Matchball für München
Drei späte Gegentreffer: ERC Ingolstadt verliert vierte Finalpartie gegen den EHC mit 0:3

21.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:15 Uhr

Bittere Niederlage für die Panther: Der ERC Ingolstadt um Kapitän Fabio Wagner (links) stand gegen den EHC München 48 Minuten lang defensiv sicher, musste am Ende aber dennoch die dritte Niederlage im vierten Finalspiel hinnehmen. Foto: Traub

Der ERC Ingolstadt hat in der Finalserie der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) die dritte Niederlage kassiert und dem EHC München einen Matchball beschert. Die Panther verloren am Freitagabend mit 0:3 (0:0, 0:0, 0:3) und brauchen nun an diesem Sonntag (14 Uhr/Magenta Sport) im fünften Spiel der „Best-of-Seven“-Serie in München einen Sieg, um den Traum vom zweiten Meistertitel weiterleben zu lassen.





Die Gastgeber standen über weite Teile der Partie defensiv sicher, doch ein später Fehler des ERC und zwei Treffer ins leere Tor ermöglichten den Münchnern den dritten Seriensieg. Glaubt man der Statistik, wird es nun ganz schwer für die Panther, denn bisher setzte sich in allen sechs Finalserien der DEL, die im Modus „Best of Seven“ ausgetragen wurden, am Ende immer die Mannschaft durch, die das vierte Spiel gewann.

ERC-Trainer Mark French vertraute den Spielern, die am vergangenen Dienstag mit 4:3 in München gewonnen hatten – und somit auch wieder Jonas Stettmer, der Nummer drei der Panther, der erneut im Tor und in seinem zweiten DEL-Einsatz von Beginn an sogleich im Fokus stand, als er einen Schuss von Yasin Ehliz entschärfte (1.). Nachdem Stettmer auch gegen Maksymilian Szuber zur Stelle war, testete im Gegenzug Frederik Storm EHC-Goalie Mathias Niederberger, der stark reagierte (5.). Leon Hüttls Versuch ging im Anschluss knapp vom Tor der Gäste vorbei (7.).

Fokus auf die Defensive



Im Gegensatz zu den wilden Anfangsminuten der Partie am vergangenen Sonntag agierten beide Mannschaften dieses Mal in der Saturn-Arena deutlich disziplinierter und verteidigten in einem ausgeglichenen Anfangsdrittel konzentriert. Besonders die Ingolstädter kamen schwer durch die dichten Reihen des EHC und somit selten zu guten Torchancen. Zugleich mussten sie immer wieder gefährliche Konter der Gäste abwehren, so wie Stettmer, der gegen Austin Ortega mit dem Schoner parierte (15.).

Auch nach der Pause lag der Fokus beider Teams auf der Defensive. Die Panther agierten ein wenig aktiver, mussten aber zunächst das erste Unterzahlspiel überstehen. Die Gastgeber konnten sich dabei zwar nicht befreien, warfen sich aber konsequent in die Schüsse des dreimaligen Meisters (28.). Stettmer hatte bald darauf die nächste Herausforderung zu meistern, als Trevor Parks den Puck abfing und frei vor dem jungen Goalie auftauchte (31.).

ERC passiert entscheidender Fehler



Der ERC blockte weiter mit Bravour die Möglichkeiten der Gäste. Selbst kamen die Panther nach wie vor selten zu Chancen, hatten dann aber eine ganz dicke durch Wojciech Stachowiak nach einem Doppelpass mit Wayne Simpson, doch Niederberger reagierte bärenstark (34.).

Im letzten Abschnitt verstärkten die Münchner noch einmal den Druck. Maximilian Kastner fing einen Pass ab, doch Chris DeSousa scheiterte an Stettmer (42.). Auf der anderen Seite verpasste Storm die Führung (45.), anschließend reagierte Niederberger nach einem Konter der Panther stark gegen Ty Ronning (46.).

Es blieb dabei: Beide Mannschaften lauerten auf einen Fehler des Gegners – doch der passierte schließlich aufseiten der Gastgeber: Charles Bertrand verlor die Scheibe, sodass Ben Smith allein vor Stettmer zum Schuss kam und den Goalie mit einem Handgelenksschuss in den Winkel zum 0:1 überwand (48.).

Zwei Treffer ins leere Tore



Die Panther erhielten im anschließenden Powerplay die Chance zur Antwort, doch das blieb genauso ohne Folgen wie die Möglichkeit von Justin Feser und Storm (54.). Der ERC kämpfte in den Schlussminuten mit Unterstützung der lautstarken Fans in der ausverkauften Saturn-Arena um den Treffer und gegen die Uhr, doch Maury Edwards traf nur die Latte (55.), Ronnings Riesenchance stoppte Niederberger (59.). Und ohne Stettmer im Tor machten die Münchner in der letzten Spielminute durch die Treffer von Ryan McKiernan und Kastner ihren dritten Sieg in dieser Finalserie perfekt (60.).

Somit geht der EHC mit einem Matchball in das fünfte Finalspiel an diesem Sonntag und kann sich mit einem weiteren Sieg seinen vierten Meistertitel sichern.

DK


ERC Ingolstadt: Stettmer – Hüttl, Bodie; Edwards, Jobke; Quaas, Wagner – Storm, Feser, Henriquez; Ronning, Pietta, McGinn; Friedrich, Stachowiak, Bertrand; Krauß, Simpson, Höfflin; Matteau.
EHC München: Niederberger – McKiernan, Szuber; Blum, Abeltshauser; Boyle, Daubner; Johansson – Ortega, Smith, Ehliz; Schütz, Eder, Tiffels; Kastner, Hager, DeSousa; Parkes, Street, Varejcka.
Schiedsrichter: Ansons/MacFarlane. – Zuschauer: 4815 (ausverkauft). – Tore: 0:1 Smith (48.), 0:2 McKiernan (60./EN), 0:3 Kastner (60./EN). – Strafminuten: 2/2.