Auch einen Monat nach dem Reichertshausener Bahnunfall gibt es noch keine gesicherten Informationen zur Ursache. War es menschliches oder technisches Versagen – oder beides? Man könne nur mitteilen, „dass alles noch Gegenstand der Ermittlungen ist“, so die zuständige Bundespolizeiinspektion Nürnberg auf Anfrage.
Die Triebfahrzeugführer der beteiligten Züge sind demnach bereits vernommen worden. Über mögliche Erkenntnisse daraus, wie es zum Zusammenstoß des ICEs mit der Regionalbahn kommen konnte, macht die Polizei allerdings keine Angaben.
Weiche war zwischen Achsen umgelegt
Sie bestätigt jedoch, dass wie berichtet die Sicherheitsweiche zum Prellbock umgelegt war – allerdings zwischen den vorderen und hinteren Achsen des Regionalbahn-Triebwagens, so dass dessen Spitze bereits ins Durchfahrtgleis ragte, auf dem der ICE unterwegs war. Auf dieser Beobachtung fußt die Theorie einer technischen Ursache und möglichen Lücke in der Sicherheitstechnik, über die unsere Zeitung berichtet hatte. Ob diese haltbar ist, werden aber wohl erst die Untersuchungsergebnisse der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung zeigen.
Lesen Sie dazu auch: Theorie eines „blinden Flecks“ in der Sicherheitstechnik
mck
