Titelverteidiger Schwäbisch Hall kommt
American Football: Heimspielauftakt der Ingolstadt Dukes nach der Rückkehr in die GFL1

27.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:20 Uhr

24:0 und 51:0 – die bisher letzten Duelle der Dukes mit Schwäbisch Hall waren in der Saison 2019 durchaus eindeutig. Mit Ingolstädter Punkten ist am Samstag aber auf alle Fälle zu rechnen. Foto: Lüger

„Die Rollenverhältnisse sind klar verteilt.“ Headcoach Eugene Haaf sieht die Ingolstadt Dukes bei ihrem Heimspieldebüt an diesem Samstag (18.30 Uhr/ESV-Stadion) nach der Rückkehr in die 1. Football-Bundesliga (GFL1) in der klaren Außenseiterrolle.



Daran ändern auch der überzeugende 52:12-Auftaktsieg der Herzöge bei den Ravensburg Razorbacks und die gleichzeitige 30:44-Niederlage der Schwäbisch Hall Unicorns in der Neuauflage des letztjährigen German Bowls gegen Vizemeister Potsdam Royals nichts.

Immerhin haben die Einhörner in den vergangenen Jahren große Erfolge gefeiert. Fünfmal sicherten sie sich die Deutsche Meisterschaft, in der Südgruppe der GFL1 belegten sie von 2011 bis 2022 jeweils den ersten Platz. Und dazu trumpften sie inzwischen in Europa groß auf: 2021 gewannen sie die Central European Football League (CEFL) durch einen 20:16-Finalsieg gegen die Tirol Raiders Innsbruck. 2022 wiederholten sie diesen Triumph durch einen 42:17-Endspielsieg gegen die Parma Panthers. Nachdem sie vor zwei Wochen die Stockholm Mean Machines mit 29:27 bezwungen haben, stehen sie bei diesem Wettbewerb schon wieder im Halbfinale.

Da wäre es für einen Aufsteiger vermessen, sich mit diesem Ausnahmeteam auf Augenhöhe zu sehen. „Die Unicorns haben zwar viele Spieler an die European League of Football, die ELF, verloren, die sie aber durch zahlreiche Importspieler aus den USA und Europa fast gleichwertig ersetzt haben“, verweist Haaf auf die Möglichkeiten, die der kommende Gegner hat.

Unglückliche Ansetzung



So viele neue Spieler einzubauen, ist sicher eine äußerst schwere Aufgabe. Doch das Spiel gegen Potsdam habe gezeigt, dass dies den Unicorns weitgehend gelungen ist und sie auf Augenhöhe mit ihrem Gegner waren. Der Ausgang der Partie war lange Zeit offen, und erst ganz kurz vor Schluss konnten die Potsdamer das Spiel entscheiden. Dass sie nach über neun Jahren erstmals wieder ein Heimspiel verloren haben, tut den Hallern sicherlich besonders weh, sodass sie intensiv daran arbeiten werden, um die Scharte gegen die Dukes wieder auszuwetzen. „Das werden sie nicht auf sich sitzen lassen und alles dafür tun, in Ingolstadt eine zweite Niederlage zu vermeiden“, ahnt Haaf, was auf sein Team zukommt.Und zu allem Überfluss müssen die Dukes gleich nach den Pfingstferien schon zum Rückspiel bei den Unicorns antreten – eine für Haaf ausgesprochen unglückliche Ansetzung. „So etwas hasst jeder Trainer, aber damit müssen wir leben“, schiebt er die Gedanken erst einmal beiseite, ohne aber ganz klar zu sagen: „Das werden die beiden mit Abstand schwersten Spiele in dieser Saison.“

Doch Bange machen gibt es nicht, im Gegenteil Haaf fiebert dem Duell mit dem Deutschen Meister genauso entgegen wie seine Spieler: „Das ist für uns etwas Besonderes, gegen den Deutschen Meister und CEFL-Sieger spielen zu dürfen. Ich hoffe, dass unsere Zuschauer wie ein zwölfter Mann hinter uns stehen.“ Und das am Samstag möglichst in weißer Kleidung (siehe Kasten).

Die Haller sieht Haaf schon ein wenig unter Druck, ist sich aber sicher, dass dieses erfahrene Team gut damit umgehen kann. Die Auftaktpleite hat bei den Württembergern auch keine Panik ausgelöst. Headcoach Christian Rothe hat das Spiel ganz nüchtern analysiert: „Ich bin alles andere als todtraurig, da es über weite Strecken ein ausgeglichenes Spiel war. Auch aus dieser Partie werden wir als junges Team viel lernen.“ Und man kann durchaus davon ausgehen, dass viele der kleinen Unstimmigkeiten bis Samstag behoben sein werden. Die Fans können sich auf jeden Fall auf eine tolle Begegnung freuen, das jedenfalls garantieren die Verantwortlichen im Vorfeld.

Aktion: In Weiss ins ESV-Stadion

keine Angst zum GFL1-Heimspielauftakt der Dukes wird kein Roy-Black-Double auftreten. Weil aber mit den Schwäbisch Hall Unicorns gleich der amtierende Meister im ESV-Stadion die Bühne betritt, wurde das Motto „White out“ ausgegeben. Und was bedeutet das für die Fans? Alle Zuschauer, die mit einem komplett weißen Oberteil ins Stadion kommen, erhalten freien Eintritt! Die ersten 100 Besucher in weiß erhalten zudem zwei Freikarten für den nächsten Gameday der Dukes (1. Juli gegen München) und dazu auch ein kostenloses und exklusives Dukes-T-Shirt in schwarz – weil das zweite Heimspiel gegen die Munich Cowboys dann unter dem Motto „Black out“ stehen wird. Zunächst aber wollen die Ingolstädter Footballer am Samstag in weiß für einen würdigen Rahmen zum Saisonauftakt im eigenen Stadion sorgen – und vor allem mit einer dicht besetzten Tribüne für die nötige Stimmung. Vielleicht toppen die Herzöge den Punktspielstart des schwäbischen Gegners, der gegen Potsdam vor 2213 Zuschauer aufgelaufen war.

DK