4:0 gegen Sandhausen fast wie Weihnachten
20-jähriger Felix Keidel erzielt erstes Profitor für den FC Ingolstadt und wird mit Lob überhäuft

18.12.2023 | Stand 18.12.2023, 7:00 Uhr

Strahlender Jungprofi: FCI-Mittelfeldspieler Felix Keidel jubelt nach seinem ersten Profitor zum 4:0-Endstand. Foto: Imago Images

Die Anhänger des FC Ingolstadt standen beim eindrucksvollen 4:0 (0:0)-Sieg ihres Teams gegen den SV Sandhausen nicht gerade dicht gedrängt im Fanblock der Südkurve. Doch die jubelte dafür umso lauter, als sich die Mannschaft nach einer vor allem in der zweiten Halbzeit tollen Leistung für den gelungenen Vorrundenabschluss in der 3. Liga feiern ließ. „Ingolstadt, Ingolstadt“, skandierten die Schanzer Fans und die Mannschaft hüpfte Arm in Arm.

Keidel: Wir haben Bock zu zocken und können es auch

Mittendrin Felix Keidel. Der 20-Jährige strahlte ganz besonders. Schließlich gelang dem Mittelfeldspieler, der seit elf Jahren bei den Schanzern kickt, sein erstes Profitor zum 4:0-Endstand. „Ich bin überglücklich. Erstes Tor geschossen, 4:0 gewonnen, ein toller Tag“, sprudelte es aus Keidel nach dem Spiel heraus, als er seinen Treffer beschrieb. „Julian (Kügel) spielt einen sehr guten Ball vorne rein, der Torwart kommt raus, aber ich bekomme den Ball noch an ihm vorbeigechipt“, erzählte Keidel und fasste die Partie zusammen. „Wir haben gezeigt, dass wir Tore schießen wollen und Bock haben zu zocken. Und dass wir’s auch können“, meinte der 20-Jährige selbstbewusst.

Köllner: Felix wird erwachsen in der Art und Weise wie er spielt

Lob gab es nach seiner couragierten Vorstellung von allen Seiten. Auch von Trainer Michael Köllner. „Felix hat eine große Qualität, das ist sein Fleiß. Jetzt hat er sich endlich mit einem Tor belohnt“, meinte der FCI-Coach und hob die Vorzüge des technisch versierten Jungprofis hervor. „Er spult das meiste in der Mannschaft ab, was Tempoläufe, Ausdauer und Intensität betrifft. Er wird erwachsener in der Art und Weise, wie er spielt. Seine Entwicklung ist noch nicht zu Ende.“ Vizekapitän Pascal Testroet gratulierte mit einem Ratschlag. „Ich habe ihm gesagt, dass er sich das Trikot schnappen und von allen unterschreiben lassen soll. Das erste Profitor kommt nie mehr wieder. Und als Zweites soll er etwas machen, was vom Herzen kommt. Er soll einen Kuchen backen und ihn für uns in die Kabine stellen.“

Vor dem krönenden Abschluss der Partie hatte FCI-Keeper Marius Funk sein Team in der ersten Halbzeit mit drei reaktionsschnellen Paraden vor einem Rückstand bewahren müssen (31. Minute). Zwar waren die Schanzer auch da schon überlegen, aber nicht konsequent im Abschluss. Nach dem Seitenwechsel änderte sich das allerdings schlagartig. Erst brach Yannick Deichmann auf Vorarbeit von Testroet mit dem 1:0 den Bann (50.), dann legte Testroet den Ball auf für Torjäger Jannik Mause, der mit seinem 13. Saisontreffer auf 2:0 erhöhte. Und schließlich traf Testroet auf Vorlage von Deichmann selbst zum 3:0 (71.). Ein weiterer Treffer von Deichmann nach einem Zauberpass Testroets wurde zu Unrecht wegen Abseits nicht anerkannt.

„Das war schon eine Hausnummer, gegen so eine Topmannschaft so ein Ergebnis zu erzielen. In der ersten Halbzeit haben wir auch schon gut gespielt, aber noch nicht ganz so zielstrebig zum Tor. Aber in der zweiten Halbzeit war das sehr dynamisch und überzeugend“, befand Testroet, der sein Scorerkonto auf drei Tore und sieben Vorlagen erhöhte.

Sechstes Spiel in Serie ohne Niederlage

„Kompliment an die Mannschaft, dass sie so eindrucksvoll auf den Sieg aus war und keine Sekunde die Frage offen gelassen hat, wer dieses Spiel gewinnt“, lobte Köllner, dessen Team seine Erfolgsserie auf sechs Spiele ohne Niederlage ausbaute. Für seinen Kollegen Jens Keller endete dagegen der Lauf an alter Wirkungsstätte. Der ehemalige FCI-Trainer (2018/19) resümierte nach der ersten Niederlage seines Teams nach acht Spielen: „Das war eine deutliche Klatsche. Wir haben nicht die Bissigkeit und Aggressivität in den Zweikämpfen gezeigt und haben auch in der Höhe zu Recht verloren. Das war nicht die Mannschaft, die ich aus den vergangenen Wochen kannte.“

Ingolstadts Spieler des Tages, Felix Keidel, verlor trotz der Jubelstimmung nicht das noch anstehende Heimspiel gegen Erzgebirge Aue (Dienstag, 19 Uhr) aus den Augen. „Wir dürfen nicht nachlassen. Wir wollen weiter Gas geben und schauen, dass es dann genauso gut wird.“

DK