A-Klassen Donau/Isar
Ernsgadens Wauschek entscheidet Sieben-Tore-Spektakel – Reichertshofen müht sich gegen Unsernherrn

24.10.2023 | Stand 24.10.2023, 17:23 Uhr

Der Tabellenzweite tat sich im Kellerkind schwerer als erwartet: Hier scheitert Reichertshofens Angreifer Robin Raasch (rechts) an Unsernherrns Keeper Rayan Abdalhk. Foto: kuk

Ingolstadt – Am vorletzten Spieltag der Hinrunde blieben in den A-Klassen 2 und 3 Donau/Isar die Überraschungen aus. Die fünf Erstplatzierten der Gruppe 2 gewannen ihre Begegnungen wobei der VfB Friedrichshofen den Heimsieg gegen den SC Irgertsheim am Grünen Tisch errang. In der A-Klasse 3 setzte sich das Spitzenquartett mit dem FC Wackerstein-Dünzing (30 Punkte), TSV Reichertshofen (29), SV Ernsgaden (26) und SV Karlshuld (25) weiter von der Konkurrenz ab. Der Tabellenfünfte MBB SG Manching hat bereits sechs Zähler Rückstand.

A-KLASSE 2:
VfB Friedrichshofen - SC Irgertsheim (Wertung) 2:0:
Hochzeitsfeierlichkeiten eines Spielers und die Folgen: Nachdem sich beide Vereine nicht auf einen Ausweichtermin einigen konnten, wurde die mit Spannung erwartete Spitzenbegegnung am Grünen Tisch zugunsten der Heimelf gewertet. Der SC Irgertsheim war deshalb nicht sonderlich gut auf den Kontrahenten zu sprechen: „Da fast alle Akteure der ersten und zweiten Mannschaft zur Hochzeit unseres Spielers geladen waren, konnten wir nicht in Friedrichshofen antreten. Wir haben seit Juli mit offenen Karten gespielt und alles versucht, das Spiel zu verlegen. Schade, dass uns hier der VfB nicht entgegengekommen ist“, fragte sich SCI-Trainer Deniz Tasgin. Friedrichshofens Trainer Roble Braun sah es anders: „Wir hatten uns riesig auf dieses Spiel gefreut. Die Optionen, die uns Irgertsheim für die Verlegung vorgeschlagen hat, wie Spielansetzung am Vormittag oder Zeiten, zu denen unsere Spieler Schicht arbeiten, waren für uns nicht akzeptabel.“
TSV Ingolstadt-Nord II - FC Gerolfing II: 0:1 (0:1): „Wir haben uns heute sehr schwer getan und nicht so gespielt wie sonst. Vor allem waren wir vor dem gegnerischen Tor nicht entschlossen genug und hätten zwingender sein müssen. Dennoch wollten wir unbedingt gewinnen und haben dies letztlich auch geschafft“, erklärte Gerolfings Trainer Daniel Haunschild. Sein Gegenüber Mathäus Wieczorek war trotz der Niederlage des Tabellenachten nicht unzufrieden: „Bei uns laufen die Wochen des Überlebens. Wir haben eine Vielzahl von Verletzten und mussten einige Akteure für die erste Mannschaft abstellen. Insgesamt hat die Mannschaft ein ordentliches Spiel abgeliefert. Mit etwas Glück wäre sogar ein Remis drin gewesen.“ FCG-Torjäger Florian Uslar erzielte mit seinem bereits elften Saisontreffer das Tor des Tages und bescherte dem Tabellenführer in einer zähen Partie den wichtigen Auswärtserfolg. Julien Bajer bediente den Torjäger in der 25. Minute mit einem Pass in die Schnittstelle und Uslar überwand TSV Nord-Keeper Martin Schwürzer im Nachsetzen.
TSV Gaimersheim II - FC Hepberg 2:1 (1:0): Nach der dritten 1:2-Niederlage in Serie rutscht der FC Hepberg auf den drittletzten Tabellenplatz. Jürgen Kury, der nach dem neunten Spieltag Ibo Güngör an der FCH-Seitenlinie ablöste, wartet damit weiter auf den ersten Punkterfolg. „Wir waren heute sehr defensiv eingestellt und haben versucht, die Räume eng zu machen, was uns über weite Strecken gut gelang. Insbesondere in der Offensive sind wir vom Verletzungspech verfolgt. Die Rote Karte gegen Adrian Bojaj in der 73. Minute war nicht gerechtfertigt“, analysierte Hepbergs Vorstand Albin Steiner. Enttäuscht von der Vorstellung seines Teams war TSV-Trainer Ben Brucker: „Uns ist heute nichts eingefallen. Unser Spiel war viel zu langsam. Am Ende war es ein dreckiger Sieg.“ In einer Begegnung auf überschaubarem Niveau brachte Fabian Kühnert die Heimelf per Kopfball ins lange Eck in Führung (33.). Nach dem Wechsel war es Bojaj, der für die Gäste nach einem langen Ball den Ausgleich markierte (52.). In der nun hitziger werdenden Partie nahm erneut Kühnert einen weiten Ball aus dem Halbfeld gekonnt an und verwertete das Zuspiel eiskalt zum 2:1-Endstand (69.).

