FC Ingolstadt
Nächster Rückschlag: FCI verpasst beim SC Verl Wiedergutmachung

Schanzer drohen Anschluss zur Spitze zu verlieren

05.11.2022 | Stand 22.09.2023, 3:43 Uhr

Unzufrieden mit seinem Team: FCI-Trainer Rüdiger Rehm. Foto: Bösl

Von Gottfried Sterner

Der FC Ingolstadt muss einen weiteren herben Dämpfer im Aufstiegsrennen der 3. Liga hinnehmen. Statt der erhofften Wiedergutmachung für die jüngste Heimniederlage gab es auch auswärts beim 1:2 (1:1) gegen den SC Verl nichts zu holen.



Zwar gingen die Schanzer durch Moussa Doumbouya verdient in Führung und wurden eines vermeintlich weiteren Treffers beraubt, doch dann führten eklatante Abstimmungsprobleme zur Niederlage.

Knapp 100 mitgereiste FCI-Fans verbreiteten in der Home-Deluxe-Arena, in der sonst der SC Paderborn in der Zweiten Liga oft spielerische Glanzpunkte setzt, trotz einer Geisterkulisse von 705 Zuschauern Heimspielatmosphäre für die Schanzer. Unentwegt feuerten sie ihr Team an, und sie wurden schnell belohnt.

Denn die Ingolstädter, die erstmals in einer 3-5-2-Formation in dieser Saison antraten, gingen in Führung. Zwar hatte Denis Linsmayer, der ebenso wie Nikola Stevanovic und Moussa Doumbouya neu in die Startelf kam, zunächst noch Pech mit einem 16-Meter-Lattenfreistoß, doch beim nächsten Versuch, stand Doumbouya parat. Der gebürtige Guinear schloss einen sehenswerten Vorstoß über Dominik Franke und Pascal Testroet perfekt mit seinem ersten Saisontreffer zum 1:0 ab (23. Minute). Nur kurz darauf hätte Doumbouya eigentlich das 2:0 erzielt, als er eine weitere gute Kombination über David Kopacz und Testroet verwertete, doch die Unparteiischen entschieden auf abseits –an Hand der Fernsehbilder wohl zu Unrecht.

Dieser Benachteiligung folgte auch noch die Bestrafung in Form des Ausgleichs. Nach einem abgewehrten Eckball der Gäste, die bis dahin das Geschehen weitgehend im Griff hatten, liefen sie in einen klasse Konter. Vinko Sapina hebelte mit einem präzisen Steilpass auf Nicolas Sessa die komplette Defensive der Schanzer aus, und Nico Ochojski vollendete im Nachschuss – Marius Funk konnte den ersten Versuch noch klären – zum 1:1 (34.). Danach hatten die Ingolstädter sogar noch Glück, nicht in Rückstand zu geraten, als Dominik Franke ein grober Patzer unterlief, in dem er einen Rückpass in den Lauf von SC-Stürmer Yari Otto spielte, doch dieser schoss frei vor Funk über die Latte (40.).

Nach der Pause neutralisierten sich beide Teams weitgehend, Chancen gab es kaum. Testroet wurde von Kopacz zwar an der Strafraumkante gut freigespielt, doch sein Abschluss war zu schwach, um SC-Keeper Niclas Thiede vor Probleme zu stellen (54.).

Mit der Einwechslung von Arian Llugiqi anstelle von Franke versuchte Rehm einen neuen Impuls zu setzen (65.). Doch zunächst war Funk gefordert, als er einen Kopfball des auf Verler Seite eingewechselten Torjägers Cyrill Akono entschärfen musste (68.).

Dann aber hatte der FCI die große Chance zur erneuten Führung. Über die deutlich stärkere rechte Seite setzte Marcel Costly Kopacz in Szene. Der Ex-Würzburger scheiterte zunächst an Thiede, Testroets Nachschuss blockte Innenverteidiger Torge Peatow (72.).

Die Gäste schienen nun wieder besser im Spiel. Doch der Schein trog. Nach einer Flanke von Stöcker zappelte der Ball plötzlich im Netz der Schanzer. Funk klebte bei der Aktion auf der Linie, der vor ihm auftauchende Torschütze Akono war wohl nur noch mit den Haarspitzen seiner Dreadlocks am Ball (78.).

Nun liefen die Schanzer einem Rückstand hinterher, und Rehm setzte mit einem Dreifachwechsel – Tobias Bech, Patrick Schmidt und Justin Butler kamen in die Partie – voll auf Offensive (83.). Doch es half nichts mehr, der zweitbesten Auswärtsmannschaft der 3. Liga glückte die Wende nicht mehr. Nun stehen die Schanzer im Heimspiel am kommenden Dienstag (19 Uhr) gegen den Halleschen FC enorm unter Druck, um nicht vor der Winterpause noch in eine schwere Krise zu schlittern.

DK