Auf der A9 im Landkreis Roth ist es Mittwochmittag zu einem schweren Lkw-Unfall im Baustellenbereich gekommen. Drei Lkw sind zusammengestoßen, einer der Fahrer wurde lebensgefährlich verletzt. Die Bergungsarbeiten dauerten bis in die Nacht.
Beinahe drei Stunden war der Zeitverlust zwischenzeitlich auf der A9 in Fahrtrichtung Berlin, es staute sich von Kinding bis zur Anschlusstelle Hilpoltstein. Am Dienstag war kurz vor 13 Uhr ein Lkw einem anderen auf Höhe des Parkplatzes Offenbau aufgefahren. Der Fahrer hatte ein Stauende übersehen. Auch ein dritter Lkw war Teil des Auffahrunfalls.
Auf Nachfrage teilte die Polizei mit, dass einer der beiden bei dem Unfall lebensgefährlich verletzt wurde. Er wurde in der Fahrerkabine eingeklemmt. Nachdem ihn die Einsatzkräfte der Feuerwehr aus dem Wrack befreit hatten, wurde der Kraftfahrer mit dem Rettungshubschrauber ins Ingolstädter Klinikum geflogen. Die A9 war zwischenzeitlich in beide Richtungen gesperrt, in Richtung Berlin wurde die linke Fahrspur gegen 17 Uhr wieder freigegeben. Die Bergungsarbeiten haben sich am Ende bis 1 Uhr morgens hingezogen. Die Rastanlage Offenbau versorgte die Menschen im Stau mit Getränken. Neben der Gredinger Feuerwehr war auch die Hilpoltsteiner Wehr im Einsatz.
Zweiter Unfall fast zur gleichen Zeit
Dieser Unfall war nicht der einzige Grund für die massiven Verkehrsbehinderungen am Dienstag, denn beinahe zeitgleich waren auf Höhe Hilpoltstein ebenfalls zwei Lkw zusammengestoßen. Hier prallte ein 59-jähriger mit seinem Sattelzug im Bereich einer Baustelle auf den Lastwagen eines 36-Jährigen. Der 59-Jährige wurde wurde leicht verletzt und mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Der Lkw konnte nach etwa einer Stunden in einen abgesperrten Bereich gebracht werden, von wo aus er dann abgeschleppt wurde. Der Gesamtsachschaden beläuft sich auf etwa 20.000 Euro.
Gaffer verursachen Stau auf Gegenfahrbahn
Nicht zum ersten Mal hatten die Einsatzkräfte an der Unfallstelle aber auch mit Gaffern zu tun. Wie stark diese die Arbeit der Rettungskräfte einschränkten, war zunächst nicht bekannt. Aber: Ein Polizeisprecher sagte der Mediengruppe Bayern, dass sich bereits vor der Sperrung der Autobahn in Fahrtrichtung München, also auf der Gegenfahrbahn des Unfalls, ein Stau gebildet habe.
„Wir gehen davon aus, dass sich dieser Stau durch Gaffer gebildet hat“, so der Sprecher. Allgemein sei dieses Verhalten „extrem gefährlich“, auch Folge-Unfälle könnten durch Gaffer entstehen. „Wenn jemand einen Stau nur durch seine Sensationslust auslöst, wollen wir das überhaupt nicht sehen“, betont der Polizeisprecher weiter. Denn: „Im Zweifelsfall ist das ja auch verboten.“ Wie ein Fotograf berichtete, hat einer der Gaffer den verletzten Kraftfahrer sogar minutenlang gefilmt. Laut dem stellvertretenden Leiter der Feuchter Verkehrspolizei, Gerhard Grad, hat die Polizei die Aufnahmen sichergestellt.
lha/HK
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