„Wir glauben weiter fest daran“
ERC Ingolstadt will im fünften Finalspiel Münchens Matchball abwehren

23.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:14 Uhr

Starker Rückhalt: Jonas Stettmer stand am Freitag erneut im Tor des ERC und soll nach Berlin wechseln. Foto: Traub

Heute gilt’s: Nur mit einem Sieg kann der ERC Ingolstadt an diesem Sonntag (14 Uhr/Magenta Sport) die Entscheidung der Finalserie der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zugunsten des EHC München noch abwenden und selbst den Traum vom zweiten Meistertitel weiterleben.



Nach der 0:3 (0:0, 0:0, 0:3)-Niederlage im vierten Finalspiel sind die Panther nun wieder in München zu Gast. Am Freitagabend konzentrierten sie sich in der ausverkauften Saturn-Arena lange Zeit erfolgreich auf die Defensive, doch in der 48. Minute passierte ihnen der entscheidende Fehler, der zum 0:1 führte. Die Münchner machten mit zwei Treffern ins leere ERC-Tor ihren dritten Sieg in der „Best-of-Seven“-Serie perfekt und können sich an diesem Sonntag ihren vierten Meistertitel sichern.

Ob in der Olympia-Eissporthalle erneut Jonas Stettmer im Tor des ERC stehen wird, wollte Trainer Mark French wie gewohnt nicht verraten. Dass der 21 Jahre alte Goalie die Ingolstädter bald verlassen wird, scheint dagegen sicher zu sein. Wie die „Bild“ berichtet, wechselt Stettmer zu DEL-Konkurrent Eisbären Berlin und unterschrieb dort einen Dreijahresvertrag.

Der gebürtige Straubinger steht normalerweise bei Ingolstadts Kooperationspartner Ravensburg Towerstars in der DEL zwischen den Pfosten, kam nach der Verletzung von Michael Garteig und der Erkrankung von Kevin Reich aber in der Finalserie für die Panther zum Einsatz. Nach seiner Einwechslung im ersten Drittel von Spiel zwei stand der 1,94 Meter große und 96 Kilogramm schwere Stettmer im dritten Duell am vergangenen Dienstag in München erstmals in einem DEL-Spiel von Beginn an auf dem Eis und führte den ERC mit überragenden Paraden zu einem 4:3-Sieg. Am Freitag absolvierte der junge Goalie trotz der 0:3-Niederlage ebenfalls eine starke Partie. „Jonas strahlt unglaubliche Ruhe aus, macht Riesensaves und ist ein starker Rückhalt für uns“, lobte Kapitän Fabio Wagner.

Auch Reich wird die Panther nach dem Ende der Saison verlassen und zu seinem Heimatverein Iserlohn Roosters zurückkehren. Die Ingolstädter wiederum sollen Devin Williams von den Eisbären Regensburg verpflichtet haben.

Trainer Mark French: „Das war ein sehr enges Spiel. Wir haben gut verteidigt und die Schüsse geblockt, aber den Münchnern zu viel Platz überlassen und nicht genügend gepusht. Wir hatten einzelne Chancen, waren aber nicht lange genug im Drittel der Münchner. Unsere Chancen waren zum Teil nicht zwingend genug, andererseits hat München aber auch defensiv sehr gut gespielt. Wir waren am Bully viel schwächer als im letzten Duell, und in einem Spiel wie diesem jagt man dann ständig dem Puck und dem Spiel etwas hinterher. Das letzte Duell in München haben wir gewonnen, mit diesem positiven Gefühl sollten wir die Partie am Sonntag auch angehen.“

Kapitän Fabio Wagner: „Wir sind eigentlich ganz gut gestartet, es war ein ausgeglichenes erstes Drittel. Im zweiten Drittel sind wir noch besser reingekommen, haben uns auch einige gute Chancen erarbeitet. Im letzten Drittel ging es hin und her. Leider hat München dann von einem kleinen Fehler von uns profitiert und das Tor erzielt. Das Einzige, was wir uns vorwerfen können, war die Chancenverwertung. Die Münchner waren häufig in unserem Drittel, wir dagegen konnten uns nicht mal länger im Münchner Drittel festsetzen. Das ist natürlich bitter. Aber wir glauben weiter fest daran und müssen jetzt in München eine Reaktion zeigen. Der Wille muss noch mal riesig sein, wir müssen alles versuchen, um die Serie zurück nach Ingolstadt zu holen.“

Stürmer Wojciech Stachowiak: „Wir haben nicht so gespielt, wie wir uns das vorgenommen hatten. Wenn meine Chance im zweiten Drittel reingeht, könnte das Spiel komplett anders ausgehen. Wir müssen am Sonntag füreinander spielen. Wir müssen die Scheibenverluste in der neutralen Zone vermeiden und ein bisschen länger in der offensiven Zone sein, dann werden auch die Chancen kommen. Dass das ein Matchball-Spiel für München ist, juckt uns nicht wirklich. Wir werden einfach unser Bestes geben, um das Spiel zu gewinnen.“

EHC-Trainer Don Jackson: „Das war eines der besten und engsten Spiele, die wir je gemacht haben.“

DK