2. Frauen-Bundesliga
Nach zuvor sechs Spielen ohne Niederlage: FC Ingolstadt gegen Gütersloh mit überraschenden Defensivfehlern

24.10.2023 | Stand 24.10.2023, 12:58 Uhr
Sabine Kaczynski

Ihr Treffer war zu wenig: Pija Reininger (rechts) erzielte in der Partie gegen Gütersloh das zwischenzeitliche 1:2 aus Ingolstädter Sicht. Am Ende hieß es dann 1:4. Foto: Meyer

Die Erfolgsserie mit zuletzt sechs ungeschlagenen Partien ist gerissen. Im Spitzenspiel gegen den FSV Gütersloh mussten die Frauen des FC Ingolstadt in der 2. Bundesliga die erste Niederlage seit dem ersten Spieltag einstecken und unterlagen mit 1:4 (1:3). Durch diesen Rückschlag rutschen die Schanzerinnen auf Platz sechs.

FCI-Coach Miren Catovic stellte die siegreiche Elf der Vorwoche zum Teil verletzungsbedingt auf vier Positionen um: Für Lisa Ebert, Andrea Heigl und Lea Wolski kamen Lucie Spielmann, Katharina Böhm sowie Katharina Krist in die Startelf. Zudem hütete Franziska Maier für Anna-Lena Daum das Ingolstädter Tor.

Gleich in der ersten Minute kam Paula Vidovic nach einer Flanke von Yvonne Dengscherz zum Abschluss, doch FSV-Keeperin Sarah Rolle war auf dem Posten. Besser machten es die Gäste: Nach einem Eckball schien die Situation schon geklärt, doch nach einem Fehler kam Lilly Stojan an den Ball und erzielte das 0:1 (5. Minute). Gütersloh presste weiter und setzte die Schanzerinnen mächtig unter Druck, was sich in der 12. Minute erneut auszahlte: Wieder schien die Gefahr schon gebannt, doch der FSV holte sich den Ball zurück, Marie Schröders Flanke prallte von der Querlatte ins Feld und Shpresa Aradini erhöhte auf 0:2 (12.).

Die Schanzerinnen versuchten trotz des Rückstands zurück ins Spiel zu kommen, fanden aber kein probates Mittel gegen die dominanten Gäste, die in der 34. Minute beinahe den dritten Treffer durch Ronja Leubner erzielt hätten. Torfrau Maier machte die Fehler ihrer Vorderleute aber mit einer Glanzparade wett.

Dann keimte doch noch einmal Hoffnung auf: Einen Freistoß von Ivana Slipcevic konnte Gütersloh-Keeperin Rolle nicht festhalten und den Abpraller versenkte Pija Reininger zum 1:2-Anschlusstreffer im Kasten der Gäste (37.). Doch schon in der 43. Minute stellten die Gäste den alten Abstand wieder her: Nach einem Freistoß von Hedda Wahle traf die freistehende Aradini beim 1:3 erneut per Kopf.

„Wir starten mit einer sehr guten Chance, machen sie aber nicht, sondern fangen uns drei Tore durch individuelle Fehler. Auch wenn wir zwischenzeitlich durch den Anschlusstreffer gut zurückgekommen sind, haben wir uns damit selbst geschlagen“, resümierte FCI-Coach Miren Catovic zum Pausenpfiff.

Im zweiten Durchgang gehörte die erste dicke Chance wieder dem FCI: Reininger hatte sich gut gelöst, wurde an der Strafraumgrenze zu Fall gebracht, konnte die Kugel aber noch weiterleiten. Die Schiedsrichterin ließ den Vorteil laufen, doch nachdem Slipcevics Schuss an den Arm einer Gegenspielerin sprang, blieb der Elfmeterpfiff aus (55.). Auch bei der nächsten Chance hatten die Schanzerinnen Pech, als Reiningers Abschluss die Querlatte traf (60.).

Trotz dieser Chancen zeigten sich die Ingolstädterinnen in dieser Partie nicht so passsicher und abwehrstark wie zuletzt. Anders die Gäste: Nach einer Balleroberung ging es schnell auf Schröder, die legte quer auf Hamdi und deren Schuss konnte Maier gerade noch zur Ecke klären (84.). Fünf Minuten später war sie jedoch machtlos: Die Schiedsrichterin ahndete einen Klärungsversuch von Katharina Reikersdorfer im Sechzehner mit einem Strafstoß, den Wahle zum 4:1-Endstand aus Sicht der Gäste verwandelte (90.).

„Trotz der Ausfälle wichtiger Spielerinnen haben wir eine ordentliche Leistung gezeigt und bewiesen, dass wir gegen jede Mannschaft eine Chance haben. Das Glück, das wir in den letzten Spielen hatten, hat uns heute aber gefehlt. Auch wenn wir uns selbst geschlagen haben, bin ich stolz auf die Mädels, weil sie alles gegeben haben“, meinte Catovic.

Die Schanzerinnen belegen damit aktuell – punktgleich mit dem Tabellenfünften – Rang sechs und haben nun zwei Wochen Zeit, um sich auf das Spiel bei der Zweitvertretung von Eintracht Frankfurt (Tabellenachter, 5. November) vorzubereiten.

FC Ingolstadt: Maier – Härtl (45. Petz), Böhm, Stiglmair, Krist (76. Fohrer) – Spielmann (63. Villena), Reikersdorfer – Vidovic, Slipcevic, Dengscherz (71. Zani) - Reininger.
Tore: 0:1 Stojan (5.), 0:2 Aradini (12.), 1:2 Reininger (37.), 1:3 Aradini (43.), 1:4 Wahle (90. Elfmeter). – Schiedsrichter: Mühlbauer (Neumarkt). – Zuschauer: 74.