A-KLASSE 3:
MBB SG Manching - SV Irsching-Knodorf 3:0 (0:0):
In einer Begegnung, in der es für beide Teams um den Anschluss an das obere Tabellendrittel ging, setzte sich die Heimelf im Schlussspurt deutlich mit 3:0 durch. Gästecoach Fatih Soysal haderte nach der Niederlage: „Ich hätte mir heute einen besseren Schiri gewünscht. Allerdings muss man zugestehen, dass MBB verdient gewonnen hat.“ Zwei Zeitstrafen in der ersten Halbzeit sowie eine Gelb-Rote und Rote Karte im zweiten Durchgang sorgten für eine fast durchgängige Unterzahl des SV, dementsprechend hatte MBB über die gesamte Spieldauer ein optisches Übergewicht. Dennoch dauerte es bis zur 70. Minute, ehe Stefan Legler seine Farben nach gekonntem Doppelpass mit Nico Zirngibl in Führung schoss. Zehn Minuten später reagierte Ibrahim Büyükpinar nach einem Eckball am schnellsten und drückte das Leder aus kurzer Distanz über die Linie. Für die endgültige Entscheidung sorgte kurz vor dem Ende Michael Bykow, der einen Freistoß aus 17 Metern gekonnt in den Winkel des Irschinger Gehäuses schlenzte (89.). „Man hat gemerkt, dass der Gegner heute ersatzgeschwächt war. Wir hatten über 90 Minuten mehr vom Spiel, waren die klar bessere Mannschaft und haben verdient gewonnen“, sagte MBB-Coach Ali Erbas.
HSV Rottenegg - FC Wackerstein-Dünzing 0:7 (0:2): Zwei Knackpunkte waren es, die nach Einschätzung von HSV-Trainer Chris Müller die Partie zugunsten des FCW entschieden: Das vermeidbare 0:2 mit dem Halbzeitpfiff nach einem Eckball und die Rote Karte für Torhüter Emanuel Zauner nach einem Handspiel außerhalb des Strafraums nach rund einer Stunde: „Wir haben es heute mit verstärkter Defensive versucht, was bis kurz vor dem Seitenwechsel gut gelang. Am Ende aber waren wir mit den sieben Gegentreffern noch gut bedient. Die Niederlage schmerzt nicht so sehr, der Platzverweis für unseren Keeper dagegen schon.“ Manuel Brunner und Erdi Yasasin sorgten für die beruhigende Halbzeitführung des Tabellenführers. Nach dem Wechsel war es dann Spielertrainer Kai Baitz, der sein Team mit seinen Saisontoren 18 bis 20 (55., 74., 90. per Foulelfmeter) zum ungefährdeten Auswärtssieg schoss. Fayyaz Balaban (61.) und Aycan Korkmaz (66.) steuerten die restlichen Treffer bei. „Die Tabellenführung ist eine schöne Momentaufnahme, aber bis zum Saisonende kann noch so viel passieren. Heute hatten wir 80 Prozent Ballbesitz und haben keine Chance zugelassen – ich bin sehr zufrieden“, meinte Baitz.
TSV Reichertshofen - TSV Unsernherrn 2:0 (1:0): „Im ersten Durchgang war heute nicht erkennbar, wer Zweiter und wer Elfter ist. Aufgrund der Spielanteile und der Chancenverteilung nach dem Wechsel geht der Sieg für Reichertshofen allerdings in Ordnung“, erklärte Unsernherrns Coach Patrick Kreutzer. Die Gäste hatten kurz nach Spielbeginn die große Chance zur Führung, Angreifer Andi Bell zielte alleine vor Torhüter Tobias Keil allerdings knapp am rechten Pfosten vorbei. Danach übernahm die Heimelf das Kommando, Ungenauigkeiten im Spielaufbau bremsten allerdings immer wieder die Angriffsbemühungen. Nach 25 Minuten war es dann allerdings soweit. Der starke Jonathan Habicht verwertete eine Flanke zur 