Lebensgefährliche Attacke
Schüler nach Angriff mit abgebrochener Bierflasche auf Rohrbacher verurteilt

01.03.2024 | Stand 01.03.2024, 21:19 Uhr

Eine ausgelassene Stimmung herrschte am Indersdorfer Faschingsumzug vor einem Jahr: In der Nacht kam es dann am Bahnhof zu einer Attacke mit einer abgebrochenen Bierflasche. Zwei junge Männer sind dafür jetzt verurteilt worden. Foto: Straßer

Wegen eines Angriffs mit einer abgebrochenen Bierflasche hat das Landgericht München II zwei Schüler wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung zu Jugendstrafen von drei Jahren und drei Monaten sowie zweieinhalb Jahren verurteilt.



Die beiden hatten nach Überzeugung des Gerichts vor einem Jahr nach dem Faschingsumzug in Markt Indersdorf einen damals 21-jährigen Rohrbacher so schwer verletzt, dass er nur knapp überlebte. Zum Tatzeitpunkt waren die beiden Männer erst 17 Jahre alt, deshalb fand der Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, zu den genauen Hintergründe des Streits äußert sich das Landgericht daher auch nach Ende des Prozesses nicht.

Krankenschwester verhinderte Schlimmeres



Zunächst hatte der „Münchner Merkur“ über das Urteil berichtet. Demnach wurde festgestellt, dass einer der Schüler dem Opfer einen Schlag versetzte, während der andere ihm mit einer abgebrochenen Flasche am Hals zusetzte. Das Opfer erlitt eine schwere Verletzung, doch das schnelle Eingreifen einer Krankenschwester verhinderte Schlimmeres. Dennoch musste er im Dachauer Krankenhaus notoperiert werden. Der scharfkantige Gegenstand verfehlte die Halsschlagader des Opfers offenbar nur knapp. Während der Hauptangeklagte in Untersuchungshaft saß, verfolgte der Mitangeklagte den Prozess auf freiem Fuß. Er war bereits wegen anderer Straftaten vom Amtsgericht Dachau verurteilt worden und hatte somit eine Vorstrafe.

Hintergründe bleiben unklar



Warum der Streit am Parkplatz des Indersdorfer Bahnhofs in der Nacht auf Rosenmontag derart eskalierte, bleibt damit unklar. Die Polizei konnte den Hauptangeklagten kurz nach der Tat ganz in der Nähe aufspüren – er war zunächst geflüchtet. Das Opfer, der damals 21-jährige Rohrbacher, wurde mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht, zunächst war auch ein Rettungshubschrauber alarmiert worden. Am Faschingsdienstag wurde der Jugendliche auf Antrag der Staatsanwaltschaft München II dem zuständigen Haftrichter vorgeführt – und in Untersuchungshaft genommen.

PK