FC Ingolstadt
Zurück in die Spur?

FCI will beim SC Verl Reaktion zeigen und an die vergangene Erfolgsserie anknüpfen

05.11.2022 | Stand 22.09.2023, 3:44 Uhr

Bisher als Vorbereiter erfolgreich: FCI-Stürmer Arian Llugiqi (Mitte). Der 20-Jährige hat Trainer Rüdiger Rehm zuletzt überzeugt. Foto: Bösl

Von Gottfried Sterner

Ingolstadt – Wiedergutmachung ist angesagt, wenn der FC Ingolstadt an diesem Samstag beim SC Verl (14 Uhr/Magenta TV) antritt. Geht es nach Trainer Rüdiger Rehm und seinem Team, soll die Scharte der 1:3-Heimniederlage gegen Viktoria Köln sofort ausgewetzt und eine neue Erfolgsserie gestartet werden, um an den direkten Aufstiegsplätzen der 3. Liga dranzubleiben. „Ich erwarte eine Reaktion der Jungs. Sie müssen beweisen, dass der Auftritt gegen die Viktoria ein Ausrutscher war“, meint Rehm.

Gespannt dürfen die Schanzer Anhänger sein, mit welcher Startelf der FCI-Coach bei den Ostwestfalen antritt. Während Rehm defensiv seine Formation gefunden hat, probierte er in der Offensive schon mehrere Kombinationen aus. Bevorzugte Rehm zu Saisonbeginn noch ein 4-3-3-System (mit dem mittlerweile zum SC Freiburg gewechselten Merlin Röhl), spielt nun meist eine Doppelspitze im 4-4-2 mit zwei offensiven Außenbahnspielern. Das Angriffsduo Pascal Testroet/Patrick Schmidt begann dabei ebenso oft wie das Duett Testroet/Moussa Doumbouya (je viermal) – eine feste Besetzung hat sich bisher ebenso wenig etabliert wie auf den Außenpositionen. Tobias Bech (achtmal in der Startelf), David Kopacz (fünfmal), Jalen Hawkins und Arian Llugiqi (je dreimal) durften sich schon versuchen.

Gerade Llugiqi hat sich bei Rehm zuletzt in den Vordergrund geschoben. „Ihn zeichnet aus, dass er eine unglaublich intensive Spielweise hat, gut nach hinten mitarbeitet und läuferisch sehr viele Meter macht“, begründet Rehm seine Entscheidung für den Kosovaren, der 2020 von Wacker Burghausen zur U19 der Schanzer wechselte und seither einen steilen Aufstieg nahm. „Es freut mich natürlich, dass der Trainer mir das Vertrauen schenkt“, sagt Llugiqi.

Ein Schlüsselerlebnis war möglicherweise die letzte Partie der Vorsaison. Da nämlich durfte der gelernte Mittelstürmer im letzten Zweitliga-Spiel bei Hannover 96 (2:3) nach einer Stunde für Schmidt ins Team und bereitete gleich noch den Anschlusstreffer vor. „Danach hatte ich mehr Selbstvertrauen“, sagt der 1,87 Meter große Angreifer, der nun meistens auf der Außenbahn eingesetzt wird und in dieser Saison schon zehnmal zum Zug kam. „Ich gebe im Training Gas und versuche, so viel Spielzeit und Erfahrung wie möglich mitzunehmen“, sagt Llugiqi.

Rehm zählt Llugiqi zu der Kategorie junger Spieler wie Jalen Hawkins, Tobias Bech oder Justin Butler, die sich noch mehr aufdrängen müssen. „Das sind alles hochtalentierte Spieler, die nicht 38 Spiele über 90 Minuten machen können. Aber immer, wenn sie auf dem Platz stehen, müssen sie ihre Topform bringen, und da fehlt bei dem einen oder anderen noch etwas, um mich 100-prozentig zu überzeugen“, meint Rehm und stellt Llugiqi in seiner Entwicklung ein gutes Zwischenzeugnis aus. „,Ari’ hat mich überzeugt, vier Torvorlagen sprechen für ihn, und er ist in einer gewissen Art und Weise torgefährlich, auch wenn ich gerne mal ein Tor von ihm hätte. Aber er ist noch ein sehr junger Spieler, der sich noch entwickeln wird und viel oben drauf packen kann“, sagt der FCI-Trainer.

Dass Llugiqi deswegen in Verl erneut in der Startelf steht, ist noch nicht gesagt. Der 20-Jährige setzt sich ob der Beispiele von Merlin Röhl und Filip Bilbija, für die der FCI ein Sprungbrett für größere Aufgaben war, nicht unter Druck. „Bei ihnen hat man gesehen, wie schnell es gehen kann. Aber ich konzentriere mich auf meine Fähigkeiten und mache mir nicht so viele Gedanken“, sagt Llugiqi. Gleiches gilt für die Partie in Verl. „Wir lassen uns durch das Ende unserer Erfolgsserie nicht runterziehen und wollen wieder daran anknüpfen.“

DK