1:0-Halbzeitführung für den Tabellenzweiten. „Nach dem Wechsel haben wir beinahe Chancenwucher betrieben. Insgesamt fehlt uns momentan die Wucht. Ich führe dies auf eine gewisse Verunsicherung infolge der Niederlage gegen Wackerstein zurück. Wir sehnen die Winterpause herbei“, erklärte Reichertshofens Trainer Sebastian Wirthschaft, der zusammen mit Co-Trainer Efe Bulut auch in der kommenden Saison das Kommando bei den Blau-Gelben haben wird. Reichertshofens Kapitän Florian Rath mit seinem siebten Saisontreffer in der 52. Minute sorgte für den 2:0-Endstand.
FC Rockolding - SV Ernsgaden 3:4 (1:2): Auch in seiner zweiten A-Klassen-Saison nach dem Aufstieg zählt der SV Ernsgaden zu den Überraschungsteams der Liga. „Wir sind gut reingekommen, haben verdient mit 3:1 geführt und dann – nicht zum ersten Mal in dieser Saison – komplett den Faden verloren. Nach dem Ausgleich zum 3:3 sprach das Momentum für Rockolding. Ein Unentschieden wäre wohl auch gerecht gewesen, aber die drei Punkte nehmen wir natürlich sehr gerne mit“, freute sich Ernsgadens Spielertrainer Andi Thiel. Nico Braun brachte die Heimelf nach einem Eckball per Kopf in Führung (13.), Christian Hufnagel drehte die Partie bis zur Halbzeit mit einem Doppelpack (23., 41.) zugunsten der Gäste. Als der SVE aufgrund einer Zeitstrafe trotz Unterzahl per Elfmeter durch Luis Donabauer das 3:1 erzielte, schien die Begegnung entschieden. Doch die Heimelf gab sich nicht geschlagen. Zwei gekonnt vorgetragene Angriffe, abgeschlossen durch Nico Boysen (64.) und Spielertrainer Andrej Kubicek (76.), brachten den FCR zurück ins Spiel. Als alles auf eine Punkteteilung hindeutete, entriss der eingewechselte Raphael Wauschek in der 89. Minute mit einem unhaltbaren Flachschuss aus 17 Metern den Grünhemden noch den Punktgewinn. „Wir kriegen viel zu viele Gegentore. Mit so einer Quote ist man eigentlich Abstiegskandidat. Das muss sich spätestens nach der Winterpause ändern. Für die Zuschauer war es ein tolles Spiel. Am Ende hat es leider nicht zum Punktgewinn gereicht“, meinte der enttäuschte FCR-Coach Andrej Kubicek.
SV Zuchering II - SV Karlshuld 1:3 (0:0): „In der ersten Halbzeit hat man kaum einen Unterschied gesehen. Wir gehen nach einem schönen Angriff verdient in Führung, nach der berechtigten Gelb-Roten Karte hat uns dann aber die Kompaktheit gefehlt. Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht, am Ende wäre ein Punkt drin gewesen“, meinte SVZ-Übungsleiter Christian Springwald, dessen Team nach der Niederlage gegen den Aufstiegsaspiranten auf einen direkten Abstiegsrang rutschte. SVK-Cheftrainer Dominik Berchermeier nahm den Auswärtserfolg gerne mit. „Meine Mannschaft muss immer wieder wachgerüttelt werden. Zuchering spielt in der gleichen Klasse wie wir. Das ist in den Köpfen nicht präsent. Schon zur Halbzeit hätten wir klar führen müssen. Am Ende sind wir froh über die drei Punkte.“ Hassan Mubarak brachte die Heimelf nach 54 Minuten in Führung. Jonas Schilling nach sehenswertem Konter und Matthias Stegmeir per Kopf nach Ecke von Robert Wagner (74.) drehten die Begegnung. Sascha Feger nach erneutem Wagner-Zuspiel sorgte schließlich für den Endstand (90. + 1).

kuk