Geisenfeld
Zwischen Löschen und Bewirten

Geisenfelder Wehr freut sich über große Wertschätzung bei den Bürgern – Voixfest-Einsatz zahlt sich aus

24.05.2022 | Stand 22.09.2023, 22:58 Uhr

Gut gelaunt in die Zukunft: Vorsitzender Jürgen Staudt (vorne, von links), Jürgen Ostermeier, Tanja Weber und Stefan Dalmeier mit den Beisitzern Sebastian Müller (hinten, von links), Andreas Galler, Michael Kahner, Fabian Ernstorfer und Thomas Wittmann sowie Bürgermeisters Paul Weber (ganze rechts). Foto: Zurek

Von Maggie Zurek

Geisenfeld – Corona hat die Feuerwehr Geisenfeld nicht kleingekriegt – weder bei der Motivation noch bei den Mitgliederzahlen. Bedauern herrschte bei der Hauptversammlung lediglich über das von der Pandemie größtenteils vereitelte Jubiläumsprogramm zum 150-jährigen Bestehen.

Nach dem erfolgreichen Auftakt ins Festjahr 2020 mit der Live-Vorführung „Da brennt der Baum“ und der Fotoausstellung habe die Krise bis zur Löschkübel-Aktion zeitweilig für eine Vollbremsung gesorgt, so der Vorsitzende Jürgen Staudt in seinem Bericht vor rund 100 Besuchern in der Fahrzeughalle. Zu den Höhepunkten 2021 zählte er das „Voixfest light“, dessen Bewirtung das Feuerwehrteam ebenso erfolgreich stemmte, wie den Umbau von Stüberl und Eingangsbereich im Gerätehaus. Für den 9. Juli steht nun der Versuch an, den entgangenen Festabend nachzuholen.

Von den 211 Mitgliedern des Vereins sind 99 Aktive – darunter 15 Mädels und elf Burschen in der Jugendwehr, die sich laut Natalie Langer an zahlreichen Aktionen beteiligt und erfolgreich mehrere Wissenstests absolviert hatten. Im aktiven Dienst befinden sich aktuell 62 Männer und elf Frauen, auf deren dank breitgefächerter Fortbildungen (sogar zu Drohnenpiloten) hohen Ausbildungsstand Kommandant Robert Schaller verwies.

Während 2020 lediglich 73 Übungen (teils online) stattfanden, wuchs die Zahl im Folgejahr auf 201 an – wobei die dokumentierten Stunden von 1136 auf 9831 stiegen: ein Effekt der detaillierteren Erfassung durch die neue, von der Stadt finanzierte Alarmierung-App FF Agent.

Ausgerückt sind die Retter 230 Mal, wobei sie 2557 Stunden bei Einsätzen vom Großbrand über Gefahrgutbeseitigungen bis zum Hochwasserschutz leisteten. Es habe sich gerade auch in der überörtlichen, professionellen Zusammenarbeit gezeigt, wie gut die Rettungskette funktioniert, so Schaller. Nur einmal kam sehr zur Betroffenheit der Einsatzkräfte jede Hilfe zu spät: für eine Frau die von einem Lastwagen erfasst und tödlich verletzt wurde.

Kassier Richard Sorg, der sich künftig auf seine Rolle als stellvertretender Kommandant konzentrieren möchte, verwies auf einen ansehnlichen Kassenstand. Ausfälle infolge der Pandemie waren von Spenden in Höhe von rund 25000 Euro sowie den Voixfest-Einnahmen abgefedert worden. Auf der Soll-Seite standen indes Ausgaben in Höhe von rund 54000 Euro für die Anschaffung von Einsatzequipment (Einsatzzelt, Drohne und technisches Zubehör) sowie die bereits genannten Umbaumaßnahmen. Staudt bedauerte das Ausscheiden des Kassiers, der seit 2012 eine „wahnsinnige Mehrung“ der Vereinsfinanzen bewirkt habe – und das, wie die Prüfer bescheinigten, ganz ordnungsgemäß.

Nachfolgend wurden Staudt, sein Stellvertreter Jürgen Ostermeier, Schriftführerin Tanja Weber sowie die Kassenprüfer Markus Nossol und Christoph Kollmuß im Amt bestätigt. Neu dabei ist Kassenwart Stefan Dalmeier. Beisitzer sind künftig Sebastian Müller, Andreas Galler, Michael Kahner, Fabian Ernstorfer und Thomas Wittmann.

Ehrengäste wie Kreisbrandrat Armin Wiesbeck beglückwünschten die Truppe für deren hervorragende Arbeit, gerade im Jugendbereich, wodurch sie dem statistischen Trend trotzen konnte. Als Polizeichef schloss sich Klement Kreitmeier dem Lob an und bedankt sich für die Zusammenarbeit. Bürgermeister Paul Weber zeigte sich stolz auf eine rund um die Uhr leistungsfähige Wehr, deren Riesen-Standing bei der Bevölkerung dank des Einsatzes beim Voixfest noch gewachsen sei. Was ihn angesichts der überraschenden Absage von Festwirt Greiner zur scherzhaften Frage verleitete: „Habt’s ihr Bock?“

Der Abend endete mit der Ernennung von Manfred Wagner zum Ehrenmitglied (Bericht folgt) und Dankesworten.

GZ