Das nächste Derby im Audi-Sportpark
FCI-Trainer Köllner: „Wir wollen gegen Jahn Regensburg unbedingt die drei Punkte haben“

06.10.2023 | Stand 06.10.2023, 14:51 Uhr

FCI-Abwehrchef Simon Lorenz (vorne) ist im Donauderby gegen Jahn Regensburg und Gästestürmer Noah Ganaus wieder gefordert. Foto: Imago Images

Und wieder ist Derby-Time im Audi-Sportpark! Nach dem Toto-Pokal gegen Jahn Regensburg (9:8 im Elfmeterschießen) und dem 2:1-Sieg in der 3. Liga gegen 1860 München gastieren nun erneut die Oberpfälzer in der Schanz (Sonntag, 19.30 Uhr/Magenta Sport). Für FCI-Trainer Michael Köllner erneut ein richtungsweisendes Duell. Schließlich ist für den Tabellenzehnten aus jetziger Sicht alles möglich – im Erfolgsfall Platz drei, den Regensburg einnimmt, bis Platz 15, falls die Gastgeber hoch verlieren.
Aber im Spieltermin am Sonntagabend liegt für Köllner auch ein Problem. „Die Krux ist, dass da alle schon gespielt haben und man weiß, wie man in der Tabelle steht. Jahn ist zuletzt auf Platz drei gesprungen, das haben wir verpasst. Deswegen wollen wir schon unbedingt die drei Punkte haben, und dafür werden wir alles in Waagschale werfen“, sagt der 53-Jährige.
Köllner, die den Gegner bereits viermal live im Stadion beobachtet hat, weiß, was auf sein Team zukommt. „Regensburg ist eine sehr defensivstarke Mannschaft. Von den Zweitliga-Absteigern hat sie sich am schnellsten gefunden. Das ist eine Mannschaft, die einen gefestigten Eindruck macht, ist sehr schnell, griffig und kompakt“, meint der FCI-Coach.

Regensburg kommt mit der stärksten Abwehr der 3. Liga
Die Zahlen sprechen für sich. Die Oberpfälzer haben bei vier Siegen und Unentschieden erst einmal verloren (1:2 gegen Sandhausen) und stellen mit sechs Gegentreffern die beste Abwehr der Liga. Trotzdem ist Köllner zuversichtlich: „Uns erwartet eine harte Aufgabe. Aber Ulm kam auch mit einer der besten Abwehrreihen zu diesem Zeitpunkt zu uns, das Ergebnis ist bekannt (4:0, Anm. d. Redaktion). Wir sind in der Lage, gegen jede Mannschaft der Liga Tore zu schießen.“
Im Gegensatz zu seinem Kollegen Joe Enochs, der zuletzt dreimal dieselbe Startelf auf den Platz schickte, muss Köllner aber erneut umstellen. Neben Rechtsverteidiger Marcel Costly, der wegen einer Achillessehnenentzündung noch einige Zeit ausfällt, fehlt im Derby der gelbgesperrte Innenverteidiger Ryan Malone. „Sein Ausfall tut uns schon weh“, gesteht Köllner und meint auch die weiten Einwürfe des US-Amerikaners. „Ryan hat eine Ausnahmestellung in der Liga, was die Qualität, Härte, Flugkurve und auch Drehung betrifft. Das sind außergewöhnlich gute Bälle. Dieses taktische Merkmal wird uns fehlen, wir müssen das anderweitig auffangen“, sagt der FCI-Trainer. Auch bleibt die Frage, ob er an seiner Dreierkette festhält oder von Beginn an auf eine Viererkette setzt, mit der sein Team spielerisch oft die besseren Lösungen fand.

Köllner: „Für uns war der Sieg im Toto-Pokal eine Inizialzündung“
„Wir fahren mit einer breiten Brust nach Ingolstadt, wo wir schon im Pokal hätten gewinnen müssen“, sagt Christian Viet selbstbewusst. Der 24-Jährige ist mit je zwei Treffern und Vorlagen Regensburgs Topscorer – ansonsten taten sich die Angreifer der Oberpfälzer noch schwer, insbesondere der 1,93 Meter große Noah Ganaus, der bei einem Tor steht und schon zahlreiche Chancen vergab. Doch Viet ist optimistisch und setzt zum Ende der Englischen Woche, die sein Team mit mit zwei Siegen (1:0 in Aue, 2:0 gegen Mannheim) bisher äußerst erfolgreich gestaltete, auch auf die Ersatzbank: „Wir müssen noch mehr Tore machen, wir haben die Chancen dazu. Und die Spieler, die von der Bank kommen, sind eine Bereicherung für unser Spiel.“
Die Bilanz spricht für die Oberpfälzer. In den 15 Aufeinandertreffen gingen sie achtmal als Sieger hervor, die Schanzer erst fünfmal. Der letzte Punktspielsieg der Ingolstädter liegt sogar mehr als zehn Jahre zurück: Am 19. April 2013 gab es in der 2. Bundesliga auswärts einen 2:1-Sieg.
Köllner klammert sich daher an den Toto-Pokal. „Für uns war der Sieg eine Inizialzündung, weil wir danach in der Liga unsere Spiele gewinnen konnten. Und wir haben jetzt personell noch mehr Möglichkeiten als damals“, sagt der FCI-Trainer und meint damit zuvorderst Benjamin Kanuric und Mladen Cvjetinovic, die in der Länderspielpause für ihre jeweiligen Nationalteams abgestellt waren. Köllner glaubt deshalb, die Jahn-Defensive knacken zu können und verspricht: „Wir können einen besseren Ball spielen, als vor vier Wochen.“