Geisenfeld
Tiefenbohrung: Schluss bei 745 Metern Tiefe

GZ-Serie über Ereignisse, die 2023 einen „runden“ Jahrtag haben – Teil 3: 1998, 2003 und 2013

10.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:55 Uhr

Von Gerhard Kohlhuber

Geisenfeld – Auf die Jahre 1998, 2003 und 2013 blicken wir im dritten und letzten Teil unserer Serie über besondere örtliche Ereignisse, die 2023 einen „runden“ Jahrtag feiern. Beim Blättern im Archiv sind wir unter anderem auf ein außergewöhnliches Bohrprojekt in Geisenfeldwinden, die Gründung eines gewissen „Bürgerrings“ und auf ein besonderes Kirchenfest in Untermettenbach gestoßen.

1998, vor 25 Jahren, absolvieren die Geisenfelder Schäffler an 14 Tanztagen 202 Auftritte. Am Ortsrand von Geisenfeldwinden sorgt ein Großprojekt für Aufsehen und weckt Zukunftsfantasien: Der Geisenfelder Unternehmer Fred Pentenrieder investiert in eine Tiefenbohrung – in der Hoffnung, in 750 Metern Tiefe auf wirtschaftlich nutzbares Thermalwasser zu stoßen. Doch als der Investor im April des Folgejahres verstirbt, stoppt seine Witwe die Pläne, die somit seit 24 Jahren auf Eis liegen. Geisenfelds Einwohnerzahl steigt auf über 9000, und im Klosterstock eröffnet das BRK Pfaffenhofen eine Seniorentagespflegestätte. Ganz neu ist auch eine Einrichtung namens Bürgerring, die von Mariele Stark und und Manfred Rach aus der Taufe gehoben wird. Die evangelische Kirchengemeinde wird 25 Jahre alt, und zur 3. Geisenfelder Gewerbeleistungsschau kommen über 10000 Besucher. In Unterpindhart und Untermettenbach beginnt der Bau der Innerortskanalisation, und in Nötting wird das neue Feuerwehrhaus eingeweiht. Die Gadener schließen die Erweiterung ihrer Kapelle samt Anbau eines neuen Glockenturmes ab und feiern dies mit einer Glockenweihe. An der Geisenfelder Stadtpfarrkirche kann die 1,5 Millionen D-Mark teure Dachstuhlsanierung abgeschlossen werden. Und schließlich haben sich die Geisenfelder Stadträte vor 25 Jahren noch mit einem höchst pikanten Antrag zu befassen. Ein auswärtiger Geschäftsmann will in einem örtlichen Gewerbegebiet einen Pärchen- und Swingerclub eröffnen. Natürlich verweigern die Räte ihre Zustimmung – einstimmig und „mit aller Entrüstung“, wie es heißt.

2003, vor 20 Jahren, investiert die Stadt rund 1,8 Millionen Euro in die Kanalisierung von Nötting sowie von Schillwitzried und Schillwitzhausen. Nach monatelangem Hin und Her beschließt der Stadtrat für das Erdgeschoss des Verwaltungsgebäude nun doch eine alleinige gastronomische Nutzung und keine Mischnutzung zusammen mit der Verwaltung. Peter Reil wird neuer Realschulrektor und als Gemeindereferentin der Pfarrei wird Christine Stutzky von Christina Winter abgelöst. Sandra Finkenzeller wird – mit einem Stimmenpatt – neue Hallertauer Hopfenkönigin gemeinsam mit Anita Penger aus dem Siegelbezirk Au, und der HSV Rottenegg steigt erstmals in die Kreisliga auf. Mit den Firmen Krieger und Staudt-Druck müssen zwei örtliche Traditionsunternehmen Insolvenz anmelden, und bei einem Großbrand werden in Schillwitzried eine landwirtschaftliche Maschinenhalle und ein Stadel ein Raub der Flammen. Engelbrechtsmünster feiert den Abschluss seiner Kirchensanierung mit einem Pfarrfest, und der Geisenfelder Sängerverein mit einem Chorkonzert sein 150-Jähriges. In Untermettenbach wird die neue Glocke für den neu errichteten Turm geweiht – fünfeinhalb Jahre nach dem Einsturz des alten. Geduld ist auch bei der neuen Nepomukfigur an der Max-Steinberger-Brücke gefragt gewesen. Dreieinhalb Jahre nach Auftragsvergabe an den Künstler wird sie aufgestellt.

2013, vor zehn Jahren, kommt das Ende für das schon recht marode Gotteshaus der evangelischen Kirchengemeinde an der Mühlstraße. Unweit davon, an der Nöttinger Straße, nimmt das Geisenfelder Jugendzentrum seinen Betrieb auf. Die Gadener Straße wird in ihrem Abschnitt zwischen der Mettenbacher Straße und dem Ortseingang von Gaden ausgebaut, und der Abrissbagger besiegelt an der Parleitener Straße das Ende des 36 Jahre alten Förderschulaltbaus. Der Geisenfelder Frauenbund feiert sein 100-jähriges Bestehen, und im Geisenfelder Notariat tritt Kathrin Kuhne die Nachfolge von Michael Freiherr von Steinaecker an. Und zu guter Letzt: Die Stadt Geisenfeld steigt offiziell in das Planfeststellungsverfahrung für die Umgehungsstraße West ein. Nach langer, sorgfältiger Vorbereitung – damit’s schnell geht.

kog