„Vielfältig geäußerter Wunsch“
Tempo 30 in der ganzen Moosburger Straße in Pfaffenhofen

11.11.2022 | Stand 21.09.2023, 5:38 Uhr

Tempo 30 für die ganze Moosburger Straße: Auf Höhe des Kindergartens Sankt Michael gilt bereits eine verschärfte Geschwindigkeitsbegrenzung. Jetzt soll sie bis zum Kreisverkehr beim Baugebiet Pfaffelleiten ausgeweitet werden. Foto: Straßer

Ein neues Lärmgutachten ermöglicht es der Stadt Pfaffenhofen, den Tempo-30-Bereich in der Moosburger Straße auszuweiten – ohne Beteiligung der Regierung.



„Das ist ein vielfältig geäußerter Wunsch, bisher gab es aber keine rechtliche Grundlage“, sagte Bürgermeister Thomas Herker (SPD) in der Bauausschusssitzung am Donnerstagabend. Nachdem es die jetzt gibt, beschloss das Gremium einstimmig, die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Kilometer pro Stunde bis zum Kreisverkehr beim Baugebiet Pfaffelleiten festzusetzen.

Die dafür nötigen Schilder sollen laut Stadtjurist Florian Erdle noch vor Weihnachten aufgestellt werden. Ende März hatte ein Gutachterbüro aus Freising Verkehrszählungen an mehreren Kreuzungen und Straßen vorgenommen. Für die Moosburger Straße zeigt das aus diesen Daten erarbeitete Schallgutachten teilweise Werte von über 70 Dezibel tagsüber und 60 Dezibel in der Nacht. Das bedeutet Gesundheitsgefahr. Die Reduzierung der Geschwindigkeit bringt rechnerisch eine Verringerung um drei Dezibel. Für andere lärmgeplagte Stadtbewohner hatte Herker weniger gute Nachrichten. „Das ist der einzige Bereich, an dem sich Überschreitungen ergeben“, sagte der Bürgermeister. Weitere Hauptverkehrsachsen können also mit der Begründung einer Überschreitung von Lärmgrenzwerten nicht zu Tempo-30-Zonen werden.

Die Ausschussmitglieder der CSU stimmten zwar für die Einführung von Tempo 30, die Fraktion wünscht allerdings eine Prüfung von weitergehenden Möglichkeiten. „Die Anlieger sind ja sehr gebeutelt vom zunehmenden Verkehr und der Lärmbelastung. Deshalb scheint die Maßnahme nicht ausreichend zu sein“, sagte Thomas Schmuttermayr. Er brachte eine weitere Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit für Lkw auf 20 Kilometer pro Stunde in den Nachtstunden sowie eine Aufhebung bestehender Parkverbote ins Spiel. Die hatte die Stadt allerdings nach Anwohnerbeschwerden nach einer sechsmonatigen Testphase erst im Oktober 2020 eingerichtet. Die Bürger hatten sich darüber beklagt, dass die neu gebauten Häuser zu mehr geparkten Autos auf der Straße geführt hatten. Dennoch sicherte Herker zu, dass die Stadtverwaltung sich die Situation noch einmal anschaut.

Bei den Anwohnern, von denen auch einige in der Ausschusssitzung waren, kommt die Aussicht auf Tempo 30 recht gut an. „Das ist in meinen Augen nicht schlecht, es ist ein erster Schritt, man reagiert auf unsere Anträge. Wir kämpfen ja seit zwei Jahren dafür“, sagt beispielsweise Anton Felbermeir.

Allerdings pocht er darauf, dass Stadt und Polizei das Geschwindigkeitslimit auch überwachen. „Ein Verkehrszeichen ist geduldig, man muss das halt auch kontrollieren.“ Früher sei auch abends um sechs noch geblitzt worden, das sei jetzt schon länger nicht mehr passiert. „Wenn es an Platz für Blitzer fehlt, würden wir auch unsere Einfahrten zur Verfügung stellen.“

PK