung aufgrund Pascal Testroets Fersenverletzung. Nur sieben Minuten später folgte der Premierentreffer. „Was für ein toller Start für mich, das verringerte etwas den Druck“, sagte der Däne, übte aber auch gleich Selbstkritik: „Ich hätte das 3:0 machen und das Spiel entscheiden müssen. So wurde es am Ende noch aufregend, und ich bin glücklich, dass die Mannschaft so gut gekämpft hat und wir diesen wichtigen Sieg geschafft haben.“

Seinen Kumpel Tobias Bech, der im Vorjahr 13 Tore für die Schanzer erzielt hatte, aber erst im dritten Einsatz erstmals traf, wird’s gefreut haben. „Er hat mir alles über Ingolstadt erzählt und mir auch geraten, dass ich die Rückennummer 11 von ihm übernehmen soll“, erzählte Grönning. Der 1,88 Meter große Stürmer war auch vom ersten Eindruck des deutschen Fußballs angetan. „Es war sehr intensiv, viel mehr Zweikämpfe und viel physischer als ich das zuletzt von Südeuropa her kannte. Ich bin ein großer Spieler und war das aus Dänemark gewohnt, darum fühlte ich mich am wohlsten in den letzten zehn Minuten des Spiels. Ich hoffe, ich kann in den nächsten Spielen mehr von mir zeigen.“

Gut möglich, zumal es fraglich ist, wie schnell die angeschlagenen Testroet, der vom Platz geführt werden musste, und Yannick Deichmann (Oberschenkel) zurückkommen und bereits am kommenden Sonntag im Derby bei 1860 München (16.30 Uhr) wieder mit von der Partie sein können.

Kapitän Fröde: Jetzt kennen wir unsere Benchmark

Entscheidend für den Sieg waren aber nicht nur die Tore der besten Offensive der 3. Liga (45), sondern vor allem auch die exzellente Abwehrarbeit der Ingolstädter, bei denen Mladen Cvjetinovic nach dreimonatiger Verletzungspause ein tolles Comeback feierte. Kapitän Lukas Fröde, der vor der Abwehrkette die Ordnung im Mittelfeld hielt und seine Mitstreiter dirigierte, meinte daher: „Riesenkompliment an die Mannschaft. Das war ein absolut verdienter Sieg.“ Gleichzeitig sieht er die Leistung als Maßstab für die Zukunft. „Wir kennen jetzt unsere Benchmark und wissen, was möglich ist. Diesen Schwung müssen wir jetzt mitnehmen“, forderte Fröde.

DK