Schanzer Großbaustelle
FCI-Trainer Köllner startet mit neun Neuzugängen in Vorbereitung – bereits elf Abgänge

28.06.2023 | Stand 14.09.2023, 22:22 Uhr

Mit einer lockeren Einheit und vielen neuen Gesichtern starteten die Schanzer am Mittwoch in die Vorbereitung auf die neue Saison. Foto: Strisch

„Erholung war das eher weniger“, sagt FCI-Trainer Michael Köllner über die Sommerpause. „Wir haben einige Spieler verpflichtet, und es wird sicher noch das eine oder andere passieren. Das war schon eine anstrengende Phase. Wir erledigen unsere Arbeit ja nicht nur im Trainingsprozess.“ Mit 26 Spielern, darunter vier Keeper und einige Akteure aus dem Nachwuchsbereich, nahm der 53-Jährige am Mittwoch 25 Tage nach der Pokal-Blamage beim FV Illertissen (3:4 i.E.) vor 50 Zuschauern das Training wieder auf.



Mit auf dem Platz waren die Transfer-Doppelpacks vom FC Viktoria Berlin (Moritz Seiffert und Mladen Cvjetinovic) und von Hansa Rostock (Lukas Fröde und Ryan Malone), Daouda Beleme (ehemals Hamburger SV II), Leon Guwara (SSV Jahn Regensburg), Jannik Mause (Alemannia Aachen), Bryang Kayo (VfL Wolfsburg II) und Yannick Deichmann (TSV 1860 München). „Wir haben alle unsere Wunschspieler bekommen“, freut sich Köllner.

Deichmann begab sich nach dem obligatorischen Gruppenfoto wieder ins Innere. Wie Calvin Brackelmann plagen auch den Neuzugang noch Wehwehchen aus der vorherigen Saison. Beim Ex-Löwen und Pascal Testroet ist Köllner allerdings „guter Hoffnung“, dass das Duo spätestens beim großen Trainingslager in Weiler/Allgäu (10. bis 17. Juli) wieder voll im Mannschaftstraining steht.

FC Ingolstadt: Trainer Köllner kann mit Abgängen leben

Abgänge (insgesamt bereits elf) wie von Topscorer Tobias Bech zu Aarhus GF oder von Abwehrchef Visar Musliu zum SC Paderborn schmerzen die Schanzer in sportlicher Hinsicht zwar, bringen dem Klub aber auch einen warmen Geldregen. Bechs Wechsel spült nach Informationen unserer Zeitung rund zwei Millionen Euro in die Schanzer Kassen, der Transfer Muslius einen hohen sechsstelligen Betrag.

„Wir müssen auch den wirtschaftlichen Gedanken im Kopf behalten“, fordert Köllner. „Wir können nicht nur nehmen, nehmen und nehmen, sondern müssen auch geben und schauen, dass wir irgendwann mal Gewinne schreiben.“ Der Kader soll nach seinen Vorstellungen möglichst klein bleiben. Die Schanzer wollen das Budget in Qualität statt Quantität investieren und zudem Talenten aus dem eigenen Nachwuchs die Möglichkeit geben, bei den Profis reinzuschnuppern.

FCI: Köllner will bei Schanzern neuen Fußball etablieren

Das Gespann Köllner und Sportdirektor Ivica Grlic war acht Spieltage vor Saisonende angetreten, um den FCI vor dem Abstieg in die Regionalliga zu bewahren. „Wir mussten im April eine schnelle Diagnose stellen und dann die richtigen Medikamente reinwerfen: defensiv sicher stehen, einen sehr einfach strukturierten Fußball spielen, durch Standardsituationen zum Erfolg kommen.“ Nun ist die Aufgabe eine andere. „Wir wollen einen Stil entwickeln, der unsere Fans begeistert und erfolgreich ist. Wir wollen vor allem technisch und dynamisch besser werden. Und am Ende muss man in jeder Situation erkennen können, dass jeder Spieler gewillt ist, Leistung zu bringen“, erklärt Köllner.

Guwara will genau das. Den Abstieg aus der 2. Bundesliga mit Regensburg hat der offensivstarke Linksverteidiger hinter sich gelassen. „So etwas ist für Verantwortliche, Spieler, Fans und Stadt nichts Schönes. Aber das Fußballgeschäft ist schnelllebig. Es geht weiter, und man muss nach vorne schauen.“ Am Mittwoch genoss Guwara nach dem Training aber erst einmal noch seinen 27. Geburtstag, ehe er an diesem Donnerstag seine erste Doppelschicht bei den Schanzern absolvieren wird.