Viraler Click-Hit
Über Stefan Leonhardsbergers Clips „Walk like a President“ wird global gelacht

28.04.2022 | Stand 23.09.2023, 1:45 Uhr

Walk like a President: Der TikTok-Clip von Stefan Leonhardsberger unterhält die Welt. Foto: Screenshot, Kern

Von Anja Witzke

Ingolstadt – Mehr als 6,4 Millionen Clicks innerhalb von einer Woche: Stefan Leonhardsberger wird mit seinen „Walk like a President“-Videos auf der Plattform TikTok gerade global gehypt. Ist ja auch ziemlich lustig, wie er die Gangarten und Eigenheiten von amtierenden und ehemaligen Regierungschef imitiert.

Als Barack Obama hat er sein Jackett lässig über die Schulter geworfen. Als Donald Trump applaudiert er sich großmäulig selbst. Als Emmanuel Macron geht er staatsmännisch und sehr aufrecht – der französische Staatspräsident ist ja nur 1,73 Meter – und grüßt eher aus den Augenwinkeln. Und als österreichischer Bundespräsident Alexander Van der Bellen raucht er noch schnell eine, bevor er sich mit Wienerischer Gemächlichkeit auf den Weg macht. Scholz, Putin, Johnson, Trudeau & Co: Da gelingen dem Mühlviertler, der lange Jahre am Stadttheater Ingolstadt engagiert war und seither mit Bühnenshows wie „Da Billi Jean is ned mei Bua“, „Rauhnacht“ oder „Kaffee und Bier“ große Erfolge feierte, wirklich irrwitzige Performances.



Geplant war das nicht. Zumindest nicht so. „Ich wollte eigentlich ein paar Videos für meine Social Media Kanäle drehen – berühmte Gänge der Filmgeschichte, Charlie Chaplin und so. Dabei habe ich auch den Obama gemacht, weil ich den seit Jahren kann. Das Feedback war dann bei Obama am besten. Also habe ich recherchiert, wie andere Präsidenten gehen. Joe Biden muss sich ja beispielsweise jeden Meter erkämpfen“, erzählt Leonhardsberger. „Ich versuche nicht, die Personen eins zu eins nachzumachen, sondern eher die Seele oder den Charakter zu erwischen. Ein Gang verrät ja sehr viel über einen Menschen.“ Interessant bei seiner Studie zu Wladimir Putin: „Er bewegt nie die rechte Hand. Ich habe mir sagen lassen, dass das die sogenannte KGB-Hand ist.“ KGB-Agenten wurden dazu ausgebildet, beim Laufen ihren Arm immer am Körper angelegt zu halten, um möglichst schnell an ihre Waffe zu kommen.

An Angela Merkel ist er gescheitert. „Die habe ich irgendwie nicht gespürt. Schade. Ansonsten ging es leicht von der Hand.“ Und weil Leonhardsberger auch Recep Tayyip Erdogan für seinen Clip ausgewählt hat, war er plötzlich auch in den türkischen Medien präsent. „Ich musste mir das vom Google-Translater übersetzen lassen“, erzählt er lachend. „Aber ich hatte den Eindruck, die waren nicht böse auf mich. Ich darf noch in die Türkei einreisen.“

Gedreht wurde hinter dem ZOB in Ingolstadt – zusammen mit Kameramann Stefan Kern. „Das ging ganz schnell. Ich bereite mich vor. Dann der Dreh, das Laden, das Schneiden, die richtige Reihenfolge, dass der Rhythmus stimmt. Das Schöne an diesen kurzen Formaten ist, dass es kein großes Getue ist.“

Gibt es einen dritten Teil? „Ich bin am Überlegen. Vielleicht werde ich das Genre wechseln. Ich studiere gerade ein bisschen Rockstars, wie die gehen. Aber eigentlich habe ich nicht so viel Zeit. Ich bin ja gerade auf Tour – mit der Leonhardsberger & Schmid Show. Die wird ständig weiterentwickelt. Es ist super, wieder aufzutreten. Es fühlt sich langsam so an, als hätte es Corona nicht gegeben. Auch wenn es nie wieder so sein wird wie vorher.“ Immerhin: Den „Männergrippe-Song“ haben sie wieder ins Programm aufgenommen. Und Stefan Leonhardsberger konnte das „erzwungene Sabbatical“ kreativ nutzen – zum Ideensammeln für das nächste Programm.

DK


Alle Livetermine unter www.stefanleonhardsberger.com.