Wolnzach
„Die Leute wollen feiern“

Erstes Volksfest nach 2019 lockt massenhaft Gäste an – Gute Bilanz

26.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:22 Uhr

Beim Super-Hupferl machte nicht nur das Mitfahren, sondern auch das Zuschauen Spaß. Foto: Rebl

Von Katrin Rebl

Wolnzach – Die Brauereien sprechen von einem „vollen Erfolg“, Volksfestreferent Alois Brummer (CSU) von einem „Spitzenbesuch“, bei dem auch Schausteller und Standbetreiber ein gutes Geschäft gemacht hätten. Hans Rauch von der Festküche ist „positiv überrascht“, und die Polizei bestätigt eine „entspannte Stimmung“. Gute Bewertungen bekommt das Wolnzacher Volksfest, das am Montag nach elf Tagen zu Ende gegangen ist. Für alle Beteiligten war es ein Neustart nach zwei Jahren Ausfall wegen Corona – mit Neuerungen zum Beispiel bei der Platzgestaltung und zum Ausschankende. Die Fragen, die sich viele im Vorfeld gestellt hatten – nämlich, ob die Leute so zahlreich kommen würden wie früher – beantworteten sich schon am ersten Tag, an dem die Besucher in Scharen auf den Festplatz strömten.

So viel Bier wurde zuletztim Jahr 2014 getrunken

Die Feierlaune war nach mehr als zwei Jahren Corona offenbar groß, der Durst auch: Die Augustinerbrauerei konnte zwar keinen Rekord beim Gesamtausschank verzeichnen, aber mit den gelieferten 360,53 Hektolitern einen Spitzenwert beim Bier. Annähernd so viel Gerstensaft wurde zuletzt im Jahr 2014 getrunken, damals waren es rund 355 Hektoliter. Von dieser Steigerung ist Depotleiter Sepp Scherer „überrascht“, wie er sagt. Denn bei der Hitze hätte man eher eine Zunahme bei den alkoholfreien Getränken erwarten können – allerdings war das Gegenteil der Fall. „Die Leute wollen feiern, sie sind ausgehungert, sie wollen einfach raus“, meint Scherer. Generell habe ihn der gute Besuch überrascht: „Ich hätte nicht gedacht, dass die Halle so voll wird.“ Hervorragend sei auch der Biergarten im Freien angenommen worden. Das ist laut Scherer der Festwirtsfamilie Röhrich geschuldet, die diesen in Eigenregie betrieb und dort trotz Hitze Radler, Weißbier und Edelstoff „in top Qualität“ ausgeschenkt habe.

Zufrieden ist auch Hans Rauch, der heuer wieder die Festküche betrieb. „Wir wussten im Vorfeld nicht, wie es laufen würde“, sagt er. Das sei neben der Personalsituation ein Grund dafür gewesen, dass die Speisekarte deutlich reduziert war. Letztlich war auch er „positiv überrascht“. Die Zahl der verkauften Essen sei vergleichbar mit denen früherer Jahre. Besonders gefragt war der Volksfestklassiker: das halbe Hendl.

„Meiner Meinung nach war es ein voller Erfolg“, dieses Fazit zieht Volksfestreferent Alois Brummer. Positive Rückmeldungen habe er von den Schaustellern bekommen. Zwar seien wegen der etwas veränderten Platzgestaltung anfangs nicht alle glücklich gewesen, „aber ich glaube, im Nachhinein waren alle zufrieden und wollen wiederkommen“, so Brummer. Dass die Schiffsschaukel fehlte – der Betreiber hatte wegen Personalmangels abgesagt – hätten viele Besucher sehr bedauert. Andererseits sei der an diesen Standort verlegte und vergrößerte Biergarten hervorragend angekommen. Das müsse aber nicht bedeuten, „dass wir die Schiffschaukel gar nicht mehr kriegen“. Solche Fragen werde der Volksfestausschuss diskutieren. Kaum angenommen wurde das Angebot für Corona-Schnelltests auf dem Gelände: Die Teststation wurde laut Brummer wegen der geringen Nachfrage nach ein paar Tagen wieder abgebaut.

Aus Lärmschutzgründen und aufgrund des heuer geschlossenen Vergleichs im jahrelangen Volksfeststreit musste in der Halle unter der Woche bereits um 22.30 Uhr Schluss sein mit Musik und Ausschank. „Das hat funktioniert“, sagt Brummer. Dafür war an den Freitagen, Samstagen und am Abend vor dem Feiertag sowie generell auf dem Freigelände bis 23.30 Uhr Ausschank erlaubt. Gelitten unter der neuen Vorgabe habe der letzte Montag, an dem deshalb keine Showband spielen konnte und der nicht wie sonst einer der Spitzentage war.

Polizei verzeichnetdeutlich weniger Einsätze

„Fast in einem Satz“ kann der stellvertretende Geisenfelder Polizeichef Reiner Lindner die Volksfestbilanz 2022 formulieren. „Wir sind sehr zufrieden“, sagt er. Die Einsatzzahlen seien im Vergleich zu früher deutlich zurückgegangen, „und das, obwohl augenscheinlich nicht weniger los war“. Im Zusammenhang mit dem Volksfest gab es zehn Einsätze, „also durchschnittlich einen pro Tag“. Erfreulich sei, dass nur zwei Gewaltdelikte registriert wurden – eine Körperverletzung in der Auenstraße und eine in der Hopfenstraße, bei der drei Sicherheitsleute attackiert wurden. „Das hatten wir früher oft schon allein an einem Freitag.“ Ansonsten gab es kleinere Streitigkeiten, eine Sachbeschädigung, einen Taschendiebstahl und einen alkoholbedingten Sturz vom Rad. Auch die Verkehrskontrollen verliefen ohne nennenswerte Ergebnisse.

WZ