Von Julian Meier
Ingolstadt – Die trainingsfreie Woche haben sich die Jungschanzer redlich verdient. Nach dem 4:1 (1:1) gegen den VfB Hallbergmoos sind sie seit mittlerweile elf Bayernliga-Partien ungeschlagen. 27 von 33 möglichen Punkten hat der FC Ingolstadt II aus den vergangenen elf Partien geholt. Der Heimsieg gegen den abstiegsbedrohten VfB war verdient und letztlich auch souverän. Dennoch tat sich die Elf von Trainer Alexander Käs lange Zeit schwer.
„In der zweiten Halbzeit war es richtig guter Fußball“, sagte Käs nach dem Spiel. Aber eben nur in der zweiten Halbzeit. In Durchgang eins leisteten sich die Schanzer viele Fehlpässe im Spielaufbau und kamen kaum ins Gegenpressing. Stattdessen wurde Hallbergmoos immer wieder gefährlich. Dass die Gäste vor dem Spiel die zweitschlechteste Offensive der Liga hatten? In Durchgang eins merkte man davon nicht viel.
Für FCI-Trainer Käs lag das allerdings weniger daran, dass der Tabellenvorletzte sich durch Ballbesitzfußball Torchance um Torchance erspielt hätte. „Es waren fast ausschließlich Ballverluste von uns, durch die wir dem Gegner Umschaltmomente ermöglicht haben. Und da sind sie gut mit ihren schnellen Spitzen“, meinte Käs. Es hätte eigentlich schon Warnschuss genug sein sollen, als Felix Keidel einen Kopfball von Andreas Giglberger nach einer Ecke gerade noch vor der Linie klären konnte (25.). Zehn Minuten später war es dann aber endgültig passiert: Nach einer schnellen Kombination über Simon Werner und Philipp Beetz tauchte Christoph Mömkes frei vor Maurice Dehler auf und hob den Ball über den FCI-Keeper zum 0:1 ins Tor (35.).
Wer weiß, ob die Serie der Schanzer weiter gehalten hätte, hätte es das Glück nicht zwei Minuten später gut gemeint mit ihnen. So aber flog eine Hereingabe von FCI-Rechtsaußen David Udogu an Freund und Feind vorbei, klatschte an den Innenpfosten und sprang von dort ins Netz (37.). Für Trainer Käs war es jedenfalls der „Schlüssel zum Sieg“: „Das war ganz, ganz wichtig. In der Phase waren wir nicht hundertprozentig gut drin, aber wir haben relativ schnell das 1:1 gemacht und den Flow von Hallbergmoos komplett herausgenommen.“
Der Gegentreffer zeigte Wirkung. Noch mehr aber wohl die Halbzeitansprache von Käs, denn nach dem Seitenwechsel trat der FCI wie verwandelt auf. Aggressiv im Gegenpressing, dominant, zielstrebig nach vorne – so hatte man die Schanzer eigentlich von Beginn an erwartet. Die beiden Abstaubertore von Egson Gashi innerhalb von zwei Minuten (60., 62.) waren dann die logische Folge der Feldhoheit der Roten. Wenig später hätte Gashi den Dreierpack schnüren können, doch er schoss nach Vorlage von Kapitän Michael Senger neben das Tor (64.). Auch Ishak Karaogul, der seine Gegenspieler wie Slalomstangen stehen ließ und mit einem Außenristversuch an VfB-Keeper Dominic Dachs scheiterte, verpasste die Vorentscheidung (69.). Für diese sorgte schließlich Donald Nduka: Nach einer gefühlvollen Freistoßflanke von Senger köpfte der Innenverteidiger wuchtig ein – das Spiel war endgültig entschieden (86.).
Während für drei Schanzer nun der Uefa Regions‘ Cup ansteht (siehe Kasten), hat der Rest des Teams frei. Erst am kommenden Freitag will Käs die Vorbereitung für das Spiel gegen den FC Memmingen (7.10.) aufnehmen. Nach der fulminanten Punktausbeute der vergangenen Wochen können die Ingolstädter zurecht erstmal entspannt die Füße hochlegen.
FC Ingolstadt II: Dehler – Nduka, Herm, Kampmann – Udogu (88. Inthal), Götzendörfer, Senger (88. Fofanah) – Keidel, Karaogul (81. Perconti) – Cabrera (68. Nuhanovic), Gashi (85. Mazreku).
Tore: 0:1 Mömkes (35.), 1:1 Udogu (38.), 2:1 Gashi (60.), 3:1 Gashi (62.), 4:1 Nduka (86.). – Schiedsrichter: Scharf (Diendorf). – Zuschauer: 60.
International im Einsatz
Ingolstadt – Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) hat den Kader für die Vorrunde des Uefa Regions‘ Cup bekanntgegeben. Mit Ludwig Zech, Mario Götzendörfer und Egson Gashi wurden dabei drei Spieler des FC Ingolstadt II nominiert. Vom 29. September bis 5. Oktober kämpft die BFV-Auswahl um den Einzug in die Endrunde der „Europameisterschaft der Amateure“. Gruppengegner sind die Vertretungen Nordmazedoniens, Englands und Italiens. Das Turnier findet im italienischen Latina statt. Die BFV-Auswahl vertritt dabei Deutschland. Insgesamt wurden 18 Bayernliga-Spieler von Trainer Engin Yanova in das Aufgebot berufen.
jme
