Reichertshausen
Vom Verwalter zum Gestalter

Geschäftsleiter Günter Fuchs will Bürgermeister von Fahrenzhausen werden

03.08.2022 | Stand 22.09.2023, 20:21 Uhr

Breite Unterstützung für Günter Fuchs. Am Dienstag nominierte ihn die CSU zu ihrem Bürgermeisterkandidaten in Fahrenzhausen. Foto: privat

Von Patrick Ermert

Reichertshausen – Der Reichertshausener Geschäftsleiter Günter Fuchs will die Seiten wechseln. Am Dienstagabend ist der 51-Jährige von der CSU mit breiter Mehrheit zum Bürgermeisterkandidaten nominiert worden. Allerdings nicht in Reichertshausen, wo er seit 2016 als Geschäftsleiter die Gemeindeverwaltung führt, und auch nicht in Petershausen, wo er wohnt. Vielmehr möchte Fuchs in Fahrenzhausen die Position des Anfang Juni verstorbenen Bürgermeisters Heinrich Stadlbauer einnehmen.

Der Wahltermin istschon am 25. September

Der Ort an der B13 braucht einen neuen Chef, die Wahl wurde auf den 25. September terminiert. Die Freie Wählergruppe Einigkeit schickt mit Susanne Hartmann ebenfalls eine Auswärtige ins Rennen. „Sie ist von der FDP und kommt aus Hohenkammer“, berichtet Fuchs. Vermutlich kommt noch ein dritter Bewerber ins Spiel. Es wird gemunkelt, dass jemand von den Grünen den Hut in den Ring wirft. Ob das ein einheimischer Kandidat sei und wie groß dessen Chancen sein könnten, vermag Fuchs aktuell nicht zu sagen. „Das wird sich im Lauf der nächsten Wochen herausstellen.“ Ex-Bürgermeister Stadlbauers Gruppierung, die Freie Bürgerliste, stellt derweil keinen eigenen Kandidaten.

Der Reichertshausener Geschäftsleiter ist zu dieser neuen Herausforderung wie die Jungfrau zum Kinde gekommen. „Die haben mich vor drei, vier Wochen einfach angerufen und gesagt, dass sie einen Kandidaten suchen. Ob ich mir das vorstellen kann“, blickt er zurück. Erst sei er zögerlich gewesen – auch angesichts der komplizierten Situation, die momentan im Reichertshausener Rathaus herrscht. Schließlich befindet sich Bürgermeister Erwin Renauer seit Monaten im Krankenstand. „Aber dann überwogen doch die Neugier und das Interesse – und ich habe mich zu einem Treffen entschlossen“, sagt Fuchs. Der Termin wurde von Seiten der Fahrenzhausener intensiv wahrgenommen. „Da waren nicht nur CSU-ler, sondern auch Politiker anderer Fraktionen dabei. Und das lief alles sehr positiv ab“, erzählt Fuchs. Sie kamen überein, dann folgte die einhellige Nominierung. Und jetzt startet der Wahlkampf. „Es ist einfach eine schöne Herausforderung, wieder von der Verwaltung in die Gestaltung zu wechseln“, sagt Fuchs.

Bei Fahrenzhausen handle es sich für ihn als Petershausener um eine direkte Nachbargemeinde. Das sei nichts Ungewöhnliches. Die CSU sei an ihn herangetreten, weil er ein Verwaltungsfachmann sei – und zwar einer „mit dem Wunsch, künftig als Macher und Umsetzer in Erscheinung treten zu können“. Die Probleme in Fahrenzhausen seien „ungefähr gleich wie in allen anderen Kommunen“, berichtet Fuchs.

Die Beschlüsse sind gefasst,jetzt geht es ans Umsetzen

Die Ganztagesbetreuung stelle eine Verwaltung vor große Herausforderungen, die „in mehreren Büros im ganzen Ort verteilt“ arbeite. Hinzu kämen teilweise veraltete Sportanlagen, so Fuchs weiter. Vor allem die Turnhalle sei ein Problem. „Da wurden sogar schon Beschlüsse gefasst“, berichtet er, „aber jetzt geht es ans Umsetzen. Und das würde mir Spaß machen.“

Zwar steht alles unter der Prämisse, dass Fuchs am 25. September eine Mehrheit bekommt – oder zwei Wochen später bei der Stichwahl. Aber sollte es klappen, wird er bereits wenige Tage später das neue Amt antreten. Im Reichertshausener Rathaus würde dann interimsweise Dennis Fuhrberg die Geschäfte leiten. Bis Fuchs’ Position ersetzt werden kann. „Im dümmsten Fall“, so Fuchs weiter, „kann das ein gutes halbes Jahr dauern.“ Schließlich sei es unmöglich, die Stelle früher auszuschreiben. Denn: „Die Wahl ist ja völlig offen, ich kann sie auch verlieren.“

PK