Im letzten Saisonspiel der 2. Bundesliga unterlagen die Fußballerinnen des FC Ingolstadt am Sonntag der Zweitvertretung des FC Bayern München mit 0:3 (0:2). Die Schanzerinnen, bei denen der erneute Klassenerhalt schon vor dem Anpfiff feststand, beenden damit die Saison auf dem elften Tabellenplatz. Vor rund 500 Zuschauern ließ es sich der FCI-Vorstandsvorsitzende Peter Jackwerth nicht nehmen, die drei FCI-Abgänge Alina Mailbeck, Vanessa Haim und Loreta Lulaj vor der Partie zu verabschieden. Mailbeck und Haim werden in der kommenden Spielzeit für den Aufsteiger 1. FC Nürnberg in der Bundesliga spielen.
Die Schanzerinnen hatten sich für das Oberbayernderby einiges vorgenommen – und so gehörte auch die erste Chance der Partie den Gastgeberinnen, doch Yvonne Dengscherz traf nach einer Hereingabe von Nina Penzkofer nur den linken Pfosten (4. Minute). Im Anschluss erarbeiteten sich die Gäste aus München zunächst einige Möglichkeiten nach Standards, doch die FCI-Abwehr war auf dem Posten. Etwa ab Mitte der ersten Hälfte übernahmen die überlegenen Bayern-Frauen dann das Kommando und erhöhten den Druck auf das Schanzer Gehäuse, eine zwingende Torchance ergab sich jedoch zunächst nicht. Die nächste Möglichkeit verzeichnete tatsächlich der FCI durch Penzkofer nach schönem Pass von Paula Vidovic (23.).
In der 28. Minute wurde es dann erstmals richtig brenzlig für die Schanzerinnen: Erst lenkte Daum den Schuss der Ex-Schanzerin Stefanie Reischmann gerade noch über die Latte. Kurz darauf war es dann passiert: Fiona Gaißer setzte sich gegen Lea Wolski durch und ihre Hereingabe verwandelte Marlene Wild zum 0:1 (34.). Doch damit nicht genug: Amelie Roduner nutzte kurz vor dem Pausenpfiff einen schlampig angesetzten Rückpass von Andrea Heigl, schnappte sich die Kugel und schob zum 0:2-Pausenstand ein (45.).
„Es war enttäuschend, wie wir vor dieser Kulisse aufgetreten sind. Wir waren mit dem Kopf schon beim Feiern und gedanklich nicht beim Spiel – das geht überhaupt nicht. Bayern war in allen Bereichen schneller als wir, deshalb haben wir auch die beiden Tore kassiert“, kritisierte FCI-Coach Miren Catovic zur Halbzeit.
Im zweiten Durchgang bemühten sich die Schanzerinnen um den Anschlusstreffer, doch der FCB ließ nichts anbrennen. Weder der Versuch von Penzkofer (60.) noch der von Anna Petz (63.) waren von Erfolg gekrönt. Immerhin agierten die Ingolstädterinnen nun etwas auffälliger und ließen nicht mehr viel zu.
Die Gäste schalteten ihrerseits einen Gang zurück, hatten lediglich durch Standards einige Halbchancen – das Spiel verflachte zusehends. Nach einer Flanke von Wild hatte der FCB die bis dahin beste Möglichkeit auf den dritten Treffer, doch Faißers Schuss aus guter Position ging deutlich übers Schanzer Tor (65.). Die Gastgeberinnen versuchten es ihrerseits nochmal mit der eingewechselten Sarah Schauer in der 75. Minute, doch ihr Abschluss wurde zur Ecke geklärt, ihr Torschuss sieben Minuten später von Keeperin Juliane Schmid vereitelt.
Kurz vor dem Ende der Partie erarbeiteten sich die Schanzerinnen dann noch einmal zwei Eckbälle und einen Freistoß, doch Zählbares wollte an diesem Tag für die Gastgeberinnen nicht mehr herausspringen. Cleverer stellten sich die Gäste an, die einen Konter durch Sophia Weixler (90.) in der Schlussminute noch zum 0:3-Endstand nutzten.
„Die zweite Halbzeit war ganz ordentlich, wir haben weniger zugelassen und hatten einige gute Szenen. Das hat gegen ein überragendes Team wie Bayern gepasst. Es ist okay, gegen Bayern zu verlieren, zumal nach der langen Saison die Luft und die Kraft raus sind und es um nichts mehr ging. Aber man muss die Professionalität haben, auch in solchen Partien alles zu geben – und das hat heute in der ersten Halbzeit gefehlt und hinterlässt somit leider einen faden Beigeschmack“, meinte Catovic nach der Begegnung.
DK
FC Ingolstadt: Daum – Wolski, Ebert, Fritz, Heigl (90+1. Horak) – Stiglmair (82. Zani), Mailbeck (90+1. Karacubuk) – Vidovic, Fohrer (52. Petz), Dengscherz (52. Schauer) - Penzkofer.
Tore: 0:1 Wild (34.), 0:2 Roduner (45.), 0:3 Weixler (90.). – Schiedsrichter: Kottmann (Ulm). – Zuschauer: 516.
