Niederlage im Verfolgerduell
ERC Ingolstadt verliert gegen Mannheim und rutscht auf dritten Tabellenplatz

18.11.2022 | Stand 19.09.2023, 5:03 Uhr

Ein hart umkämpftes und intensives Spiel entwickelte sich im Duell des ERC Ingolstadt um Nationalverteidiger Leon Hüttl (rechts) und Torhüter Kevin Reich (links) gegen die Adler Mannheim. Foto: Traub

Der ERC Ingolstadt hat das Duell um den zweiten Tabellenplatz der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gegen die Adler Mannheim verloren. Die Panther musste sich nach einem harten Kampf im ersten Spiel nach der Länderspielpause am Freitagabend mit 2:5 (0:1, 1:0, 1:4) geschlagen geben.



So eng wie der Fernkampf um den zweiten Tabellenplatz zwischen den beiden Klubs in den vergangenen Wochen war, so intensiv entwickelte sich das direkte Duell am Freitagabend. Nachdem Spitzenreiter EHC München am Tag zuvor mit einem 2:1-Sieg gegen den Vierten Pinguins Bremerhaven vorgelegt hatte, traten die beiden Mannschaften punktgleich und mit nur einem Tor Unterschied zum Verfolgerduell an. „Es war ein sehr ausgeglichenes Spiel zweier guter Mannschaften mit einer tollen Atmosphäre in der Arena. Das war Werbung für die Liga“, befand Adler-Trainer Bill Stewart.

Druckvollere Gäste

ERC-Trainer Mark French hatte seinen Spielern noch einmal eingetrichtert, wie wichtig die ersten Minuten der Partie seien, um die schweren Beine nach der Pause schnell abzuschütteln. Doch schon nach gut eineinhalb Minuten mussten die Panther in Unterzahl ran. Emil Quaas blockte einen Schuss von Borna Rendulic, Kevin Reich lenkte einen Versuch von Thomas Larkin an seinem Tor vorbei (3.).

Die Gastgeber tauchten durch Kapitän Fabio Wagner (5.), Marko Friedrich (9.), Daniel Pietta (10.) oder Wojciech Stachowiak (13.) immer wieder gefährlich vor Adler-Torhüter Felix Brückmann auf. Insgesamt aber waren die Mannheimer wesentlich druckvoller. Der ERC verrichtete daher mehr Eishockey-Arbeit, als hohe Spielkunst zu zeigen. „Wir wollten zu Hause gleich den Ton angeben, aber das ist uns nicht gelungen“, meinte French.

Die größten Chancen der Gäste vergaben Liga-Topscorer Matthias Plachta, der knapp am ERC-Tor vorbeischoss (15.), und Nico Krämmer bei einem Pfostentreffer (16.). Nach einer höchst umstrittenen Strafe gegen Jerome Flaake wegen Beinstellens brachte Larkin sein Team allerdings im folgenden Powerplay mit einem Schuss über Reichs Fanghand hinweg in den Winkel, seinem ersten Treffer nach zuvor 23 torlosen Spielen, in Führung (18.).

Ausgeglicheneres zweites Drittel

Mit der lautstarken Unterstützung ihrer Fans im Rücken versuchten die Panther im zweiten Abschnitt, mehr Chancen gegen die beste Abwehr der Liga zu erspielen. Das Duell wurde somit deutlich ausgeglichener, zwei klasse Angriffe über Pietta und Tye McGinn (28.) sowie über Charles Bertrand und Wayne Simpson (30.) blieben noch ohne Erfolg, den Ausgleich hätten sich die Gastgeber aber verdient gehabt.

Dann aber kam den Panthern ein Überzahlspiel zugute – und das wussten sie zu nutzen: Nach einem starken Pass von Simpson erzielte Frederik Storm eine knappe halbe Minute vor Drittelende den 1:1-Ausgleich (40.).

Somit war alles bereitet für eine spannende Schlussphase – und die 3708 Zuschauer in der Saturn-Arena wurden nicht enttäuscht. Dabei schienen die Mannheimer die Partie mit einem Doppelschlag innerhalb von gut zwei Minuten schon entschieden zu haben. Zunächst veredelten die Gäste erneut ein Powerplay mit einem Treffer von Matt Donovan von der Blauen Linie (43.), dann erhöhte Mark Katic nach einem Fehlpass von Maury Edwards auf 1:3 (45.). Doch die Ingolstädter schlugen gleich zurück, als Friedrich einen Schuss von Wagner von der Blauen Linie zum 2:3 abfälschte und Brückmann dabei etwas schlecht aussehen ließ (47.). Mit etwas mehr Glück hätte Storm in Überzahl den Ausgleich geschafft, doch Brückmann warf sich erbarmungslos in den Schuss (53.).

Derby gegen Straubing Tigers am Sonntag

So waren es die Gäste, die sich den Sieg am Ende mit zwei späten Treffern endgültig sicherten. Nachdem Stefan Loibl den Schuss ins leere Tor noch verpasst hatte, machte es Ryan MacInnis 53 Sekunden vor Schluss besser, ehe Katic 23 Sekunden vor dem Ende sogar noch das 2:5 nachlegte (60.). An diesem Sonntag (16.30 Uhr) haben die Panther im Derby bei den Straubing Tigers die Chance, die drei Punkte Abstand auf die Mannheimer gleich wieder aufzuholen.

DK


ERC Ingolstadt: Reich – Hüttl, Wagner; Edwards, Gnyp; Jobke, Quaas – Storm, Pietta, McGinn; Flaake, Simpson, Henriquez; Brune, Höfflin, Friedrich; Krauß, Stachowiak, Bertrand.
Adler Mannheim: Brückmann – Holzer, Akdag; Reul, Donovan; Larkin, Dziambor; Pilu – Eisenschmid, MacInnis, Krämmer; Rendulic, Wohlgemuth, Dawes; Katic, Thiel, Bicker; Plachta, Loibl, Wolf.
Schiedsrichter: Hoppe/Schrader. – Zuschauer: 3708 . – Tore: 0:1 Larkin (17./PP1), 1:1 Storm (40./PP1), 1:2 Donovan (43./PP1), 1:3 Katic (45.), 2:3 Friedrich (47.), 2:4 MacInnis (60./EN), 2:5 Katic (60.). – Strafminuten: 6/4.