„Von einigen haben wir mehr erwartet, von anderen waren wir überrascht“, sagt Miren Catovic, Trainer der Zweitliga-Fußballerinnen des FC Ingolstadt nach den Fitness-Tests und den ersten Trainingseinheiten mit seiner Mannschaft. „Mit den Ergebnissen können wir gut arbeiten und sind verglichen mit der Vorsaison auf jeden Fall jetzt schon weiter.“
Generell erscheint die Ausgangslage für die Schanzerinnen so gut wie lange nicht mehr: Obwohl einige Leistungsträgerinnen den Verein verlassen haben, ist der Kern des Teams zum ersten Mal seit Jahren zusammengeblieben. Neun Neuzugänge vermelden die FCI-Frauen überdies bislang.
Der vielversprechendste dürfte Leonie Hein von Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Nürnberg sein: „Sie hat trotz ihres jungen Alters schon einige Zweitliga-Erfahrung gesammelt und wird uns am ehesten gleich helfen können. Dennoch wollen wir sie ohne Druck heranführen“, sagt der Coach über die 18-Jährige. Große Hoffnungen setzt er auch in die 19-jährige Katharina Reikersdorfer, die von Blau-Weiß Linz zum FCI gestoßen ist und seit zwei Jahren in der höchsten österreichischen Liga beim Kooperationspartner der Schanzerinnen auf dem Platz stand: „Sie war dort Stammspielerin und Leistungsträgerin, ist eine erfahrene Spielerin mit Ruhe und Qualität am Ball und wird uns sofort verstärken“, beschreibt Catovic. In der neuen Saison kann er zudem mit Anna Lena Härtl, Giselle Beylich, Finja Sluka und Keeperin Marisa Truntschka vier Talente aus der U17 des FC Bayern München weiterentwickeln. „Im Gegensatz zum letzten Jahr haben wir diese jungen Spielerinnen nicht als Stammkräfte geholt, sondern können sie in Ruhe aufbauen“, sagt Catovic, der der erst 16-jährigen Härtl dennoch den direkten Sprung ins Zweitliga-Team zutraut: „Sie ist eine sehr intelligente Spielerin mit viel Talent und guter Mentalität“, lobt der Trainer. Über die dritte Keeperin sagt er: „Wir haben zwei Stammtorfrauen, Marisa wird also sicher nicht viel Spielzeit bekommen. Aber sie hat mit ihren 17 Jahren viel Talent und Potenzial.“ Ähnliches gilt für Madeleine Maliha, der dritte der Maliha-Schwestern beim FCI: „Sie hat uns beim Probetraining überzeugt, ist sehr ruhig am Ball und für die Zukunft sicher eine Option“, meint der Coach, der auch in der 17-jährigen Josephine Ekotto enormes Potenzial sieht: „Aus ihr kann man eine unglaubliche Athletin machen, solche Körperlichkeit sieht man selten im Frauenfußball. Sie wurde in der Jugend von Greuther Fürth und Bamberg sehr gut ausgebildet und hat bisher nur mit Jungs gespielt. Dennoch muss man sie behutsam formen, sie ist noch sehr jung und sensibel“, relativiert Catovic und betont, dass alle jungen Spielerinnen viel Zeit bekommen werden.
Der bislang älteste Neuzugang ist die 23-jährige Pija Reininger vom FC Forstern: „Sie kommt aus der Bayernliga und muss sich an das Tempo und die Intensität der Liga erst gewöhnen“, vermutet Catovic und wartet somit weiter auf die von ihm am dringendsten geforderten Flügelflitzerinnen mit Dribbelqualität und Erfahrung: „Wir sind noch in Gesprächen mit einigen Spielerinnen“, erklärt er und hofft natürlich noch auf die eine oder andere Verstärkung.
Mit Ivana Slipcevic und Katharina Krist sind im Übrigen auch zwei Saisonausfälle des Vorjahrs wieder zurück. Aber sind sie auch schon einsatzfähig? „Ivana wird uns hoffentlich zum Saisonstart wieder zur Verfügung stehen. Kathi wird bald ins Mannschaftstraining einsteigen, braucht aber noch ein bisschen mehr Zeit“, sagt Catovic.
Wer nach dem Abgang von Spielführerin Alina Mailbeck künftig die Kapitänsbinde tragen wird, zeichnet sich bereits ab: „Lisa Ebert und Anna-Lena Fritz waren die Vertreterinnen – eine der beiden wird wohl auch unsere neue Spielführerin“, verrät der Trainer.
15. Juli (15 Uhr): SV Weinberg – FC Ingolstadt. – 23. Juli (14 Uhr): FC Wacker München – FCI. – 29. Juli (14 Uhr): FCI – SCR Altach. – 3.-6. August: Trainingslager in Waldkirchen. – 5. August (16 Uhr): Union Kleinmünchen/Blau-Weiß Linz – FCI.
Erster Ligaspieltag ist am Wochenende 19./20. August.
DK
