Dank Edwards-Doppelpack
ERC Ingolstadt gewinnt mit 3:2 nach Verlängerung gegen Düsseldorfer EG

01.10.2023 | Stand 02.10.2023, 14:14 Uhr

Von ERC-Verteidiger Maury Edwards (links) prallte der Puck an DEG-Goalie Henrik Haukeland vorbei zum Siegtreffer ins Netz. Foto: Traub

Der ERC Ingolstadt hat sein Heimspielwochenende in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) mit einem Sieg abgeschlossen. Zwei Tage nach der 2:5-Pleite gegen die Grizzlys Wolfsburg gewannen die Panther mit 3:2 (1:2, 1:0, 0:0, 1:0) nach Verlängerung gegen Schlusslicht Düsseldorfer EG und stehen nun mit acht Punkten im Mittelfeld.

Maury Edwards entschied die Partie auf mäßigem Niveau gegen den letztjährigen Viertelfinalgegner nach 63 Minuten, indem er eine Hereingabe des stärksten Ingolstädters Wojciech Stachowiak ins Netz abfälschte. „Es war wichtig, zumindest mit zwei Punkten rauszukommen“, meinte Stachowiak. „Wir müssen lernen, konstant zu spielen. Im zweiten und dritten Drittel haben wir aber dominiert.“

Haukeland-Kritik am Düsseldorfer Eis

Bei den Eismeistern des Düsseldorfer Domes dürfte sich Henrik Haukeland am Freitagabend nicht beliebt gemacht haben. „Das ist die schlechteste Eisfläche in ganz Europa. Da kannst du nicht drauf spielen. Das ist großer Mist“, wütete der DEG-Torhüter im Anschluss an die 0:1-Niederlage nach Penaltyschießen gegen die Augsburger Panther. Die Spielfläche in der Saturn-Arena ist deutlich besser in Schuss, trotzdem hellte sich Haukelands Miene am Sonntag nur unwesentlich auf: Der ERC erwischte den Norweger beim Siegtreffer mit einem „krummen Ding“ in der kurzen Ecke. „Das sollte eigentlich ein Pass zu Bertrand werden“, bekannte „Wojo“, „da hat Eddy (Edwards, d. Red.) ihn noch abgefälscht. Am Ende ist aber am wichtigsten, dass wir gewonnen haben.“

Nach Führung das Momentum verloren

Leon Hüttl und Marko Friedrich fehlten angeschlagen, dafür rückte Jan Nijenhuis zurück in den ERC-Kader. Im Gegensatz zum Wolfsburg-Spiel begannen die Panther engagierter und gingen durch einen sauber ausgespielten Konter über Wayne Simpson und Andrew Rowe mit 1:0 in Führung (7.). Doch im Anschluss stellten sie unerklärlicherweise die Arbeit weitgehend ein und ließen die DEG immer besser ins Spiel kommen. Nachdem Phil Varone (9.) und die Sturmreihe um Alexander Ehl (12.) gegen zunehmend orientierungslose Ingolstädter mehrfach den Ausgleich verpasst hatten, schlug Philip Gogulla zu (15.).

Anstatt das 1:1 als Warnung zu begreifen, taumelte der ERC weiter: Mat Bodie ließ einen Pass Patrik Virtas durchrutschen, Kevin Clarks Alleingang konnte Michael Garteig noch parieren, doch im Nachsetzen traf Josef Eham zum 2:1 für die Gäste (16.). Eigentlich unglaublich fiel die Torschussbilanz nach den ersten 20 Minuten aus – zumal für ein Heimspiel: 1:10 aus Panther-Sicht. „Wir hatten einen guten Start, doch nach der Führung war das Momentum weg. Ab Mitte des Spiels wurden wir besser, auch wenn wir nicht genug geschossen haben“, sagte ERC-Trainer Mark French.

Leistungssteigerung zur Spielhälfte

Auch im Mitteldrittel dauerte es fünfeinhalb Minuten, ehe Charles Bertrand den zweiten Schuss auf Haukeland abgab, doch insgesamt sahen die 3705 Zuschauer – darunter Stephan Retzer sowie die Meisterpanther Jakub Ficenec und Patrick Köppchen – eine Leistungssteigerung der Panther. Nach schöner Kombination über Virta und Bodie erzielte Edwards aus der Distanz das 2:2 (28.). Ein Powerplay ließ der ERC ungenutzt, Mirko Höfflin scheiterte gleich zweimal an Haukeland (30.). Auch die DEG kreuzte das eine oder andere Mal gefährlich vor Garteig auf, doch der Ingolstädter blieb stets Sieger.

Dennoch waren die Panther nun das dominierende Team: Ein tolles Solo von Stachowiak im Schlussdrittel blieb ebenso ungekrönt (48.) wie Schlagschussversuche von Casey Bailey und Edwards in Überzahl (49./50.) sowie ein Alleingang von Travis St. Denis (52.). Die Uhr tickte hinunter, und der ERC zog ein regelrechtes Powerplay bei Gleichzahl auf. Bailey (56.), Bertrand (57.) und Stachowiak (59.) schafften die Entscheidung allerdings nicht, auch ein allerletztes Überzahlspiel verstrich ohne Torjubel – und so ging es in die Verlängerung.

In der hatten St. Denis für Ingolstadt und DEG-Neuerwerbung Kenny Agostino die größten Chancen – ehe Edwards die Begegnung entschied. Schon am Dienstag (14 Uhr/Magenta Sport) geht es für die Panther weiter: Am Tag der Deutschen Einheit steht das Auswärtsspiel bei den Pinguins Bremerhaven auf dem Programm.

DK


ERC Ingolstadt: Garteig – Maginot, Bodie; Zitterbart, Jobke; Edwards, Wagner; Schwaiger – Simpson, Rowe, St. Denis; Bertrand, Virta, Stachowiak; Bailey, Henriquez, Höfflin; Nijenhuis, Pietta, Krauß.
Düsseldorfer EG: Haukeland − Ebner, Akdag; McCrea, Mebus; Ankert, Geitner; Wirth – Clark, Varone, Agostino; Ehl, Svensson, Gogulla; Roßmy, Olischefski, Eham; Borzecki, Blank, Üffing.
Schiedsrichter: MacFarlane/Palkövi. – Tore: 1:0 Rowe (7.), 1:1 Gogulla (15.), 1:2 Eham (16.), 2:2 Edwards (28.), 3:2 Edwards (63.). – Strafminuten: 8/12. – Zuschauer: 3705.