Fatih Ingolstadt - Winterfazit
Mit frischen Kräften ins neue Jahr

Bezirksligist FC Fatih Ingolstadt, zur Winterpause Tabellenvorletzter, hat den Klassenerhalt noch lange nicht abgeschrieben

12.12.2022 | Stand 17.09.2023, 8:37 Uhr

Hat in der Restrunde viel Arbeit vor sich: Peter Veit (vorne), einer der Stammkräfte beim FC Fatih, will mit den Ingolstädtern noch den Klassenerhalt in der Bezirksliga schaffen. Foto: Meyer

Ingolstadt – Als Aufsteiger überwintert der FC Fatih Ingolstadt nach dem Durchmarsch von der Kreisklasse bis in die Bezirksliga Oberbayern Nord auf dem vorletzten Tabellenplatz. Um das Saisonziel Klassenerhalt bei bereits sieben Punkten Rückstand zum rettenden Ufer doch noch zu erreichen, hat der 1995 gegründete Verein in den vergangenen Tagen aufgerüstet. Die ersten Neuzugänge stehen bereits fest.

Der Kader

„Es ist überhaupt nicht einfach, in der Winterpause Spieler zu bekommen, die einem sofort weiterhelfen“, sagt Abteilungsleiter Fatih Topcu – und hat dann aber sogleich schon mal zwei Transfercoups gelandet. Vom Kreisligisten FC Hitzhofen konnte Tomislav Marinovic losgeeist werden. Der Angreifer kommt mit der Empfehlung von zehn Toren in 14 Spielen. Im Vorjahr war Marinovic gar an 28 Treffern direkt beteiligt (13 Tore, 15 Vorlagen). Als zweiter Neuzugang steht Alen Patak fest. Der 24-Jährige kehrt vom FC Schrobenhausen zum FC Fatih zurück. „Es ist unübersehbar, dass bei uns im Sturm der Schuh gewaltig drückt. 22 Tore sind einfach zu wenig. Deshalb mussten wir hier unbedingt etwas machen und torgefährliche Spieler verpflichten“, sagt Topcu. Ebenso kommt Veysel Sentürk, der zu letzt beim Kreisklassisten SV Wagenhofen-Ballersdorf aktiv war, nach zwei Jahren zum FC Fatih zurück. Ein Comeback wird es im neuen Jahr für Muhammed Karaca geben, der „Zehner“ steht nach seinem Kreuzbandriss wieder im Kader. Doch damit ist die Planung nicht abgeschlossen, Topcu hält Augen und Ohren weiter offen. „Wir brauchen einen breiten und qualitativ starken Kader“, sagt er – und erinnert an so manches Punktspiel als sein Klub gerade einmal 13 Akteure zur Verfügung hatte, „wobei zwei von der Reserve und drei angeschlagen waren“. Insgesamt wurden 23 verschiedene Fußballer eingesetzt. Erdogan Nasufaj stand in 17 von 18 Partien auf dem Platz. Mit Alvaro Mehmetovic, Boubacarr Saho, Ralf Schröder und Peter Veit folgt ein Quartett mit 16 Einsätzen auf Rang zwei dieser Statistik. Beste Torschützen sind Akif Abasikeles und Nikolaos Saridis mit jeweils vier Treffern.

Das Saisonziel

Zwei Jahre ging es für den FC Fatih nur nach oben: 2019/21 war der Klub Erster der Kreisklasse Donau/Isar 2 und eine Saison später Meister der Kreisliga Donau/Isar 1. Doch in der Bezirksliga mussten die Mannen um Spielführer Akif Abasikeles bislang – ebenso wie die anderen Aufsteiger BC Attaching (11. Platz), VSST Günzlhofen (13.) und SV Untermenzing (14.) – viel Lehrgeld zahlen. Die Bilanz des Tabellen-15. lautet vier Siege, ein Unentschieden und 13 Niederlagen bei einem Torverhältnis von 22:44. Der Rückstand zum Abstiegsrelegationsplatz beträgt vier Punkte, der zum sicheren Klassenerhalt sieben Zähler. „Wir sind nach wie vor überzeugt, dass wir eine erfolgreiche Aufholjagd schaffen können. In der ersten Saisonhälfte waren wir nämlich personell oftmals sehr gebeutelt. Mit den Neuzugängen und durch die Rückkehr verletzter Spieler sollte uns in der Restrunde eine Serie von Siegen gelingen“, sagt Topcu und ergänzt: „Wichtig werden die Duelle gegen die direkten Konkurrenten im Abstiegskampf. Aber wir können auch gegen die so genannten Top-Teams punkten. Da haben wir in der Hinserie auch schon einige gute Spiele dabei gehabt, nur haben wir die Buden nicht gemacht.“ Das Stürmerproblem zog sich wie ein roter Faden durch die bisherigen 18 Spiele.

Der Trainer

Mitte Oktober gab es hartnäckige Gerüchte um eine angebliche Entlassung von Trainer Serkan Demir, die sich letztendlich aber als falsch herausstellen sollten. Der 37-Jährige hat die Rückendeckung der Spieler und sitzt trotz der Talfahrt offenbar noch immer fest im Sattel. Zu gegebener Zeit will Topcu mit dem B-Lizenz-Inhaber sogar über die Verlängerung des Kontrakts über die Saison hinaus verhandeln. „Der Verein ist mit der Arbeit von Serkan sehr zufrieden. Er hat uns zwei Aufstiege in Folge beschert und der vorletzte Tabellenplatz ist nun nicht die Quittung seiner Arbeit, denn er hatte fast nie das komplette Spielermaterial zur Verfügung. Die Startelf hat sich meistens von alleine aufgestellt“, erklärt Topcu und zeigt Verständnis. „Der erste der angegriffen wird, wenn es nicht so läuft – egal ob im Amateurfußball oder bei den Profis – ist nun mal der Trainer.“

Der Ausblick 2023

Ab dem 4. Februar bereiten sich die Ingolstädter fünfeinhalb Wochen auf die Restrunde vor, die am 12. März mit dem Heimspiel gegen den FC Schwabing München beginnt. Bis zum Saisonende am 27. Mai sind dann insgesamt noch zwölf Punktspiele zu bestreiten. Ob der Klub die Grundlagen für „jedes dieser Endspiele“, wie Topcu die Partien ankündigt, in einem Trainingslager in der Türkei legt, ist noch nicht abschließend geklärt. „Im Vorjahr sind wir dort gewesen und es war eine super Sache. Denn durch so ein Erlebnis wächst die Mannschaft noch enger zusammen und der Trainer kann – wenn er alle Spieler über mehrere Tage versammelt hat – mehr einstudieren als sonst üblich“, sagt der FC-Abteilungsleiter, der einen solchen Trip stark befürwortet. Ohnehin will der FC Fatih hauptsächlich intensiv trainieren und hat deshalb nur drei Vorbereitungsspiele ausgemacht. „So wollen wir die Verletzungsgefahr minimieren“, erklärt Topcu.

DK